Einer der Hingucker in der Snowsport-Halle B3 der ISPO Munich 2022 ist der futuristische Stand von Doubledeck Snowboards. Und deren Innovation ist nicht minder zukunftsweisend: Denn dank des völlig neuartigen Designs soll das im September 2023 erscheinende Doubledeck Board Verkanten fast unmöglich machen. Dafür verbessert die einzigartige Konstruktion die Kraftübertragung vom Körper auf das Board. Basis des Snowboards ist das „Motherboard“ – das noch am ehesten an ein herkömmliches Board erinnert. Doch statt des Bindungsbereichs wölbt sich ein weiterer Steg darüber: die Bow-Construction. Der Clou: Die obere Konstruktion ist beweglich und sorgt für noch mehr Kontrolle beim Carven, noch höhere Jumps und mehr Geschwindigkeit. Für seine Snowboard-Revolution hat Doubledeck-Snowboards einen ISPO Award abgeräumt.
Die Suche nach öko-freundlichen Materialien in Skiern forciert die Rückkehr zur Natürlichkeit im Ski: So setzt etwa der Tourenski SCOTT Superguide LT 95 neben seinem Pappelholz-Kern aus nachhaltiger Forstwirtschaft auch Flachsfaser und Rizinusbohnen. Die Flachsfaser kommt in der Dämpfung des Skis zum Einsatz und ersetzt dort das Branchenübliche Carbon. Die Deckschicht wurde zum Teil aus Rizinusbohnen hergestellt und kommt so mit weniger Kunststoff aus.
Die Marke kommt als einer der größten Player in diesem Segment zur ISPO Munich. Die Schweizer sind in Halle A3 am Stand 302 zu finden.
Auch der PUSU Loska SPINNOVA® All-Mountain-Ski geht neue, umweltverträgliche Wege: Dank der finnischen Kollaboration mit dem Textilhersteller Spinnova wird der Kern des All-Mountain-Skis nicht wie bislang üblich mit Glas- oder Carbonfaser verstärkt, sondern mit einer SPINNOVA®-Textilfaser, die zu 100 Prozent aus natürlichem Zellstoff ohne Verwendung umweltschädlicher Chemikalien besteht.
Bei beiden Skiern geht die Nachhaltigkeit nicht zulasten der Performance: Die Ski bleiben schnell, robust und bestens fahrbar. Für ihre Innovationen wurden beide Produkte mit dem ISPO Award 2022 ausgezeichnet. Wenn ihr mit den MAchern von PUSU direkt sprechen wollt, besucht sie auf der ISPO Munich in Halle B3, Stand 504.
Die Folgen der Inflation könnten auch den Wintersport verändern. In einer von Schöffel beauftragten Studie des Instituts Yougov gaben mehr als ein Viertel der potenziellen Winterurlauber an, wegen steigender Kosten auf Ferien im Schnee verzichten zu wollen. 23 Prozent gaben an, sich zumindest Gedanken über Sparmaßnahmen zu machen. Laut Stefan Merkt, Geschäftsführer von Schöffel Sport, könnte das auch das Bild in den Skigebieten verändern: "Ich denke, wenn Schnee fällt, werden die Skiregionen voll sein. Aber die Menschen werden wahrscheinlich kürzer unterwegs sein, eher spontan am Wochenende und bei Tagesausflügen."
Profitieren könnten laut Schöffel dagegen Ausweichmöglichkeiten ohne Liftkarten: Statt der Trips in Skigebiete wollen 63 Prozent der Befragten lieber Winterwanderungen ohne Schneeschuhe. Und auch das Skitouren, Skilanglauf oder Fatbiking könnten als Wintersport-Aktivitäten weiter an Beliebtheit gewinnen. Denn eines ist laut Merkt klar: „Die Leute gehen weiterhin gern und viel nach draußen. Natur und Outdoor sind gerade in einer Krise unglaublich wichtig, als Gegenpol zu dem ganzen Stress und der Unsicherheit.“ Die Ski-Marken haben den Skitouren-Hype längst reagiert. Seit dem Winter 22/23 bietet auch Nordica als letzte der großen Skimarken eine eigene Skitouren-Serie an.
Das Sicherheitssystem RECCO® (auf der ISPO Munich Halle B3, Stand 500) ist bei der Rettung von Wintersportler*innen nach Unfällen oder Lawinenunglücken längst nicht mehr wegzudenken. Inzwischen sind die dafür notwendigen Reflektor-Chips in zahlreichen Kleidungsstücken oder in der Ausrüstung mit dem Feature eingearbeitet. Vergleichsweise neu ist dagegen das System twICEme. Dabei können Wintersportler*innen auf einem Chip im Equipment wichtige medizinische Informationen oder Notfallkontakte speichern, auf die im Unglücksfall Begleiter, Ersthelfer oder medizinisches Fachpersonal schnell zugreifen kann – und so die Behandlung bestmöglich informiert und damit noch effizienter durchführen kann.
Twiceme Technologies, die schwedische Firma hinter twICEme, hat in den Helm- und Brillenherstellern Julbo und Salomon Kooperationspartner im Wintersport gewonnen. Neue Modelle wie die Julbo-Skibrillen Aerospace twICEme oder Quickshift twICEme sind mit der smarten Technik ebenso ausgerüstet wie die Helme Julbo Hal twICEme, Julbo The Peak twICEme. Außerdem haben die Salomon-Helme HUSK JR und PIONEER LT JR das Sicherheitsfeature.
Der Recycling-Boom hat auch den Wintersport gepackt. Immer mehr Equipment-Hersteller hauchen entsorgtem Material in neuen Kollektionen neues Leben ein. So sammelte etwa SCOTT alte Skibrillen zusammen, verarbeitete sie zu Granulat und verwendete dieses für die neue Skibrille SCOTT Shield Recycled wieder. Schon zuvor hat Tecnica gemeinsam mit 150 Händlern Rückholaktionen von alten Skischuhen gestartet, um sie zu recyceln und für neue Schuhe und Polsterungen zu verwenden. Bis spätestens 2024 wollen weitere Hersteller diesem Beispiel folgen. Es bewegt sich was beim Thema Material- und Ressourcensparen!
Der Skitouren-Trend verlangt auch vom Material ganz neue Eigenschaften. Denn gerade bergauf gilt: Je leichter, desto besser! Die Touringskimodelle der Marken unterbieten sich deshalb mit jedem Winter mit Leichtigkeits-Rekorden. Dagegen ist das Touren mit dem Board häufig noch immer ein Kraftakt: Denn bei den Splitboards hat sich zumindest in Sachen Gewicht zuletzt wenig getan. Wie schon vor fast einer Dekade pendelt sich das Gros der Splitboard-Modelle – je nach Länge – zwischen 2,8 und 4 Kilogramm ein.
„Da schaue ich immer wieder neidisch zu den Skifahrern, wo die Entwicklung doch rasanter vorangeschritten ist und man wenig Gewicht mit sich herumbewegen muss“, sagt Alexandra Denker, Community Managerin für die Bereiche Snowsport und Bike bei ISPO. „Es gibt funktionierende Systeme, um Splitboards leichter und besser handlebar zu machen, aber da kann sich noch was tun."
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