ISPO.com nimmt das Jubiläum zum Anlass, um in einer neuen Serie die spannendsten Geschichten der Gewinner zu erzählen: Wo kamen sie her, wie kam es zur Idee, wie haben sich die Produkte und die Marken durchgesetzt.
Im Interview erklärt Markus Hefter, Exhibition Group Director ISPO Munich, wie sich der Start-up-Wettbewerb entwickelt hat, auf was es bei einer erfolgreichen Bewerbung ankommt, wie ISPO die Gewinner begleitet – und welche Bedeutung die Digitalisierung für Start-ups aus dem Sportbusiness spielt.
ISPO.com: Jubiläum für ISPO Brandnew: Der weltweit größte Start-up-Wettbewerb im Sportbusiness findet zum 30. Mal statt. Herr Hefter, können Sie – als Head of ISPO Brandnew – schon verraten, wie dieser Meilenstein auf der ISPO Munich 2018 abgebildet wird?
Markus Hefter: Den Startschuss setzen wir auf ISPO.com schon jetzt – mit einer redaktionellen Serie: Geplant sind Hintergrundberichte über einzelne Gewinner der vergangenen 30 Ausgaben mit Insight-Storys über Marken und die Menschen dahinter.
Das große Finale findet dann auf der ISPO Munich 2018 statt. Hier werden wir eine History-Ausstellung der wichtigsten Brands zeigen. Der „Walk of Fame“ lädt Besucher ein, sich ein Bild von den Gewinner-Produkten von damals und heute zu machen.
Zudem wird es zur ISPO Munich eine Sonderausgabe des Brandnew Magazins geben – und ein Get-together an einem Abend, an dem wir die erfolgreichsten Marken aus 17 Jahren einladen
Welche Art Jungunternehmer haben sich zu Beginn beworben? Und wie hat sich ISPO Brandnew im Laufe der Jahre entwickelt?
Der erste Gewinner war der legendäre Robby Naish mit Naish Kites beim ersten ISPO Brandnew im Jahr 2000. Damit hat eine herausragende Entwicklung begonnen. In den Folgejahren ist es uns gelungen, ISPO Brandnew als die Top-Adresse für Jungunternehmer im Sport zu platzieren.
Heute ist ISPO Brandnew der weltweit größte Wettbewerb für Start-ups aus der Sportbranche. Im Schnitt erhalten wir zwischen 350 und 400 Bewerbungen im Jahr für einen der begehrten Plätze in den Top 50 Newcomern. Und was mich besonders freut: Aus Anlass des Jubiläums ist es uns gelungen, Robby Naish für die Jury von ISPO Brandnew 2018 zu gewinnen – ich freue mich schon sehr auf das Jury-Meeting.
Auf welche Gewinner in all den Jahren sind Sie besonders stolz, wer hat sie überrascht?
Sicher sind alle Gewinner eine Klasse für sich, bei einer Quote von 1:8, also 400 Bewerbern für 50 Plätze, ist die Qualität nachhaltig gesichert. Persönlich habe ich einige Marken im Kopf, die meine ersten Kontakte als Head of ISPO Brandnew waren, wie z.B.: Maloja, Nixon Watches oder auch Go-Pro.
Gestartet ist Brandnew im Jahr 2000 mit 67 Bewerbern, in 2017 waren es knapp 400 und inzwischen sind es bei den 30 Veranstaltungen in Summe schon gut 6000 Bewerber zusammengekommen. Sie sitzen ja auch in der Jury – wie können Sie bei all diesen vielen Bewerbern das Gespür dafür behalten, welche Start-ups wirklich eine Chance haben auf diesem hart umkämpften Markt?
Die unabhängige Jury besteht fast ausschließlich aus ehemaligen Teilnehmern von ISPO Brandnew. Die heutigen etablierten Marken wissen am besten, was alles von Start-ups erwartet wird, denn sie persönlich haben die Entwicklung ja bereits erfolgreich durchgemacht.
Über die Jahre haben wir auch das Bewertungssystem stets optimiert, wir judgen in den folgenden Kategorien: Idee, Innovation, Marketing und Marktreife/Marktfähigkeit. Somit erhalten wir einen neutralen und strukturierten Überblick.
Was macht eine gute Bewerbung aus?
Definitiv das Gesamtpaket. Wichtig ist zunächst natürlich die Idee: Ist diese wirklich neu, gibt es hier schon mal Punkte. Dann kommt es darauf an, wer die Gründer dahinter sind. Welchen Background haben sie? Welche Unternehmenskonstellation, welcher Spirit steckt dahinter?
Zusätzlich bewerten wir aber auch noch das Marketing: Haben die Gründer eine saubere Sales- und Marketingstrategie, wie präsentieren sie ihre Idee? Und dann bewerten wir noch die Marktfähigkeit: Glauben wir, es gibt einen Markt für die Idee, wurde eine saubere Analyse gemacht?
Ein großer Anreiz für die Brandnew-Gewinner war von Beginn an die Möglichkeit, auf der ISPO Munich auszustellen. Wie waren die Anfänge des ISPO Brandnew Villages, was hat sich da bis heute getan?
ISPO Brandnew ist ein sponsorenfinanziertes Konzept – ohne unsere langjährigen Partner wäre dies alles nicht möglich geworden. Mit der wachsenden Anzahl an Partnern sind natürlich auch die Möglichkeiten der Präsentation gewachsen.
Konstant geblieben ist Konzept des offenen Brandnew Villages, das die Gemeinschaft beschwört und eine offene Kommunikation erleichtert. Die Gewinner bekommen einen vorgebauten Stand in einem internationalen Messeumfeld, der alle Bedürfnisse befriedigt.
Im Idealfall schafft ein ISPO Brandnew Gewinner durch die Kontakte, die er auf der ISPO Munich knüpfen kann, den Sprung zu den großen Playern – und auch ins internationale Geschäft. Welche Hilfestellung kann ISPO als Plattform in dieser Hinsicht seinen Gewinnern bieten?
ISPO begleitet und unterstützt Marken in ihrer Entwicklung durch analoge und digitale Services an 365 Tagen im Jahr – maßgeschneidert auf die jeweiligen Bedürfnisse der einzelnen Brands. Benötigt die Marke z.B. Hilfestellung mit beim Markteintritt in ein bestimmtes Land, haben wir mit ISPO Academy oder Market Introduction Programmen die besten am Markt erhältlichen Tools im Portfolio.
Mit unseren beiden Messen in Shanghai und Peking bieten wir Zugang zu einem der größten Wachstumsmärkte im Sportbusiness. Online runden wir unser Angebot bei der Produktentwickung sowie Testing bei ISPO Open Innovation bis hin zu unserem Newsportal ISPO.com ab.
Die Digitalisierung prägt inzwischen das Sportbusiness, das gilt gerade auch im Bereich der Start-ups. Wie wird sich ISPO Brandnew aus Ihrer Sicht entwickeln?
Wir bekommen immer mehr digitale Ideen eingeschickt. Unter den Gewinnern im letzten Jahr war z.B. ein Multisportsensor, der mehr als eine Million Bewegungsinformationen in Echtzeit registriert und analysiert. Und unter den Top 6 Start-ups 2017 waren z.B. ein virtuelles Lawinentraining sowie eine Taktikplattform für ambitionierte Fußballtrainer.
Von diesen Ideen werden wir in Zukunft mehr sehen. Zudem werden sportbezogene Apps, Webseiten, Plattformen und Softwarelösungen immer wichtiger. Wir haben seit 2017 auch eine eigene digitale Kategorie eingeführt, die digitale Newcomer mit Sportbezug auszeichnet.
Wir erleben die digitale Transformation als Riesenchance – einerseits für branchenfremde Unternehmen, Fuß zu fassen als auch für neue Geschäftsfelder, die sich öffnen. Das sind spannende Zeiten für das Sportbusiness und die Start-ups.
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