Hier erklären unsere Praxis-Experten Andy Gugenheimer (Chef von sportyjob.com sowie Kooperationspartner des ISPO Job Market) und Personalberater Gunther Schnatmann, welche Voraussetzungen wintersportbegeisterte Bewerber brauchen, um als Designer und Produktentwickler in dieser Branche einen der begehrten Top-Jobs für die Gestaltung von Boards, coolen Jacken, Brillen oder Rucksäcken zu bekommen.
Es klingt profan, aber beim Wintersport hat es einen tieferen Hintergrund: Die Begeisterung für den Sport ist die wichtigste Voraussetzung. Ein Produktentwickler oder Designer für dieses Sportsegment sollte selbst begeisterter Skifahrer, Boarder, Langläufer oder Ski-Tourengeher sein. Das wird jedes Jahr spätestens ab Mitte April klar. Der Winter muss im Kopf sein, auch wenn es draußen 30 Grad hat.
„Wer die Sehnsucht nach Pulverschnee oder nach einer richtig coolen Halfpipe das ganze Jahr über in sich trägt, kann sich ständig in die Zielgruppe und deren Bedürfnisse hineinversetzen – eine ganz wichtige Einstellung“, weiß Experte Andy Gugenheimer. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle Hersteller in alpinen Regionen sitzen.
Wer zum Beispiel bei Head als Digital Designer Alpine Sports arbeitet, kann auch in London sein Büro haben. Sich an jedem Ort zu jeder Jahreszeit für den Wintersport zu begeistern, das aber verlangen diese globalen Hersteller auch in ihren Ausschreibungen. Wer also diese Voraussetzung erfüllt, ist schon mal deutlich im Vorteil.
Design und Produktentwicklung ist ein Traumberuf, ganz klar. Der Weg dahin ist vielfältig und nicht so einfach geregelt wie bei den Marketingleuten, die Betriebswirtschaft als Voraussetzung brauchen. Eine einschlägige Ausbildung ist jedoch auch hier ein Muss. Das fängt an bei Akademien, zum Beispiel für Mode-Design. Bei Aufnahmeprüfungen wird hier meist künstlerisches und gestalterisches Talent verlangt.
Und schon in dieser Ausbildung wird gelehrt, auch unter Druck kreativ zu sein. Etwa nach dem verworfenen 3. Entwurf einen noch besseren 4. Entwurf mit neuer frischer Kreativität zu schaffen. Bessere Karriere- und Gehaltsaussichten bieten Studiengänge für Design an Kunst- und Fachhochschulen. Personal-Experte Gunther Schnatmann rät: „Wer sich später auf Wintersport konzentrieren will, sollte entweder die besonders kreativen Kunst-Studiengänge anstreben, um coole Board-Designs entwerfen zu können. Oder für Kleidung und Accessoires die Mode-Richtung wählen, die inzwischen auch an vielen privaten Fachhochschulen angeboten wird.“
Wer sich als Bewerber für Design-Jobs im Wintersport die Stellenanzeigen anschaut, findet unter den Voraussetzungen die kreativen Skills und die Sport-Begeisterung wie zuvor beschrieben. Dann folgt aber eine ganze Latte an weiteren Fähigkeiten, die mehr mit dem „Business“ zu tun haben, ohne die kein Kandidat eingestellt wird. Das fängt noch einfach mit der Forderung an, Trends, Mitbewerber und wichtige Messen im Blick zu haben, also den Markt zu kennen. Ganz wichtig ist dann aber die Fähigkeit, das „Machbare“ nicht aus den Augen zu verlieren. Eine entsprechende Stellenanzeige des Skibrillen- und Helmherstellers Uvex beschreibt das so: „Ausarbeitung von Grafiken unter Berücksichtigung technischer Realisierbarkeit“.
Die Ausschreibung einer Tochterfirma des Wintersport-Spezialisten Scott geht noch weiter: „Sie sind verantwortlich für die Produktions-Planung mit den Zulieferern.“ Heißt: Ich muss mein neu entwickeltes Produkt auch darauf abstimmen, was die Fabriken meiner Partner in Asien oder in anderen Ecken der Welt überhaupt leisten können! Entsprechend werden bei diesen Job-Angeboten auch „sichere Verhandlungsfähigkeiten“ gefordert. Möglichst in Englisch.
Und damit der Designer oder Entwickler nicht im „Elfenbeinturm“ nur seinen kreativen Ideen nachgeht, ist eine letzte wichtige Voraussetzung, dass er die Bedürfnisse der Kunden ganz genau kennt und versteht. Hier müssen also Marktstudien analysiert und entsprechend auf den Kundenbedarf umgesetzt werden können. So wird in einer aktuellen Suche des Outdoor-Herstellers EASTPAK nach einem Produktentwickler darauf Wert gelegt, dass Bewerber sicherstellen können, dass die neu entworfenen Produkte „die Marktanforderungen treffen und die Kundenzufriedenheit in Sachen Qualität befriedigen“.
Sportbusiness-Experte Gugenheimer rät hier: „Produktentwicklung und Produktmanagement arbeiten ja in der Praxis Hand in Hand. Die Entwickler müssen einfach nur die Anforderungen der Produktmanager verstehen, die für die erfolgreiche Platzierung der Sportartikel im Markt verantwortlich sind und deren Verkauf sicherstellen sollen. Deshalb ist ein Abstecher ins Produktmanagement – etwa in Praktika oder durch zusätzliche Schulungen – für künftige Designer und Entwickler der beste Weg, um eine übergreifende Kompetenz zu erwerben, welche die Karrierechancen enorm erhöht!“
Design und Wintersport gehören also sehr eng zusammen. Wer hier sportlich aktiv ist, eine Begeisterung für coole Outfits und Gestaltungen sowie einen „Riecher“ für Trends und Machbares besitzt, hat in dieser Branche beste Karrieremöglichkeiten!
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