Alpen, Pyrenäen, Vogesen, Jura, Zentralmassiv, nicht zu vergessen die Bergwelt auf Korsika – an Zielen für den Bergsport mangelt es in Frankreich nicht. Wandern und Trecking, Klettern und Bouldern, alles ist hier möglich. Zu den Traditionen des Landes zählt auch das Hütten-Trekking, wie es Bergsport-Freunde auch aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Slowenien und anderen Ländern kennen. Tausende Hütten, in Frankreich Réfuges genannt, stehen den Bergsportlern zur Verfügung. Wer neben der Bergwelt auch ein Stück französische Kultur kennenlernen will, sollte eine der bewirtschafteten Hütten wählen. Leben wie Gott in Frankreich? Genau hier!
Bergsport: Trekking im Vallée de la Clarée, Hautes-Alpes
Links Grenoble, rechts Turin und irgendwo im weiten Land dazwischen, unmittelbar an der französisch-italienischen Grenze, liegt das Vallée de la Clarée. Hier lässt es sich aushalten: Die Menschen sind freundlich (Französischkenntnisse allerdings von großem Vorteil) und wer das Wandern liebt, wird gar nicht wieder abreisen wollen. Verschiedene Trekking-Touren führen in die umliegenden Berge, zum Beispiel zum Refuge Buffère, wo neben den Tagesgerichten und der traditionellen „tarte myrtille du refuge“ auch Käse, Wein und ein hauseigener Likör gereicht werden. Wer übernachten will, sollte allerdings reservieren. Das beliebte Haus liegt direkt an der Via Alpina, die sich 5.000 Kilometer durch den Alpenraum zieht, auch durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Zum Trekking über die gesamte Distanz würde man ziemlich genau ein Jahr benötigen.
Bergsport: Trekking auf Korsika
Ein Gigant wie die Via Alpina wartet mit dem „G20“ auch auf Korsika. Rund 180 Kilometer kann man dem Fernwanderweg über die Insel folgen, und kommt dabei vom Meer in eine der ursprünglichsten Bergregionen des Kontinents. Hier steht man auf 2.400 Metern im Schnee, während nur wenige Kilometer entfernt nach dem Bad Schutz vor der Hitze gesucht wird.
Auf die leichte Schulter nehmen sollte man diese Trekking-Tour nicht, denn sie besitzt alpinen Charakter. Absolute Trittsicherheit wird ebenso vorausgesetzt wie der geübt Umgang mit Ketten, Seilen und Leitern. Auch eine gute Kondition ist von Vorteil, schließlich werden insgesamt mehr als 12.000 Höhenmeter überwunden.
Start des G20 im Norden ist Calenzana, ein Dorf im Batasca-Tal, Endpunkt das Dörfchen Conca im Süden, von dem das quirlige Porto Vecchio dann leicht erreicht ist. Zwischen diesen beiden Punkten liegen rund 15 Tagesetappen, wobei es immer ein Refuge gibt, um am Abend das müde Haupt zu betten.
Bergsport: Trekking in den Pyrenäen
Zünftige Hütten-Trekking-Touren gibt es nicht nur in den Alpen, auch die Pyrenäen locken Fernwanderer aus Frankreich, Spanien und vielen anderen Ländern mit ihren erhabenen Dreitausendern. Mehrere große Trekking-Pfade durchziehen die Gebirgsregion, so unter anderem der G10 in Frankreich und der G11 auf spanischer Seite.
Zum Einstieg in die französischen Pyrenäen lohnt sich die schöne Hütten-Trekking-Tour von Gavarnie (1.370 Meter) zum Refuge des Espuguettes. (ca. 2.000 Meter) und weiter zum Gipfel des Pimené mit 2.800 Metern. Der Weg führt zunächst durch offene Wälder und über Grasflächen, bevor man circa anderthalb Stunden nach der Hütte hinter dem Petit Pimené den Grat erreicht. Zwischen den Gipfeln des Petit Pimené und Pimené geht es wieder leicht bergab, bevor das Gelände mit einigen Kletterpassagen zum höchsten Punkt ansteigt. Auf dem Rückweg lohnt nicht nur die Übernachtung im Refuge, sondern schon wieder auf knapp 1.600 Höhenmetern auch die Einkehr in der Hôtellerie du Cirque.
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