Je vielfältiger die Bewegungsabläufe und -erfahrungen der Kids ausfallen, umso schneller kommen sie voran. Bis zum achten Lebensjahr sind daher hüpfen, rennen, klettern, fangen, balancieren, Trampolin springen oder Rad fahren angesagt. Im Grundschulalter sind Kinder dann so weit, dass sie eine Sportart erlernen und in einen Verein eintreten können. Sie haben Spaß daran, sich neue Techniken anzueignen und mit anderen zu messen. Und das bringt Bewegung in die kindliche Entwicklung:
Knochen und Muskeln entwickeln sich erst
Starke Knochen: Kinder haben bei der Geburt noch kein Skelett aus fester Knochensubstanz, sondern Ersatzgewebe aus Knorpeln. Erst im Kindes- und Jugendalter lagert sich feste Knochensubstanz ein. Das ist genetisch bedingt, Bewegung indes fördert diesen Prozess. Je mehr Bewegung, umso robuster und dichter die Knochen.
Kräftige Muskeln: Beim Baby sind bereits alle Muskeln komplett vorhanden, aber sie funktionieren noch nicht alle. Die Greif- und Saugmuskulatur arbeitet sofort, andere Muskeln etwa zum Heben des Kopfes bilden sich erst nach und nach aus. Zu wenig Bewegung und zu viel Sitzen verhindern, dass die Muskulatur sich richtig ausprägt.
Bessere Koordination: Um Körpergefühl und Raumerfahrung zu entwickeln, muss sich der gesamte Körper bewegen. Schaukeln, drehen oder hüpfen vermitteln dem Kind eine Vorstellung von seinem Körper, ein Gefühl von der Lage seiner Arme und Beine im Raum und Gleichgewichtssinn.
Bessere Haltung: Erst in den ersten sechs Lebensjahren bildet sich die S-Form der Wirbelsäule aus. Viel Bewegung beansprucht das Muskel-Skelett-System ausreichend. Sonst kann sich die Wirbelsäule nicht aufrichten. Fehlstellungen lassen sich im Erwachsenenalter kaum verbessern.
Bewegung schärft die Sinne
Mehr Köpfchen: Ein Baby kommt mit 100 Milliarden Nervenzellen auf die Welt. Diese funktionieren erst, wenn sie verknüpft worden sind. In der frühen Kindheit sorgen Tätigkeiten der Sinne und Bewegung für Reize, die die Bildung von Synapsen fördern: Jede Bewegung, jede Wahrnehmung, jede Erfahrung schafft eine neue Nervenverbindung im Gehirn. Bewegung und intellektuelle Entwicklung hängen untrennbar zusammen. Die motorische Entwicklung ist Bedingung für die geistige.
Gute Motorik verbessert Selbstbewusstsein
Starkes Selbstbewusstsein: Über Bewegungserfahrungen erlangt das Kind ein Gefühl für eigene Fähigkeiten. Es erlebt, dass seine Handlungen etwas bewirken können. Die Erfahrung von Erfolg und Misserfolg, von Leistungsfähigkeit und deren Grenzen vermitteln dem Kind Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit.
Gute Gesundheit: Bewegungsmangel und schlechte Ernährung führen zu Übergewicht, ausreichend Bewegung hält gesund. Kinder, die täglich im Freien toben, stärken ihr Immunsystem und sind seltener krank. Dicke Kinder aber haben es doppelt schwer: Sie leiden unter der Ablehnung ihrer Umwelt und erkranken häufiger an Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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