Markus Storck ist seit eh und je besessen davon, bei seinen Rädern das technische Maximum umzusetzen. Heraus kamen stets mit die leichtesten, steifsten und komfortabelsten Rennräder. Auch im Segment der E-Rennräder setzt Storck Maßstäbe und zeigt, was technisch up to date ist. Kraftvoller Fazua-Evation-Antrieb, aerodynamischer Carbonrahmen oder voll integrierte Züge sorgen für ein schnelles und optisch elegantes Rennrad, das sich auch bei Geschwindigkeiten von über 25 km/h – wenn der Motor nicht mehr unterstützt – alles andere als träge anfühlt. Und wer „echtes“ Rennrad-Feeling braucht, nimmt einfach den Mittelmotor aus dem Unterrohr und kann dabei fast vergessen, eigentlich ein E-Bike zu fahren.
Das Addict von Scott ist schon lange eines der Räder, die im Peloton der Profis Aufsehen erregen – mit einem perfekten Mix aus Leichtigkeit und Schnelligkeit sowie einer Geometrie, die sich trotzdem für viele Stunden im Sattel eignet. Nicht nur einfacher, sondern schlicht besser wollten die Scott-Ingenieure das Addict machen, als sie ihm einen Antrieb verpassten – und damit den Einsatzbereich des Rades erweiterten. Unter elf Kilo wiegt das Addict eRide, das genauso stylish daherkommt, wie das Profi-Rennrad. Angetrieben wird es vom Hinterradnabenmotor X35+ von Mahle, der für bis zu 250 Extra-Watt sorgt. Die Beine baumeln lassen wird deshalb aber mit diesem E-Rennrad wohl niemand – denn dazu ist sein Charakter einfach zu sportlich. Viel zu sportlich.
Ein Cannondale war schon immer ein Statement. Und schon immer vollgepumpt mit Hightech. Das trifft auch auf das Super Six Evo Neo 1 zu. Rein optisch sieht das Rad aus wie eine pure Rennrakete und nicht mal ansatzweise wie ein E-Bike. Lediglich ein Blick auf den dezent in die Hinterradnabe integrierten Mahle-Antrieb verrät es – und natürlich das Gewicht. Wobei das Super Six Evo Neo 1 mit 11,5 Kilogramm nicht viel schwerer ist als noch vor ein paar Jahren ein Alu-Einsteiger-Rennrad ohne Motor. Die Ausstattung: Vom Feinsten. Carbon-Laufräder und Shimanos Edel-Antriebsgruppe Dura-Ace Di2. Der Preis: fast fünfstellig. Zwar gibt es das Super Six Evo Neo auch noch in zwei preiswerteren Varianten. Allerdings setzt man damit dann auch nur ein halbherziges Statement.
Ein Rennrad mit Shimanos-Steps 6100-Antrieb und ausdauerndem 504-Wattstunden-Akku: das verleiht dem BMC-Alpenchallenge ein vergleichsweises wuchtiges Erscheinungsbild. Der Schweizer Edelhersteller spendiert dem Rad zwar einen superleichten Carbonrahmen und eine eigenständige Optik mit viel Liebe zum Detail und komplett innenverlegten Zügen. Dennoch sieht man dem E-Rennrad auf den ersten Blick an, dass es nicht nur mit Muskelkraft betrieben wird. Dafür stellt der Antrieb des knapp 16 Kilogramm schweren Bikes sicher, dass kein Alpenpass zu lang und kein Anstieg zu steil ist – dem BMC geht ziemlich lange nicht der Saft aus.
Simplon fertigt in Österreich nahe des Bodensees feine Räder voller Ingenieurskunst. Was die Marke aber auch ausmacht, ist das Baukastensystem, mit dem sich jedes Rad nach Kundenwünschen aufbauen lässt. Angetrieben werden allerdings alle E-Rennräder vom gleichen Motor: Mahle spendiert an der Hinterradnabe bis zu 250 Extrawatt mit einem Drehmoment von 40 Nm, die Steuereinheit sitzt dabei elegant und unauffällig im Oberrohr. Gerade mal 11 Kilo bringt das Rad in Topausstattung damit auf die Waage und fühlt sich, auch wenn die Motorunterstützung bei Geschwindigkeiten von über 25 km/h abschaltet, an wie ein agiles und äußerst sportliches Rennrad. Für mehr Reichweite lässt sich die Akkukapazität mit zwei Zusatzelementen auf bis zu 670 Wattstunden erhöhen – mit dem Mehrgewicht lassen sich dann auch ernstzunehmende Alpenetappen bewältigen.
Mit einem dicken Geldbeutel haben E-Rennradfahrer auf dem Markt nahezu freie Auswahl. Wer allerdings nicht unbedingt soviel Geld wie in einen Kleinwagen investieren möchte, muss schon genauer sondieren. Keine 3000 Euro zum Beispiel kostet das Endurance:ON AL 7 von Canyon. Mit Alurahmen, Carbongabel, Shimanos GRX-Gravel-Komponenten und Fazua-Antrieb bringt es knapp 15 Kilo auf die Waage. Wer den Vergleich zu einem superleichten Carbonrahmen kennt, merkt auch die Unterschiede – vor allem wenn bei hohem Tempo die Motorunterstützung abschaltet. Das ändert aber nichts daran, dass das Canyon E-Rennrad ein echter Knaller ist – nicht nur aus finanzieller Sicht.
Der Ferrari der E-Rennräder kommt aus Kalifornien. Bei Specialized hat man das Potenzial von E-Bikes schon früh erkannt. Als viele noch daran zweifelten, welchen Sinn Motoren in Rennrädern ergeben, waren die Ingenieure in den USA längst schon dabei, ihre Visionen umzusetzen. Das S-Works Turbo Creo SL setzt deshalb Maßstäbe in allen Belangen. Eigener Antrieb, einer der besten Carbonrahmen auf dem Markt, eine individuell einstellbare Steuerung und die „Future Shock 2.0“-Federung an der Front – die Liste für Technik-Feinschmecker ist lang. Aber auch viele durchdachte Details heben Specialized von der Masse ab: Zum Beispiel sorgt das Shimano-XTR-Mountainbike-Schaltwerk für eine riesige Bandbreite bei der Übersetzung. Das Turbo Creo ist E-Rennrad wie ein Traum. Wegen des exorbitanten Preises für die meisten aber wohl nur eines zu träumen.
Wenn es um die Kombination aus technischer Innovation und attraktivem Preis-Leistungsverhältnis geht, kommt man an Cube nicht vorbei. Zwar hat der Hersteller, der zu den größten in Deutschland gehört, auch Modelle im Programm, für die man tief in die Tasche greifen muss und bietet sein E-Rennrad Agree Hybrid C:62 auch in Ausstattungen an, die 8000 Euro kosten. Nur die Hälfte dagegen muss man für das E-Rennrad in der Ausführung Race auf den Tisch legen. Im Carbonrahmen steckt ein Fazua-Mittelmotor-Antrieb. Shimanos 105er-Gruppe spielt zwar in punkto Gewicht und Finish zwei Ligen unter den Dura-Ace-Top-Komponenten, was Funktionalität und Zuverlässigkeit betrifft, ist sie aber über jeden Zweifel erhaben. Und ganz nebenbei: Bei einem E-Bike kommt es ja ohnehin nicht primär darauf an, bei den Komponenten um jedes Gramm zu feilschen.
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