85 angehende Sportfachverkäufer aus ganz Deutschland waren für einen Tag auf die ISPO Munich 2018 gekommen, um einen tiefen Einblick hinter die Kulissen der Sportbranche zu erhalten, die Zukunft des Sportfachhandels quasi von innen zu erleben.
Auch für das Networking untereinander hatten die jungen Kollegen auf der Messe München dabei ausreichend Zeit – in den frühen Morgenstunden starteten die ersten Azubis mit einem Bus von Hamburg nach München und sammelten unterwegs immer mehr Teilnehmer auf.
Neben dem klassischen Messebesuch standen Hintergrundgespräche und Fachvorträge auf dem Programm. Ein wichtiges Thema: Wie kommt der Kunde trotz der großen Online-Konkurrenz trotzdem noch ins Sportgeschäft?
Das funktioniert in Zukunft vor allem dann, wenn ihm im stationären Einzelhandel geboten wird, was kein Algorithmus, kein Online-Shop und keine App leisten kann: Eine fundierte persönliche und individuelle Beratung. Wenn es dann noch gelingt, das Geschäft vor Ort mit digitalen Erlösmodellen zu verknüpfen, dann muss dem Händler um die Zukunft nicht bange sein.
„Gut ausgebildete und motivierte Berater, die auf die Eigenheiten jedes einzelnen Kunden eingehen können, werden immer wichtiger“, sagt Gerd Bittl-Fröhlich von Sportsella, der das Trainee-Programm für die ISPO Munich begleitet. Gute Beratung sei nicht nur ein Erfordernis, sondern ein Stück weit auch die Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung.
„Wenn aber ein Verkäufer in Zukunft arbeitet wie ein Roboter – dann wird er auf kurz oder lang durch einen Roboter ersetzt“, ist sich Bittl-Fröhlich sicher. Schließlich erforderten viele neue Angebote der Industrie durchaus Service und Beratung vor Ort. Individuell und auf Maß gefertigte Skischuhe zum Beispiel basieren auf einer genauen Vermessung im Sportgeschäft – und das funktioniere nur mit guten Fachverkäufern, meint Bittl-Fröhlich.
Das Fazit nach einem langen Tag: Der Handel muss seine Chance in der Digitalisierung sehen und sie nutzen. Dabei will die ISPO Munich auch in Zukunft Hilfe leisten. Wenn es nach Bittl-Fröhlich geht auch noch viel stärker als bisher.
„Ich würde mir wünschen, dass noch viel mehr Händler ihre guten Azubis auf die ISPO Munich schicken und die Chance nutzen, neues Wissen und neue Trends in den Laden zu holen“, so der Coach. In diesem Sinne.
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