Promotion/13.10.2021

Gerlinde Kaltenbrunner: „Ich habe eine gewisse Vorbildfunktion, die ich gerne annehme.“

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um die Bewertungsfunktion zu aktivieren!

Diese Funktion ist nur verfügbar, wenn eine entsprechende Zustimmung erteilt wurde. Bitte lesen Sie die Details und akzeptieren Sie den Service, um die Bewertungsfunktion zu aktivieren.

Bewerten
Merken

Als Höhenbergsteigerin, die als erste Frau alle 14 Achttausender ohne Flaschensauerstoff bestiegen hat, ist Gerlinde Kaltenbrunner eine Ausnahmesportlerin. Im Interview verrät sie, wie sich ein nachhaltiger Lebensstil mit Bergsportexpeditionen vereinen lässt.

ISPO.com: Hatte das Thema Nachhaltigkeit für dich schon immer einen großen Stellenwert, oder gab es besondere Erlebnisse, die es für dich stärker in den Fokus gerückt haben?

Gerlinde Kaltenbrunner: Unterwegs auf Trekking oder Expedition in großartiger Hochgebirgslandschaft ist man dankbar, diese erleben zu dürfen und selbstverständlich rückt damit auch der Erhalt und sorgsame Umgang in den Blickpunkt. Die Erderwärmung und der Klimawandel sind gerade auch dort spür- und sichtbar. Wie etwa der Rückgang von Gletschern und die deutlich wärmere Temperaturen als in frühere Jahren, verbunden mit unmittelbaren Auswirkungen wie zum Beispiel einem vermehrten Steinschlag.

Wie bekommst du Bergsport-Expeditionen und Nachhaltigkeit unter einen Hut?

Dabei spüre ich eine starke Ambivalenz in mir. Einerseits liebe ich die ganz großen Berge, durfte Bergsteigen zu meinem Beruf machen - und ohne die Möglichkeit zu fliegen, wäre dies nicht machbar gewesen. Seit vielen Jahren bezahle ich einen Emissionsausgleich für meinen gesamten Lebensstil und achte gleichzeitig darauf meinen CO2-Fußabdruck zu minimieren so gut ich kann.

Nachhaltig und ressourcenschonend zu leben erfordert eine gewisse Selbstdisziplin. Inwiefern hat dich das Bergsteigen diesbezüglich beeinflusst?

Schon in meiner Kindheit und Jugend stand diszipliniert zu sein sehr weit oben auf der Liste. Sicher damals bedingt durch die „strenge Schule“ zuhause und im Skiinternat. Das war die Basis auf der ich beim Bergsteigen gut aufbauen konnte. Gerade an den hohen Bergen ist es äußerst wichtig, konsequent, diszipliniert und achtsam zu sein, mit jedem und allem.

Inwiefern kannst du bei deiner Ausrüstung auf Nachhaltigkeit achten und bei welchen Produkten gibt es weniger Spielraum?

Mittlerweile gibt es erfreulicherweise viele Produkte aus Naturfasern und recyceltem Material. Vor allem durch einen langjährigen Einsatz dieser Produkte bemühe ich mich, auch auf diesem Gebiet Nachhaltigkeit zu leben.

Zustieg zum K2.
Bildcredit:
R.Dujmovits/ National Geographic

Wer sich als Outdoor-Sportler nachhaltig verhalten will, sollte seine Ausrüstung möglichst lange benutzen. Hast du Tipps, wie das am besten gelingt?

Hier stehen der achtsame Umgang sowie auch die gute Pflege im Vordergrund. Auch bewusstes, nicht übertrieben häufiges Waschen trägt gerade bei Outdoorbekleidung mit Membranen zur längeren Haltbarkeit und Funktionalität bei. Und wenn auch bei der Kaufentscheidung bereits auf Qualität und Service des Herstellers geachtet wird, macht auch eine Reparatur oder Neubesohlung über deren Serviceabteilungen nicht nur für die Nachhaltigkeit sondern auch preislich Sinn. Mein Ausrüster Schöffel bietet hier mit der Service-Factory dem Kunden einen tollen Reparaturservice für seine Outdoorkleidung an.

Gibt es ein „Lieblingsteil“, das dich schon auf vielen deiner Expeditionen begleitet hat?

Ja, das ist definitiv meine lange Unterhose, die ich seit 2002 bei jeder Expedition mit dabei hatte und immer noch habe!

Abgesehen vom bewussten Kauf nachhaltiger Produkte: Was macht für dich außerdem einen nachhaltigen Lebensstil aus?

Seit vielen Jahren ernähre ich mich rein pflanzlich. Zuhause kaufen und essen wir ausschließlich rein biologische Produkte, soweit als möglich frisch, saisonal und regional. Außerdem achten wir darauf, keine Lebensmittel zu verschwenden. Zudem benutze ich wann immer die Möglichkeit besteht den Zug, zum Beispiel für die Anreise zu meinen Vorträgen. Daheim benutze ich zum Einkauf wann immer möglich das Fahrrad und vermeide im Alltag Lift und Rolltreppen. Wäsche und Geschirr wird nur im Energiesparmodus gewaschen. Es gibt viele Möglichkeiten hier achtsam zu handeln.

Inwiefern bist du bei deinem Ausrüster Schöffel auch in die Produktentwicklung involviert?

Wir Athleten dürfen jederzeit unsere Ideen und Vorstellungen an die Produktentwicklung weiter geben und uns aktiv einbringen.

Gerlinde Kaltenbrunner im Interview
Bildunterschrift: Ihre Selbstdisziplin hilft Gerlinde auch bei einem nachhaltigen Lebensstil.
Bildcredit:
www.amical.de

Nach welchen Kriterien suchst du dir denn deine Ausrüstung aus?

Produktqualität geht für mich über die reine Funktion hinaus. Mir ist es wichtig, wo und wie produziert wird und auch, ob nachhaltiges Material, wie recycelte PET-Flaschenverwendet  und Ressourcen bei der Herstellung geschont werden. All denjenigen, die auf fair produzierte Produkte achten, bietet das Logo der Fair Wear am Produkt eine gute Orientierungshilfe. Schöffel hat im Jahr 2021 zum siebten Mal den Leader Status der Fair Wear erreicht und so können sich Konsumenten auf faire Arbeitsbedingungen verlassen.

Mehr Informationen zu Schöffel, den Nachhaltigkeitsinitiativen und der neuen Sommerkollektion 2022 gibt es auf www.schoeffel.com.

Themen dieses Artikels