Sportbusiness/18.06.2018

Intersport setzt Fokus auf Händler und digitale Handelsplattform

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Nach dem Abtritt von CEO Kim Roether präsentiert Intersport ein neues Zukunftskonzept. Händler sollen wieder mehr in den Fokus rücken und digitale Handelsplattformen den Verbund für die Zukunft stärken. Die Zahlen des bisherigen Geschäftsjahres stagnieren.

Intersport mit neuem Zukunftsfokus
Intersport mit neuem Zukunftsfokus

„Wir sind handlungsfähig!“ Mit diesen Worten eröffnete Hannes Rumer, Finanz-Vorstand die Intersport-Pressekonferenz in Friedrichshafen. Für die Sporthändlergruppe war es die erste offizielle Veranstaltung nach dem Abgang des CEOs, Kim Roether. Dessen Nachfolge kläre der Aufsichtsrat, weitere Infos dazu gebe es derzeit aber nicht, so Rumer.

Personell plant Intersport für die Zukunft mit zwei Vorständen: dem neuen, noch zu findenden Vorstandsvorsitzenden und Finanzvorstand Rumer. Dazu gibt es zwei Bereichsvorstände:

  • „Bereichsvorstand Intersport“ kümmert sich um die Belange der Intersport-Händler
  • „Bereichsvorstand Kooperationspartner" kümmert sich um weitere Partner

Als Bereichsvorstand Intersport ist Mathias Boenke seit wenigen Tagen im Amt, der zweite Posten ist noch zu besetzen.

„Händler in den Mittelpunkt rücken“

Auch ohne neuen CEO justiert Intersport seine Leitlinien für die Zukunft. Man wolle eine digital geprägte Händlerorganisation werden, sagte der Finanzvorstand – „und die Betonung liege nicht nur auf digital, sondern auf dem Wort Händler“. Es gehe nicht um eine Handelsorganisation, sondern darum, dass „der Händler wieder in den Mittelpunkt rückt“. Dies soll unter dem Claim „One Intersport“ geschehen.

Intersport hat sich selbst das Ziel verordnet, die Zusammenarbeit mit den Händlern zu verstärken. Das gehöre zur „Kultur der Genossenschaft“ dazu, betonte Rumer. Gleichzeitig wolle man den Retailern bessere Services bieten, beispielsweise was Store-Designs oder Online-Angebote angehe.

Finanzvorstand Hannes Rumer hat die Zukunft im Blick
Finanzvorstand Hannes Rumer hat die Zukunft im Blick
Bildcredit:
Intersport

Digitale Handelsplattformen weiterentwickeln

Darüber hinaus habe man das Ziel, die kooperativen digitalen Handelsplattformen mit den Händlern weiterzuentwickeln. Derzeit machen bei dem Konzept, das Online- und Offline-Handel verbindet, 130 Händler mit. Der Vorteil: Kunden können beispielsweise Produkte online anschauen und sehen direkt, ob das Produkt beim Intersport-Händler in ihrer Nähe vorhanden ist. „Die Hälfte der Kunden nutzt dies bereits“, sagt Rumer. Somit sei das auch eine Möglichkeit, den Kunden wieder in den Shop zubringen.

Lesen Sie hier: So läuft das Digitalgeschäft bei Intersport

Das zweite Ziel sei es, 10 Prozent des Umsatzes über digitale Handelsplattformen zu erwirtschaften, erklärt der Finanzvorstand: „Außerdem wollen wir noch mehr Hersteller bewegen, als Partner über die digitalen Handelsplattformen zu verkaufen.“ Derzeit ist Adidas bereits dabei. Bis Ende des Jahres möchte Intersport weitere 30 bis 50 Herstellern dazu bewegen, über die Handelsplattformen zu verkaufen.

Deutscher Markt stagniert, Österreich wächst

Die digitalen Handelsplattformen sollen zudem zu einer Art Drehscheibe für Sportartikel weiterentwickelt werden: In Zukunft sollen Händler Produkte – die sie selbst nicht mehr im Bestand haben – für Kunden direkt bei Partnerhändlern ordern können.

Mit dieser Strategie stellt sich Intersport auch dem hart umkämpften Sportartikelmarkt. Dieser lieferte für die ersten acht Monate des Geschäftsjahres 2017/18 (Oktober bis Mai) stabile Umsätze mit einem leichten Minus von einem Prozent. Gute Zahlen durfte dagegen der neue Bereichsvorstand Boehnke für Österreich verkünden, Boehnke war zuletzt Geschäftsführer der Intersport Austria: Dort kommt Intersport auf ein flächenbereinigtes Umsatzwachstum von 9 Prozent.

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