Brandnew/11.01.2018

Bataleon nach ISPO Brandnew: Aus dem Labor auf die Piste

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Bataleon-Gründer Jorgen Karlsen fährt kein Snowboard, ist aber von den Kräften fasziniert, die dabei entstehen. Er nutzt ISPO Brandnew im Winter 2005 gekonnt und legt dort den Grundstein für eine echte Erfolgsgeschichte.

Bataleon legte mit ISPO Brandnew 2005 den Grundstein für eine echte Erfolgsgeschichte.
Bataleon legte mit ISPO Brandnew 2005 den Grundstein für eine echte Erfolgsgeschichte.

Der Norweger Jorgen Karlsen verdient sein Geld nicht auf dem Snowboard, sondern als Biophysiker. Seine Leidenschaft ist nicht das Boarden, ihn faszinieren aber die Kräfte, die auf ein Snowboard wirken. Seine Erkenntnisse interessieren zunächst jedoch niemanden, bis sich drei professionelle Snowboarder finden und sie zusammen ihren Siegeszug starten. Bei ISPO Brandnew wird 2005 schnell deutlich, wie revolutionär die Erfindung ist, die den Markt seither verändert.

„Die Messe hat unserer Marke extrem geholfen“, freut sich Karlsen. „Als völlige Newcomer hatten wir uns nicht optimal vorbereitet. Dennoch öffnete allein unsere Anwesenheit viele Türen zur Industrie. Wir knüpften Kontakte zu den Medien der Snowboardszene und anderen Herstellern, die eine Schlüsselrolle bei unserem doch überraschend schnellen Wachstum gespielt haben.“ Zuvor sucht der heute 61-Jährige monatelang vergebens nach Unternehmen, die Interesse an seiner 3D-Technologie haben.

Patent auf Triple-Base-Technologie

Ein Rückblick: In den späten 1990er Jahren beschäftigt sich Karlsen intensiv mit den Fahreigenschaften von Snowboards. Ihm fällt auf, dass ein konventionell flaches Board in der Kurve die Form verändert und sich dreidimensional verdreht. Damit bildet sich ein kleinerer Winkel zwischen Boden und Nose (vorderer Teil), beziehungsweise Tail (hinterer Teil). Der Winkel in der Mitte vergrößert sich hingegen. Nach dieser Erkenntnis stellt er sich die Frage: Wie kann man dieses Wissen gezielt nutzen?

Der Biophysiker teilt das Brett in drei Abschnitte auf und gibt jedem die Form, die dieser während der Fahrt annimmt. So erhält das Board rechts und links eine abgeschrägte 3D-Form. In der Mitte bleiben indes die Merkmale der herkömmlichen Technologie bestehen. Eine Gruppe Snowboarder – darunter der heutige Kreativchef Danny Kiebert und CEO Dennis Dusseldorp – testet den ersten Entwurf und gibt wertvolles Feedback zur optimalen Performance. 1998 wird die Triple-Base-Technologie (3BT oder TBT) schließlich patentiert.

ISPO Brandnew vor 30. Jubiläum - die besten Bilder

Auf der ISPO Munich 2018 kührt ISPO Brandnew bereits zum 30. Mal das beste Startup. Wir zeigen bisherige Gewinner.
Der Head of ISPO Brandnew und der erste Overall Winner, natürlich mit Surfergruß: Markus Hefter, links neben Surf-Legende Robby Naish, erinnert an die Anfänge des weltweit größten Start-up-Wettbewerbs im Sportbusiness. 2018 gehört Robby Naish zur Jury von ISPO Brandnew.
Die Preisträger von ISPO Brandnew werden von einer fachkundigen Jury ausgewählt.
Harte Arbeit, die Spaß macht: Die kompetente Jury, hier mit Head of ISPO Brandnew Markus Hefter, prüft die eingereichten Produkte der Start-ups.
Surf-Legende Robby Naish nahm im Jahr 2000 mit Naish Kiteboarding an der ersten Ausgabe von ISPO Brandnew teil – und wurde direkt erster Overall Winner bei ISPO Brandnew.
Ein weiterer Gewinner aus dem Premierenjahr: Im Segment „Accessoires“ siegte Action-Sport-Uhrenhersteller Nixon.
Zwei Snowboard-Verrückte aus Garmisch gründeten Indigo. Mit ihren Boards waren sie bei ISPO Brandnew 2000 Finalisten - und ergatterten über die Messekontakte eine Partnerschaft mit Bogner.
Bei Action-Sport-Aufnahmen ist GoPro längst ein Big Player auf dem Weltmarkt. Bei ISPO Brandnew 2005 begann der Aufstieg der Marke mit der GoPro Hero.
Die Norweger von Sweet Protection starteten mit Skihelmen und gewannen bei ISPO Brandnew 2003. Inzwischen bietet das Unternehmen auch Mountainbike-Kollektionen an.
Ebenfalls Gewinner 2003 waren die Schweden WeSC (We Are the Superlative Conspiracy). Inzwischen besitzt das Label unter anderem Stores in New York, Tokyo, Berlin
Die skandinavische Snowboard-Marke Bataleon ging zur Saison 2004/2005 mit seiner einzigartigen Triple Base Technology auf den Markt. Im gleichen Zeitraum war Bataleon auch Finalist bei ISPO Brandnew.
Kaum zu glauben, aber in diesem „Büro“ fing bei evoc alles an. Der Rucksack-Hersteller gewann bei ISPO Brandnew 2012.
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Ebenfalls Gewinner 2003 waren die Schweden WeSC (We Are the Superlative Conspiracy). Inzwischen besitzt das Label unter anderem Stores in New York, Tokyo, Berlin
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Kaum zu glauben, aber in diesem „Büro“ fing bei evoc alles an. Der Rucksack-Hersteller gewann bei ISPO Brandnew 2012.

Bataleon: Von der Technologie zur Marke

„All unsere Boards verfolgen dasselbe Ziel: Das Snowboard-Erlebnis noch toller zu gestalten. Dabei sollen originelle Ideen mit Kreativität, Design und professioneller Ausführung kombiniert werden“, erklärt Danny Kiebert. Die Vorteile sind offensichtlich: Das Snowboard bleibt selbst bei hohen Geschwindigkeiten stabil, läuft perfekt geradeaus und hat in den Kurven stets vollen Kantengriff.

Auch Fahrfehler verzeiht das Board, Tricks können leichter gestanden werden. Mehr noch: Ein Verkanten ist fast ausgeschlossen. Diese Eigenschaften überzeugen auch die ISPO Brandnew Jury als Bataleon bei seiner Markteinführung im Winter 2004/05 zu den Finalisten gehört.

Bataleon nutzt die Vorzüge des immensen Medieninteresses in München gekonnt. So gibt die Crew erste Interviews und ist in zahlreichen Fernsehausstrahlungen, deutschen sowie internationalen Tageszeitungen, Magazinen und Radiosendungen präsent. Besonders begeistert zeigt sich Gründer Karlsen von der Stimmung auf der Messe. „Ständig schauten Leute im Village vorbei, die sich gezielt für Neuerungen interessierten und auf der Suche nach dem nächsten großen Hit waren“, schwärmt er.

Bataleon mischt mit seiner Triple-Base-Technologie die Snowboard-Welt auf.
Bataleon mischt mit seiner Triple-Base-Technologie die Snowboard-Welt auf.
Bildcredit:
Bataleon

Handarbeit aus Österreich

Damals produziert Bataleon noch in Norwegen und hat im Geschäft „Endless Extreme Sports“ seine erste Zentrale. Doch die Nachfrage nach den innovativen Snowboards wächst rapide. Während der Hauptsitz heute in Amsterdam ist, kommen die handgebauten Boards aus Österreich und zählen zu den Besten der Welt. Das Logo mit den drei Fingern, die die 3D-Formtechnologie symbolisieren, ist von den Pisten nicht mehr wegzudenken. Es ziert mittlerweile auch Bekleidung und Accessoires.

Zehn Jahre nach der Teilnahme bei ISPO Brandnew ist das Logo sogar auf Surfboards zu sehen, die in Zusammenarbeit mit Surfprofi Bill Stewart designt werden. CEO Dusseldorp wird 2015 schließlich einer der Juroren bei ISPO Brandnew. „Ich bin der Meinung, dass Querdenken und innovative Ideen die Sportindustrie reizvoll gestalten", erklärt der Niederländer seinerzeit. "Es ist mir eine große Ehre, ein Teil der Jury zu sein.“ Die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Letztlich ist es egal, ob man Biophysiker oder Snowboarder ist – Hauptsache, man glaubt an seine Technologie.

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