Klima-relevante Emissionen entstehen hauptsächlich in der Lieferkette, insbesondere bei der Gewinnung von Rohstoffen und der Verarbeitung von Produkten. Dekarbonisieren heißt: Messen, Identifizieren von Hotspots, Reduzieren. Das variiert je nach Produktkategorie wie Schuhe, Bekleidung und Ausrüstung erheblich. Besonders effizient bei der Reduktion ist die Material-Beschaffung aus erneuerbaren synthetischen oder natürlichen Ressourcen. Diese werden oft noch mit Rohölprodukten gemischt um die gewünschte Performance und Langlebigkeit zu erzielen. Doch es wird kontinuierlich an Verbesserung gearbeitet. Hier sind neun Beispiele dafür, wie klima-relevante Emissionen effektiv reduziert werden können.
Große Effekte erzielt man nur gemeinsam. Die Outdoor Branche als Vorreiter in Sachen Zusammenarbeit: Icebug spricht nicht mehr darüber, Impact zu reduzieren, sondern zu skalieren! Das Solar Rooftop Scaling Program von Icebug läuft bereits und mehrere Marken sind mit dabei. So wird CO2 effizient bei der Produktion eingespart. Darüber hinaus haben sie sich mit FSC zusammengetan, um zertifizierten Naturkautschuk aus Thailand für ihre Schuhe einzusetzen. Sie laden andere Marken ausdrücklich ein, mitzuziehen: „Als wir danach suchten, war es nirgendwo zu finden, also haben wir uns mit FSC zusammengetan und es möglich gemacht. Jetzt steht es anderen zur Verfügung.“, erklärt Icebug CEO David Ekelund.
Im Mai 2023 eröffnete Globetrotter den Re:Think Store in Bonn- ein einzigartiges Konzept! Der deutsche Outdoor-Händler verwendete hauptsächlich gebrauchte Materialien für dieses Projekt, die sowohl vom Vormieter, Conrad Elektronik, als auch aus dem eigenen Lager stammten. Doch Globetrotter wollte nicht nur einen innovativen Outdoor-Shop, sondern auch die Resultate des Projekts in Bezug auf CO2-Reduzierung und Materialerhalt quantifizieren. Epea hat den Prozess von Anfang an wissenschaftlich begleitet. Die Details werden im Sustainability Hub auf der ISPO Munich (Halle A1) vorgestellt.
Algen wachsen von allen Pflanzen am Schnellsten. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil aquatischer Ökosysteme. Durch den Anstieg der Wassertemperaturen, und überschüssige Nährstoffeinträge durch menschliche Aktivität beschädigen sie Ökosysteme durch unkontrolliertes Wachstum. Bloom entnimmt die überschüssige Algenbiomasse und produziert daraus Schaumstoffe und Gummis, die in verschiedenen Branchen, einschließlich der Schuh-, Outdoor- und Accessoires-Industrie eingesetzt werden können. Durch die Integration von Algenbiomasse in Performanceprodukte hat Bloom eine effiziente Lieferkette für Algen als nachhaltige Ressource geschaffen und trägt gleichzeitig zur Erhaltung von gesunden Ökosystemen bei.
Modern Meadow produziert bahnbrechende Technologie basierend auf der Fermentation von Pflanzenproteinen. Gut für die Outdoor-Branche, da diese Technologie nun für neue Produkte wie Bio-Tex Shield verwendet werden kann: eine PFC-freie, wasserdichte und atmungsaktive Membrane mit mehr als 60 % biologischen Inhaltsstoffen. Geringerer CO2-Fußabdruck, hohe Abriebfestigkeit und Leichtigkeit: eine perfekte Grundlage für den Aufbau von 2-Lagen- und 3-Lagen-Systemen. Heute sind immer noch fossile Materialien und Chemikalien in der Mischung vorhanden, aber Modern Meadow arbeitet daran, den Anteil erneuerbarer Ressourcen auf 100 % zu erhöhen - ohne die Leistung zu beeinträchtigen.
Sicomin ist ein Vorreiter in der Entwicklung von Harzverbindungen für strapazierfähige Produkte. Traditionell stammen diese Verbindungen aus erdölbasierten Ressourcen. Sicomin arbeitet jedoch schon seit langer Zeit an Formeln, die bis zu 52 % Kohlenstoffanteil aus erneuerbaren Quellen enthalten. Die preisgekrönten bio-basierten Epoxidharze unter dem Namen GreenPoxy reduzieren signifikant den CO2-Fußabdruck. Dazu bieten sie auch außergewöhnliche mechanische Eigenschaften für hochwertige Ausrüstung, die anspruchsvolle Standards von renommierten Herstellern im Sport- und Freizeitbereich wie Salomon, Decathlon, Burton, Nidecker und vielen anderen erfüllt.
Die Schaumstoffe der Insite Einlegesohlen Eco-Comfort bestehen bis zu 70 % aus pflanzlichen Rohstoffen und sind für verschiedene Schuharten geeignet. Der Materialpartner Susterra unterstützt Bauern bei der Umstellung auf regenerative Landwirtschaft, um Kohlenstoff zu binden, die Bodengesundheit zu fördern und die Wasserrückhaltung zu verbessern. Susterra Bio-Propanediol ersetzt petrochemische Bestandteile und reduziert CO2-Emissionen um bis zu 48 % sowie den Verbrauch nicht erneuerbarer Energie um 46 %. Insite entwickelt mit dieser Technologie Einlagen auf der Grundlage von Biomechanik, Podologie und Sportmedizin.
Angesichts der Notwendigkeit für Nachhaltigkeits-KPIs sind starke Partner entscheidend. Textile Exchange hilft Brands ihr Material nach umwelt- und klimafreundlichen Kriterien auszuwählen. Ihr interaktives open-source-tool "Preferred Fiber and Materials Matrix" bewertet verschiedene Nachhaltigkeitsstandards anhand von 80 qualitativen und quantitativen Indikatoren. Ihr "Materials Impact Explorer" kombiniert die technischen Fähigkeiten von Google Cloud mit dem Fachwissen von WWF im Naturschutz. Das Tool bietet maßgeschneiderte Empfehlungen zur Risikominderung, Reduzierung der Umweltauswirkungen und Unterstützung von Nachhaltigkeitsinitiativen auf lokaler und globaler Ebene.
Um die Klimaziele des Pariser Abkommen zu erreichen, sind Investitionen in Klimaschutz und Biodiversität unerlässlich. myclimate bietet Klimaschutzprojekte, die höchsten Standards (Gold Standard, Plan Vivo) entsprechen. Diese Projekte reduzieren effektiv Treibhausgase auf lokaler und regionaler Ebene und fördern nachhaltige Entwicklung. Ihre Beratungsdienste umfassen verschiedene IT-Lösungen und Unterstützung für Engagement in der Science-Based Targets-Initiative (SBTi). Sie bieten zugängliche und praxisnahe Lösungen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz für Unternehmen jeder Größe und berücksichtigen dabei auch die aktuellen EU- und CH-Berichtspflichten für Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit.
ClimatePartner unterstützt Unternehmen in den fünf wesentlichen Schritten zum Klimaschutz: Messung des CO2-Fußabdrucks, dem Festlegen von Reduktionszielen, Umsetzung von Reduktionsmaßnahmen, Finanzierung von Klimaprojekten und transparente Kommunikation. ClimatePartner bietet maßgeschneiderte Software zur Berechnung und Verwaltung von Kohlenstoffemissionen. Die Zusammenarbeit mit über 6.000 Unternehmenskunden bereichert den Erfahrungsschatz fortwährend. Transparenz ist unerlässlich für Unternehmen, um dem Interesse der Verbraucher gerecht zu werden, auf den Druck der Investoren zu reagieren und rechtliche Anforderungen zu erfüllen.
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