Nachhaltigkeit/17.11.2020

Fair Wear: Dafür steht das Siegel für faire Kleidung

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Die frühere Fair Wear Foundation heißt inzwischen einfach nur noch Fair Wear. Sie wurde 1999 als eine sogenannte Multi Stakeholder Organisation in Amsterdam gegründet. Sie ist eine gemeinnützige Organisation, die von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Gewerkschaften und Unternehmensverbänden gesteuert wird.

Ziel der Fair Wear ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der globalen Bekleidungsindustrie.

Ziel der Fair Wear ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der globalen Bekleidungsindustrie. Der Fokus liegt auf der besonders arbeitsintensiven Produktionsphase der Konfektion, wo die Stoffe zu fertigen Textil-Produkten zusammengenäht werden.

Herzstück der Fair Wear ist ein Kodex für Arbeitspraktiken und Arbeitnehmerrechte, dem „Code of Labour Practices“, der auf internationalen Standards beruht.

Insgesamt acht Punkte regelt der Kodex:

  • die Begrenzung der Arbeitszeit
  • die freie Wahl des Arbeitsplatzes
  • es darf keine ausbeutende Kinderarbeit stattfinden
  • keine Diskriminierung bei der Beschäftigung
  • es muss ein rechtsverbindlicher Arbeitsvertrag geschlossen werden
  • es müssen sichere und gesunde Arbeitsbedingungen herrschen
  • die Versammlungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen dürfen nicht eingeschränkt
  • ein existenzsichernder Lohn muss gezahlt werden.

Keine Zertifikate, aber Leader Status

Für die Fair Wear gilt: Dauerhafte Veränderung erfolgt nicht über Nacht. Und „100% faire“ Kleidung bleibt ein Ziel, das sich kaum verwirklichen lässt. Daher konzentriert sich der prozessorientierte Ansatz der Fair Wear auf die praktischen Schritte, die Marken unternehmen können, um Problemen in Fabriken vorzubeugen. Die Mitgliedsmarken von Fair Wear gehen über die Industrienorm hinaus, um die Bedingungen in den Fabriken ihrer Zulieferer zu verbessern, und Fair Wear unterstützt sie bei jedem Schritt auf dem Weg dorthin.

Die Organisation vergibt deshalb auch keine Zertifikate, man kann nur Mitglied werden und hat dann die Möglichkeit, mit dem Fair Wear Logo zu werben. Mitglied werden kann jede Brand, die sich den Grundsätzen anschließt und an deren Umsetzung arbeitet. Insofern versteht sich die Fair Wear als Lerninitiative.

Die dauerhafte Mitgliedschaft ist jedoch daran gekoppelt, wie erfolgreich ein Mitglied den Kodex umsetzt. Wer Grundvoraussetzungen nicht erfüllt oder Mängel innerhalb einer Frist nicht behebt, verliert die Mitgliedschaft. Gleichzeitig können besonders engagierte Mitglieder einen „Leader Status“ erreichen und damit werben. Alle Brands werden mit den Ergebnissen ihrer Audits auf der Website veröffentlicht.




Dr. Regina Henkel Autor: Regina Henkel