Ob Skifahrer, Kletterer oder Wanderer, einsamer Abenteurer oder Großfamilie – die Dolomiten halten für jeden etwas bereit. Rund sechs Millionen Gäste werden jährlich in Südtirol registriert und die meisten Reisenden zieht es auch in die Dolomiten. Die UNESCO hat das Gebiet der Dolomiten schon 2009 zum Weltnaturerbe erklärt. Die Begründung liest sich wie eine Liebeserklärung: Diese „einzigartige Naturlandschaft von außergewöhnlicher Schönheit“ habe ihre Besucher schon immer fasziniert und inspiriert. Die Landschaft der Dolomiten sei „erhaben, facettenreich und monumental“.
Naturschönheit, Bergsport und Massentourismus
Nach dieser Beschreibung kann es kaum verwundern, dass viele Menschen – neben den Italienern gerade Deutsche, Österreicher und Schweizer – regelmäßig in die Dolomiten reisen. Für den Bergsport, zum Wandern, Klettern oder Skifahren, zum Entspannen, Schlemmen und Genießen. Genau das ist der Vorzug dieser Region im nördlichsten Italien: Sie bietet für jeden etwas, und das immer in einer grandiosen Kulisse.
Klettern, Wandern, Schauen – die „Drei Zinnen“
Markantes Wahrzeichen der Dolomiten, die sich neben Südtirol-Trentino auch über die Region Venetien erstrecken, sind die „Drei Zinnen“ (Tre Cime di Laveredo) in den Sextner Dolomiten. Die berühmten Felsen markieren die Grenze zwischen den Provinzen Südtirol und Belluno. Wobei Belluno im Süden liegt. Die „Große Zinne“ misst stolze 2.999 Meter und wurde bereits 1869 zum ersten Mal bestiegen. Heute steht sie auf den Wunschzetteln von Kletterern in aller Welt.
Die Kletterer müssen sich die Bergwelt der Region allerdings mit vielen anderen Naturliebhabern teilen. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen die Drei Zinnen auch bei den Wanderern, die zwischen zahlreichen Routen wählen können. Über die Auronzohütte und die Dreizinnenhütte sind auch die oberen Bergregionen leicht zu erreichen. Selbst ungeübte Bergtouristen kommen hier beim Wandern auf ihre Kosten. Die Zahl der Tagesgäste in den Hütten wird inzwischen in Tausenden gemessen. Von der Vorstellung einer einsamen Bergwanderung muss man sich also verabschieden und sich in den langen Treck einreihen, der nach oben oder von dort wieder zurück strömt. Vergleichbares gibt es in den Dolomiten anderenorts nicht, selbst nicht in Cortina d‘Ampezzo.
Genusswelt Dolomiten – Ziel für jedermann
Wandern und Klettern sind allerdings nur zwei triftige Gründe, die „Drei Zinnen“ in den Dolomiten aufzusuchen. Die meisten Tagestouristen werden von dem in aller Welt bekannten Postkartenmotiv angelockt, hören zufällig vom „Drei-Zinnen-Lauf“ oder entdecken die imposanten Felsformationen auf einer Briefmarke oder Tourismus-Werbung. Mit dem Bergsport selbst haben diese Reisenden oft wenig im Sinn. Sie genießen die grandiose Aussicht, die perfekte Infrastruktur und die italienische Lebensart. Im Weiler Höhlenstein, wo man vom Tal aus freien Blick auf die nördlichen Wände der „Drei Zinnen“ besitzt, entstanden schon vor mehr als 100 Jahren die ersten Luxushotels. Auch an guten Restaurants mangelte es hier nie. Wer heute im nahegelegenen Cortina d’Ampezzo nach einer edlen Adresse für sein Haupt sucht, hat die Qual der Wahl. Prämiertes Spa, besterntes Restaurant oder doch lieber die Atmosphäre eines alten Grand Hotels? Alles steht bereit, wenn die Geldbörse entsprechend gefüllt ist. Gut so, denn in den anderen Preisklassen ist die Auswahl ebenfalls groß, so kommt im wörtlichen Sinne jeder auf seine Kosten. Wer „nur“ den Blick und die Dolomiten-Atmosphäre genießen will, sollte nicht unbedingt die Hochsaison für seine Reise wählen.
Flora und Fauna – für Dolomiten-Spezialisten
Tatsächlich gibt es, trotz der Touristenströme, noch eine weitere Attraktion am Rande der „Drei Zinnen“, die für einige Naturfreunde zum Grund der Anreise wird: So gedeihen gerade im Gebiet der „Langen Alm“ einige seltene Pflanzen wie die Bärtige Glockenblume und der Clusius-Enzian. Wer die Blütezeit verpasst, kann sich immer noch mit der Beobachtung von Murmeltieren und Schneehasen trösten.
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