Gehören Laufband, Hantelbank und Co. schon bald zum alten Eisen? Elektrostimulationstraining (EMS) heißt die neue Workout-Variante, mit der sich unser Körper ganzheitlich und hocheffizient trainieren lässt. Zwar funktioniert das EMS-Krafttraining nicht ganz ohne Bewegung, die Trainingseinheiten werden durch die durchblutungsfördernden Stromstöße jedoch um einiges effektiver und damit kürzer. Auch wenn das EMS der Vorstellung vom Traumbody auf Knopfdruck nicht gerecht wird, ist das Elektro-Workout in Kombination mit herkömmlichen Ausdauer- oder Krafttraining doch eine interessante Trainingsmethode. Zehn Gründe, die nach der ärztlichen Beratung – gerade bei gesundheitlichen Vor-Problemen – für das EMS sprechen.
- EMS-Tarining schont die Gelenke
- Geringe Belastung für Herz und Kreislauf beim EMS-Training
- EMS-Training ist kurz und effektiv
- Übungen funktionell und schnell zu erlernen
- EMS-Training löst Verspannungen und Blockaden
- Alle Muskelfasertypen werden angesprochen
- Gesamte Körpermuskulatur wird synchron aktiviert
- EMS-Training fordert die Tiefenmuskulatur
- Ausgleich muskulärer Dysbalancen
- EMS-Training hat eine schnelle Wirkung
Vor allem Menschen mit Vorschädigungen am passiven Bewegungsapparat haben beim herkömmlichen Ausdauer- und Krafttraining häufig Probleme mit Bändern und Gelenken. Zudem bringt Krafttraining, insbesondere bei intensiveren Belastungen mit schweren Gewichten, auch für gesunde Athleten Verschleißerscheinungen mit sich. Beim EMS-Training kann effektiv ohne Gewichte trainiert werden, die passiven Strukturen werden durch die konstante Stimulation aller Muskelgruppen zusätzlich stabilisiert.
Schon bei geringen Intensitäten sind im konventionellen Krafttraining häufig hohe Blutdruckwerte und ein deutlicher Anstieg der Herzfrequenz messbar. Insbesondere bei Personen mit Herzerkrankungen kann das negative Folgen für die Gesundheit haben. Beim EMS-Training ist die Belastung für das Herz-Kreislauf-System geringer und stellt somit eine ausgezeichnete Alternative für Sportler mit Einschränkungen dar. Die richtige Einstellung und Überwachung des EMS-Trainings ist allerdings zwingend notwendig, um Überbelastungen und überhöhte CK-Werte auszuschließen.
Zeit ist Geld: Nur wenige Berufstätige finden neben Arbeit, Alltag und Familie noch die Zeit, regelmäßig ein Fitnessstudio aufzusuchen. Tasche packen, Anfahrt und Training können da gut und gerne zwei Stunden einnehmen. Wer trotzdem etwas für Fitness und Gesundheit tun will, kommt mit dem EMS wesentlich schneller davon – rund 20 Minuten dauert eine Trainingseinheit, die ein herkömmliches, einstündiges Workout in Sachen Effektivität noch weit übertreffen kann.
An die Steckdose, fertig, entspannen – Fehlanzeige: Auch beim EMS-Krafttraining wird geschwitzt. Parallel zu den niederfrequenten Stromstößen werden nämlich diverse Übungen absolviert, vorzugsweise aus dem Bereich des Bodyweight-Trainings. Der Vorteil: Die Übungen sind nicht nur schnell zu erlernen, sie sind auch höchst funktionell und lassen sich dadurch bestens auf unsere alltäglichen Belastungen übertragen.
Ebenfalls ein großer Vorteil des Reizstromtrainings: Durch die Durchblutung und Aktivierung sämtlicher Muskeln können hartnäckige Verspannungen gelöst und Blockaden behoben werden. Auch nach Bandscheibenvorfällen ist das Krafttraining bestens geeignet, um die muskulären Strukturen aufrecht zu erhalten, wenn noch kein aktives Training möglich ist.
Im Hinblick auf die Hypertrophie, also den Muskelaufbau, hat das EMS-Krafttraining einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zum klassischen Workout in der Muckibude. Werden beim Gewichtstraining zunächst nur die sogenannten langsam zuckenden (slow twitch) Muskelfasern aktiviert und erst bei intensiver Belastung mit hohen Gewichten die schnell zuckenden (fast twitch) Fasern hinzugeschaltet, findet beim Reizstromtraining von Beginn an eine gleichmäßige Belastung beider Fasern statt. Da beim Muskelaufbau vor allem die schnellen Fasern von Bedeutung sind, ist das EMS hier klar im Vorteil.
Ein weiterer Vorteil ist die synchrone Aktivierung der gesamten Körpermuskulatur. Während man sich beim klassischen Krafttraining zumeist auf bestimmte Muskelgruppen beschränkt, werden die Muskeln beim EMS stets ganzheitlich angesprochen. Ob Kniebeuge, Liegestütze oder Crunches – jede Übung wird hier auch zu einem Ganzkörper-Workout.
Wer Wert auf seine Gesundheit und eine optimale Haltung legt, kommt um das Training der Tiefenmuskulatur nicht herum. Um die tieferliegenden Schichten zu aktivieren, waren beim Krafttraining bisher spezielle Übungen nötig, zumeist aus dem Bereich Yoga oder Pilates. Beim EMS-Training findet hingegen immer auch eine Stimulation der Tiefenmuskulatur statt, was die Effektivität erhöht.
Vor allem im Bereich des Rückens kann es durch ungleichmäßige Belastung schnell zu Dysbalancen kommen – Rückenschmerzen und im schlimmsten Fall ein Bandscheibenvorfall sind die Folge. Die aufliegenden Elektroden aktivieren die Muskulatur vollkommen gleichmäßig und sind dadurch in der Lage, muskuläre Ungleichheiten zu beheben.
Die Dauer der einzelnen EMS-Workouts ist kurz, die Trainings-Ergebnisse werden aber dennoch schnell sichtbar. „Bereits nach insgesamt zehn Stunden Training zeichnen sich erste Erfolge ab“, erklärt Personal Trainer Gregor Alexander Braun bei Focus.de. Auch mögliche Beschwerden mit der Muskulatur würden schnell abklingen.
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