In Pyongyang holte er sein drittes Olympia-Gold: Vor seinem letzten Final-Lauf liegt White nur auf Rang zwei hinter dem 19-jährigen Ayumu Hirano. Der Japaner zeigt zwei 1440s back-to-back (zwei Sprünge nacheinander mit vierfacher Drehung) und einen fehlerfreien Lauf, es gibt 95,25 Punkte. Aber White kontert gleich die ersten zwei Sprünge ebenfalls 1440s und insgesamt 97,75 Punkte. Dritter wird der Australier Scotty James.
„Das ist der schönste Tag meines Lebens", schreibt der damals 31-Jährige auf Instagram. Bei seinen fünften Olympischen Spielen hatte er erneut die Möglichkeit, es der nächsten Generation nochmal zu zeigen. White, mit 35 eher gehobenen Alters für einen Freestyle-Profi, qualifizierte sich kurzfristig in Laax und löste bei Olympia in der Qualifikation als Vierter das Ticket fürs Finale. Beim undankbaren vierten Platz blieb es bei seinen letzten Spielen dann auch. White verpasste einen Medaillen-Rang mit nur 2,5 Punkten und nach seinem letzten Run flossen auch ein paar Tränchen. Gold holte der Japaner Ayumu Hirano, den White als würdigen Nachfolger sieht.
Shaun White wurde mit einem Herzfehler geboren, begann mit sechs auf dem Skateboard zu fahren und hatte schon mit sieben seinen ersten Sponsorenvertrag mit Burton in der Tasche. So begann die außergewöhnliche Karriere des wohl größten Stars im Action-Sport-Bereich. Seit diesem Raketenstart hat der US-Amerikaner als Ass des Freestyle-Snowboardens so ziemlich alle Rekorde in der Szene gebrochen und ist außerdem in den USA als Schauspieler und Musiker bekannt.
Der Weg zu Erfolgen, Ruhm und Geld ist oft aber schmerzhaft. In der Vorbereitung auf die Olympia-Saison in Pyongyang stürzte White schwer und postete danach ganz authentisch dieses Bild mit schweren Gesichtsverletzungen.
Bei den Winterspielen 2006 und 2010 holte White Halfpipe-Olympiagold. 2014 reichte es in Sotschi allerdings „nur“ zu Rang vier. Für ihn eine Schmach. White gönnte sich ein Sabbatical, wurde Unternehmer und ging mit seiner Band „Bad Things" auf Tour.
Dann geriet er in die Schlagzeilen, weil die Drummerin der Band ihm sexuelle Belästigung vorwarf. Inzwischen gibt es eine außergerichtliche Einigung. Ein Jahr vor den Spielen begann White sich wieder vollends auf das Snowboarden zu konzentrieren.
Nicht nur seine Konkurrenz stand nach seinem letzten Run in Pekin Schlange um der Snowboard-Legende White zu einer einzigartigen Karriere zu gratulieren. Auch zu Hause in Los Angeles hatten sich Freund und Familie versammelt um live bei Shaun Whites letztem Auftritt auf der großer internationaler Sportbühne mitzufiebern.
Whites Freundin, die Schauspielerin Nina Dobrev, zeigte sich auf Instagram besonders stolz auf die Leistung ihres Partners. "Ich könnte stolzer nicht sein. Auf all das, was du in über 20 Jahren als Wettkämpfer erreicht hast und auf den Mann, zu dem zu dich entwickelt hast." Und auch Shaun White war zum Ende seiner Karriere mehr als gerührt und bedankte sich beim Snowboardsport selbst mit Herz-Emoji und einem "Thank you Snowboarding".
In einem Interview sagte er, er sei gespannt, was ihn jetzt als nächstes erwarte. Langweilig wird es dem Snowboard-Altmeister sicher nicht. Er hat mit Whitespace seine eigene Snowboard-Marke etabliert und ist auch sonst als Unternehmer und Schauspieler weiter umtriebig.
Erfolge:
Shaun White hat 15 Mal bei den X-Games – dem Mekka des Trendsports – im Snowboard und Skateboard triumphiert. 10 Mal wurde er bei den ESPY als „Bester männlicher Action Sportler“ und „Bester US-Olympiasportler" ausgezeichnet.
Social:
Instagram: 2,1 Millionen Follower
Facebook: 2,3 Millionen Fans
Twitter: 1,7 Millionen Follower
Bei Facebook und Twitter ist White Fan-Millionär, ebenso auf Instagram. Unglaubliche Zahlen im Wintersport, genau wie seine Einnahmen. Sein Marktwert wird auf 60 Millionen Dollar geschätzt, pro Jahre streicht er etwa zehn Millionen Dollar ein, ohne überhaupt auf einem Snowboard gestanden zu haben. Damit ist er weltweit der reichste Snowboarder.
Sogar beim Super Bowl war er bei der TV-Übertragung in einer prominenten Rolle. In den Werbepausen wurde ein „Best of U.S." Werbefilm mit ihm gezeigt (s.u.). Diese Ehre wurde nur vier weiteren Athleten zuteil.
Ausrüster/Sponsoren:
Bereits im Jahre 2009 unterzeichnete White einen Multimillionen-Dollar-Vertrag mit Burton Snowboards, er verkauft Videospiele und wird von Red Bull unterstützt. Andere Partner sind/waren Megafirmen wie Target, Oakley, Hewlett-Packard oder Ubisoft. Mittlerweile hat er mit Whitespace seine eigene Snowboard-Marke etabliert und ist außerdem Besitzer der Sport- und Musik-Event-Reihe Air & Style.
Einnahmen:
Laut Insidern ruft White mindestens zwei Millionen Dollar Jahresgage pro Vertrag auf. Zahlen, von denen andere Snowboard-Stars wie Anna Gasser oder auch Alpin-Stars wie Lindsey Vonn oder Marcel Hirscher nur träumen können.
Fun Fact:
White ist auch beim Nashville Metro Police Department sehr gut bekannt. 2012 wurde er kurz festgenommen, nachdem er in angetrunkenem Zustand um 2 Uhr nachts den Feueralarm betätigt und so für eine Evakuierung seines Hotels gesorgt hatte
Danach versuchte er in einem Taxi zu fliehen, stürzte auf dem Weg dahin und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. White entschuldigte sich anschließend: „Die Feier ist etwas aus dem Ruder gelaufen.“
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