Andrea hat das Gerät für das italienische Sportmagazin Mountainreview.it getestet. Von den ehrlichen wie schonungslosen Praxistests profitieren jetzt auch Leser*innen von ISPO.com, denn wir veröffentlichen die Tests von Mountainreview, die bisher nur auf Italienisch verfügbar waren, auch auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch.
Mountainreview.it – das sind echte Praxis-Tests durch ambitionierte (Hobby-) Sportler*innen, die jede freie Minute in den Bergen verbringen. Die Tests sind hands-on und schonungslos ehrlich, von Bergliebhaber*innen für Bergliebhaber*innen. Die „Consumer Experts“ laufen, wandern, fahren Ski oder klettern und prüfen dabei aktuelles Equipment auf seine Tauglichkeit für den Outdoor-Lifestyle.
Alle Tests sind völlig unabhängig entstanden und geben die persönliche Meinung der Testenden wieder. Wir übernehmen Tests von Produkten, die zum einen gut oder sehr gut abgeschnitten haben und zum anderen aus Sicht der ISPO.com Redaktion besonders interessant für unsere Leser*innen sind.
Ortovox Diract Voice ist ein Lawinensuchgerät für Skitourengeher*innen, die sich in den Bergen für Notfälle absichern wollen. Was auffällt: Die Software ist sehr intuitiv. Eine Sprachunterstützung gibt klare und einfache Anweisungen und hilft Menschen, sich bei der Nutzung im Notfall genau auf das zu konzentrieren, was man tun muss.
Der Ortovox Diract Voice beeindruckt mit seiner Kombination aus seiner einfachen Suche, der hervorragenden Verarbeitungsqualität, mit seinem schönen Design und natürlich mit der Sprachführung. Ein weiteres Highlight: die Möglichkeit der Aufladung mit USB und die bewährte Funktionalität bei niedrigen Temperaturen. Aber: Die Fähigkeit, sich auf das erste Signal zu fixieren, könnte noch besser sein, sodass die Suche noch schneller geht.
Gewicht | 214 g, mit Brustgurt 306 g |
Besonderheit |
|
Ein Sicherheitsgerät muss vor allem eines sein: einfach in der Bedienung und in seiner Anleitung. Hier folgt ein weiteres Aber: Das Ortovox Diract Voice bietet nur eine neunseitige Kurzanleitung, in der die grundlegende Verwendung des Produkts erklärt wird. Zum Vergleich: das Mammut Barryvox kommt mit einem 50-seitigen Handbuch, das Black Diamond Recon X Beacon bietet zumindest eine 23-seitige Gebrauchsanweisung. Ob ein so dickes Handbuch wirklich nötig ist? Es gibt zumindest Sicherheit.
Ein Plus von Ortovox: Auf der Website ist ein Video-Tutorial verfügbar. Das macht das mickrige Handbuch wieder wett.
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Ortovox Diract Voice wird über einen USB-C-Anschluss aufgeladen, der mit einer Gummikappe abgedeckt ist. So wird das Gerät vor Wasser geschützt.
Der Akku ist ein 1100 mAh Lithium-Ionen-Akku. Das ist kein besonders leistungsstarker Akku, aber laut Ortovox soll er 200 Stunden Übertragung und eine Stunde Suche aushalten und auch bei -20 °C zuverlässig Strom liefern. Selbst bei ausgeschaltetem Gerät erscheint eine Warnung auf dem Display, sobald die Batterie gewartet werden muss.
Das Lawinensuchgerät arbeitet, wie alle auf dem Markt befindlichen Geräte, auf der Frequenz 457 kHz.Das Suchsystem basiert auf drei Antennen, die die x- und y-Achse (in der Ebene) und die z-Achse (in der Tiefe, für die Feinsuche) abdecken.
Im Falle einer Verschüttung prüft das System dank der Smart Antenna die Position des Geräts über seinen Kompass und aktiviert entweder die x- oder die y-Antenne, je nachdem, welche die beste Abdeckung auf der Bodenebene bietet. Dies bietet die größte Chance, von den Suchenden auf der Lawinenebene selbst entdeckt zu werden.
Das Display ist monochrom und wird von vier LEDs beleuchtet, zwei auf jeder Seite. Das Diract Voice hat nur eine Einschalttaste, einen Suchschalter und eine Flaggentaste. Es braucht keine weiteren Tasten und alle Tasten bieten ein sehr gutes Gefühl beim Drücken.
Schritt 1: Das Aufladen
Zum Laden wird der USB-C-Anschluss auf der linken Seite des Geräts verwendet. Das mitgelieferte Kabel hatte einen Defekt und blieb nicht am Gerät, aber der Ortovox-Support hat mir später ein passendes Kabel geschickt. Wenn das Gerät geladen wird, schaltet sich das Display aus.
Achtung: Wenn man den Diract Voice einschaltet, nachdem er nach dem Aufladen ausgeschaltet wurde, geht er direkt in den Sendebetrieb über, ohne die Möglichkeit zu geben, die Gruppenprüfung durchzuführen. In dieserm Fall muss das Produkt aus- und wieder eingeschalten werden.
Schritt 2: Ortovox Konfiguration und App
Die Konfiguration von Ortovox Diract Voice erfolgt über die App, die sowohl für iOS als auch für Android verfügbar ist. Mit dieser App kann die Software aktualisiert und die Kurzanleitung angesehen werden. Durch die Registrierung des Geräts erhält man automatisch eine fünfjährige Garantie statt der üblichen zwei Jahre.
Bevor der Diract Voice einschalten wird, muss die Ortovox App auf das Telefon geladen, Bluetooth aktiviert werden und eine Registrierung auf der Ortovox Website erfolgen. Danach muss der Diract Voice ans Ladegerät: Dann geht das Gerät direkt in den Suchmodus.
Schritt 3: Einschalten von Ortovox Diract Voice
Beim Einschalten des Geräts sind zwei Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:
- Du musst das Gerät aus dem Schultergurt nehmen: Du kannst es nicht einschalten, wenn du es in der Tasche lässt.
- Du musst deine Handschuhe ausziehen, da du sonst keinen Zugriff auf die Einschalttaste hast.
Wenn das Gerät zum ersten Mal eingeschalten wird, musst du den Kompass kalibrieren: Das ist nicht schwer, folge einfach den Anweisungen.
Unmittelbar nach dem Einschalten wird der Ladezustand der Batterie in Prozent angezeigt. Danach wird der Ladezustand nur noch durch das Batteriesymbol ausgewiesen.
Schritt 4: Diract Voice tragen
Der Schultergurt von Diract ist bequem, einfach zu verstellen und verfügt über einen Recco-Reflektor.
Schritt 5: Durchführen eines Gruppentests
Nach dem Einschalten bietet das System die Möglichkeit, einen Gruppentest durchzuführen. Dieser signalisiert auch die mögliche Störung eines überwachten Gerätes (z. B. geringe Signalstärke).
Nach Beendigung der Gruppenprüfung schaltet das System in den Übertragungsmodus, die Sprachansage "Übertragung aktiv" ertönt und das Display schaltet sich nach 20 Sekunden aus. Im Sendemodus kann das Gerät auf Standby geschaltet werden.
Im Falle einer Vermisstensuche sollten Personen, die nicht an der Suche teilnehmen, ihr Lawinensuchgerät ausschalten, um zu verhindern, dass ihr Signal das der vermissten Personen stört. In dieser Situation kann das Diract Voice auf Standby geschaltet werden. Damit wird die Antenne im Sendebetrieb ausgeschaltet, aber das Lawinenverschütteten-Suchgerät bleibt in Alarmbereitschaft: Wenn es zwei Minuten lang keine Bewegung feststellt, schaltet es die Antenne im Sendebetrieb wieder ein.
Um in den Standby-Modus zu wechseln, muss die Flaggentaste zwei Sekunden lang gedrückt werden und dann die Registerkarte "Suche" geöffnet und geschlossen werden: Das Display erklärt die einzelnen Schritte.
Um in den Suchmodus zu wechseln, einfach die orangefarbene Lasche anheben. Die Lasche zeigt, wenn sie im Suchmodus herausgezogen wird, auf einen Blick, dass du dich in dieser Funktion befindest.
Im Suchmodus wie im Standby-Modus schaltet Ortovox Diract Voice auf Sendung, wenn es nach zwei Minuten keine Bewegung erkennt. Sobald es in den Suchmodus wechselt, berechnet Diract Voice die maximale Breite des Korridors, der im Zickzack gefahren werden soll, basierend auf den natürlichen Hindernissen im Suchfeld. Die maximal verfügbare Breite beträgt 50 m. Hier beginnt die Sprachführung von Diract Voice: Es ist ein bisschen so, als würde man von einem Navigator geführt werden.
Die Sprachführung startet die Suche nach dem ersten Signal so: "In 20-Meter-Suchkorridoren vorgehen und beobachten".
Mir ist aufgefallen, dass man in dem Moment, in dem man das erste Signal erfasst hat, deutlich langsamer werden sollte. Der Prozessor ist nicht sehr schnell und läuft Gefahr, das Signal zu verlieren, während er die Richtung berechnet, die man einschlagen muss.
Sobald das erste Signal empfangen wird, gibt die Sprachnavigation die Richtung vor: "geradeaus", "rechts", "links". Dank der Sprachführung kann man sich gut auf die Suche konzentrieren.
In sechs Metern Entfernung von der georteten Stelle befiehlt die Diract-Stimme: "Nähern Sie sich der Schneeoberfläche". Dies ist eine wichtige Anweisung, die wir oft vergessen haben anzuwenden.
Wenn Sie sich der Position nähern, verwandelt sich der Pfeil in ein Kreuz und die Suche beginnt. In diesem Moment befiehlt die Diract Voice "Suche nach dem niedrigsten Wert".
Wie im Video zu sehen ist, sind die Führung und die Anzeige sehr klar und die Navigation zu den Verschütteten offensichtlich.
Ich habe eine Testsuche nach dem ersten Signal durchgeführt und gesehen, dass es ungefähr auf 40 Metern aufgenommen wurde. Das ist keine unglaubliche Leistung. An dieser Stelle würde ich vorschlagen, die Suchkorridore schmaler als 50 Meter zu halten, auch wenn das Gerät 50 Meter anzeigt. Auf diese Weise arbeitest du in einem sichereren Bereich.
Ich habe mehrere Suchversuche durchgeführt. Nach dem Auffinden und "Markieren" des ersten Verschütteten geht das Gerät sehr schnell und ohne zu zögern zur Suche des zweiten Verschütteten über.
Um die Fähigkeit des Akkus bei niedrigen Temperaturen zu testen, habe ich einen Labortest durchgeführt: Ich habe den Akku auf 100 % aufgeladen und das Diract Voice dann für eine Stunde in den Gefrierschrank gelegt. Nachdem ich es aus dem Gefrierschrank genommen hatte, versuchte ich, es einzuschalten und zu sehen, ob es in der Lage war, auf Sendung zu gehen und zu suchen. Hat gut geklappt!
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