Kletter-Klassiker in den Dolomiten: Die „Drei Zinnen“
Die „Drei Zinnen“, Wahrzeichen der Dolomiten, sind nicht nur DAS Postkartenmotiv Norditaliens, sie dürfen auch bestiegen werden. Dafür braucht es allerdings Fingerspitzengefühl, Erfahrung und bergsteigerisches Können. Schon die Normalroute auf die große Zinne wird mit UIAA III bewertet, also einer mittleren Schwierigkeit.
Wem der Gipfelsturm gelingt, der verliebt sich schnell – so wie die Bergsteiger Björn Ernst und Stefan Kuntnawitz, die auf klettern.de schwärmen: „Da sind sie wieder, unsere Nordwände. 500 Meter hoch, über einen Kilometer breit, im weichen Morgenlicht elegant und wuchtig, abweisend und gleichzeitig unglaublich anziehend.“
Das Gestein in den Dolomiten (in den seltensten Fällen ist es Dolomit) gilt als brüchig und sensibel. Zugleich sind die Haken oft nicht die neuesten und ihre Beanspruchung ist hoch, denn hierher kommen Kletterfreunde aus aller Welt. An vielen Stellen heißt es Schlangestehen, egal wie laut der Berg ruft.
Die „Drei Zinnen“ sind über viele unterschiedliche Routen erschlossen. Zu den Kletter-Klassikern gehört die Cassin in der Nordwand der westlichen Zinne. Auch beim Wandern rund um die „Drei Zinnen“ kommt man in der Region auf seine Kosten.
Kletter-Klassiker in den Dolomiten: Rosengarten
Hätte die Natur es nicht „erfunden“, man würde es nicht glauben oder in die Welt kitschiger Bilder stecken: die (sechs) Vojolet-Türme in der Rosengartengruppe in den Südtiroler Dolomiten. Was sich dem Betrachter bietet, ist noch bizarrer und aufregender als bei den benachbarten Zinnen. Und auch hier darf allerorten geklettert werden, in ganz anderer Form. Viele, meist kürzere Routen mittlerer Schwierigkeit stehen zur Verfügung. Einer der ganz großen Klassiker mit Schwierigkeit bis 4+: die Delagokante. Wer am späten Nachmittag kommt, steht kürzer an.
Klettern in den Dolomiten: Langkofel
Für die meisten Kletterer sind sie ein Traum: die Steilwände an Sellajoch und Langkofel ragen direkt aus den Wiesen, mühsamer Touren bis zum Startpunkt bedarf es nicht. Eine schöne, recht anspruchsvolle Route mit Schwierigkeiten bis 6+ führt auf die Grohmannspitze „Guglia della liberta“. Gebohrte Ringe und Seilschlingen erleichtern den Aufstieg, der in circa fünf Stunden über die rechte, gut sichtbare Kante erfolgt. Der Einstieg ist auch vom Sellajochhaus in circa einer Stunde zu erreichen.
Klettern in den Dolomiten: Anfänger willkommen
So manche Geschichte über das Klettern in den Dolomiten ist dazu geeignet, dass den Anfänger der Mut verlässt. Doch das muss nicht sein. Die Region ist darauf eingestellt – mit Hochseilgärten wie dem „Treepark“ am Triestacher See, vielen interessanten Klettersteigen und erfahrenen Ausbildern.
Erst seit 2015 gibt es den Klettersteig „Verborgene Welt“ in den Lienzer Dolomiten, der über mehrere Seilbrücken am Wasser entlangführt und dabei spektakulär am Klapffall vorbeiführt. Für die einstündige Tour mit ihren C-Passagen sollte man allerdings schon etwas Übung mitbringen.
Klettern in den Dolomiten: hoch über dem Alta Badia Tal
Der Klettersteig Tridentina am Pisciadù vereint gleich mehrere Vorzüge: Er besitzt mit einer Kletterdauer von drei bis vier Stunden die ideale Länge, bietet stets einen atemberaubenden Ausblick und belohnt am Ausstieg mit einer bewirtschafteten Hütte. Auch der Abstieg durch das Mittagstal ist landschaftlich reizvoll. Gerade an Wochenenden kann man die Strecke dank der anreisenden Kletterfans kaum verfehlen. Für Kinder ist die anspruchsvolle Route nicht geeignet.
Start der Tour ist bei einem Parkplatz an der SS243 zwischen Grödner Joch und Corvara. (Bis nach Corvara sind es von hier noch rund sieben Kilometer.) Am Parkplatz muss man sich links halten und ist bereits in wenigen Minuten am Einstieg.
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