Der digitale Wandel hat auch das Fitness-Business erfasst. Der Schweizer Fitnesstrainer Pierre Ammann glaubt deshalb, dass sich kein Trainer und kein Fitness-Studio mehr dem Trend verweigern kann.
„Digitalisierung wird auch in der Fitnessbranche immer wichtiger“, sagte Ammann am Health & Fitness Forum in Halle A6, wo er sein Intervalltrainingsprogramm P.I.I.T. vorstellte. „In näherer Zukunft wird es nicht mehr möglich sein, das Digitale nicht mitzudenken.“
Ammann, der Geschäftsleiter von 30 Fitness-Studios in der Schweiz ist und die Fitnessprogramm konzipiert, führte weiter aus: „Fitnesspläne auf Papier sind absolut überholt.“
Das Zielpublikum der von ihm geleiteten Studios in der Schweiz sei zwar zwischen 40 und 60 Jahren alt. „Die tun sich natürlich noch etwas schwerer, das mit dem Handy zu machen.“ Die ältere Generation lerne aber von den Jüngeren und entdecke nach und nach den Zugang zum digital unterstützten Fitnesstraining.
Im Health & Fitness Forum gab es auch eine halbstündige Demonstration des von Ammann konzipierten „Professional Intensive Interval Training“ (P.I.I.T.) zu sehen. Es besteht aus vorgegebenen Übungen, die man jeweils 30 Sekunden ausführt, woraufhin dann 15 Sekunden Pause folgen.
Die Übungen sähen zwar manchmal leicht aus, sagte Ammann. Das Programm steigere aber die Fitness im maximalen Belastungsbereich. „Ich rate aber allen, die glauben, dass das leicht ist: Bleib‘ dabei, so kannst du deinen Körper richtig trainieren.“
Die möglichen Übungen sind alle mit einfachen Mitteln ausführbar. Mal imitieren die Trainierenden dabei ohne jedes Gimmick den Abfahrtslauf im Skifahren. Mal braucht es einen Stepper, mal Tubes, um die Muskeln optimal anzuspannen.
Im Prinzip kann aber jeder und jede das Training zu Hause durchführen. „Die Übungen gibt es auch in verschiedenen Schwierigkeitsgraden: einfach, mittel und schwer“, erklärte Ammann.
Nicht alles, was die Digitalisierung mit sich bringt, sieht Ammann aber ausschließlich positiv. Gerade was die körperliche Fitness angeht sei etwa im Internet Vorsicht angebracht. „Auf Instagram zum Beispiel sieht man manchmal Übungen eingestellt von Personen, die keinerlei professionelle Trainerausbildung haben und das teilweise sogar offen sagen.“
Er warnte davor, einem „bloßen Figurenwahn“ zu verfallen. Derartige Angebote seien in wirtschaftlicher Hinsicht natürlich auch interessant. „Aber leider eher für Physiotherapeuten, die den Schaden beheben, der dabei am Körper angerichtet wird.“
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