Running/16.06.2017

Faszination Trailrunning: Sind Bergläufer die kompletteren Läufer?

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Trailrunning boomt. Immer mehr Läufer verlagern ihre Strecken vom Asphalt der Städte in die wilde Natur. Trails und Berge sind angesagt in der Running-Szene. Was die Faszination Tailrunning ausmacht und ob Bergläufer sogar die kompletteren Läufer sind: die große Debatte auf ISPO.com – mit dabei u.a. Influencer und Experten von Trampelpfadlauf, Trailblog und Trail Magazin. Lesen Sie Teil 1 der Trailrunning-Serie auf ISPO.com.

Denis Wischniewski ist Herausgeber des Trail Magazins und leidenschaftlicher Trailläufer.
Denis Wischniewski ist Herausgeber des Trail Magazins und leidenschaftlicher Trailläufer.

„Am Ende des Tages sind Trailrunner natürlich die kompletteren Läufer – sie müssen mehr können und haben mehr Anforderungen.“  Das ist die These, über die in der großen Trailrunning-Debatte auf ISPO.com ebenso diskutiert wird wie über die Faszination dieser Trendsport-Art.

 


ISPO.com hat fünf Insider befragt:

Links zu den anderen 4 Teilen der Trailrunning-Serie auf ISPO.com mit weiteren Experten-Thesen am Ende dieses Textes.

„Auch Straßenläufer können Trailrunner werden“

Denis Wischniewski, trail-magazin.de: „Am Ende des Tages sind Trailrunner natürlich die kompletteren Läufer – sie müssen mehr können, haben mehr Anforderungen. Aber ich würde jedem guten Straßenläufer gerne zusprechen, dass er schnell auch ein guter Trailrunner sein kann. Das ist kein Hexenwerk, und wer viel im Gelände läuft, gewöhnt sich unmittelbar an Unebenheiten, Anstiege und Downhills. Unsere Körper kennen das und reagieren darauf. Man muss sie vermutlich nur wieder daran erinnern.“

 

Trailrunning boomt: Es zieht immer mehr Läufer raus in die Natur.
Trailrunning boomt: Es zieht immer mehr Läufer raus in die Natur.
Bildcredit:
iStock/ lfz

„Trailrunner tauchen in die Natur ein“

Holger Lapp, trampelpfadlauf.de: „Trailrunner sind sicherlich nicht die kompletteren Läufer. Viele laufen ja nicht nur Trails, sondern auch Straße. Aber Trailrunning ist etwas für alle Sinne. Man taucht ein in die Natur und weil man sich auf die Strecke viel mehr konzentrieren muss, geht man eine tiefere Beziehung mit der Umgebung ein. Man unterbricht seinen Lauf, um Ausblicke zu genießen oder Tiere zu beobachten. Und am Ende war es ein guter Lauf, wenn man es in allen Zügen genossen hat, nicht wenn man eine bestimmte Pace erreicht hat.“

 

 

„Von den Trainingsreizen profitiert jeder Läufer“

Hendrik Auf'mkolk, trailblog.de: „Was die Faszination ausmacht? Ganz klar der Reiz der Natur und vor allem der Berge  – so unmittelbar und intensiv wie beim Trailrunning entdeckt und erlebt man seine Umgebung sonst nicht. Das Laufen im Gelände wird auch für den Kopf nie langweilig - auf der Straße, Bahn oder Laufband sieht das zumindest für mich anders aus. Von der Abwechslung und den Trainingsreizen im Gelände kann jeder Läufer profitieren.“

 

Hendrik Auf'mkolk (trailblog.de) ist besonders vom Reiz der Natur und der Berge fasziniert.
Hendrik Auf'mkolk (trailblog.de) ist besonders vom Reiz der Natur und der Berge fasziniert.
Bildcredit:
trailblog.de

„Wechselnde Beanspruchung der Muskeln“

Lars Schweizer, Laufcampus Akademie: „Trailrunning macht für mich vor allem den Reiz der Natur aus. Man taucht in einen Wald ab und entdeckt dabei wundervolle neue Orte. Auch die wechselnde Beanspruchung der Muskeln gehört hier für mich dazu. Der Untergrund erfordert eine ständige Aufmerksamkeit und Konzentration. Auf der Straße oder Stadt trottet man einfach vor sich hin, während man beim Trail laufen einfach immer den direkten Kontakt zur Natur hat, spätestens wenn man mal eine Wurzel übersehen hat.“

„Das Gefühl von purer Freiheit auf dem Trail“

Andrea Löw, Ultra-Läuferin und Bloggerin auf www.runninghappy.de/ : „Ich liebe es einfach draußen in der Natur unterwegs zu sein und die Landschaft zu genießen. Es gibt dieses großartige Gefühl von purer Freiheit und Unabhängigkeit auf dem Trail, nichts zählt mehr, nur der Augenblick, man lebt einfach im Hier und Jetzt, der Kopf wird wirklich richtig frei. Manchmal ist es wirklich anstrengend, gerade im Gebirge. Aber dann stehst Du irgendwann atemlos und erschöpft auf dem Gipfel, schaust umher und weißt wieder so genau, warum Du das hier machst.“

 




Gunnar Jans ist Chefredakteur von ISPO.COM Autor: Gunnar Jans