Jetzt hat es die erfolgreichste Skifahrerin in der Weltcup-Geschichte schriftlich: Laut TIME’s Magazine gehört das Role Model zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt in der Kategorie „Pioniere“. Und sie wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht in einem emotionalen Post vor allem ihrem Support-Team dankt, „ohne das ich nicht in der Lage gewesen wäre, 90-mal (Stand: November 2023) auf der obersten Stufe des Weltcup-Podiums zu stehen: Diese Leistungen wären ohne meine Familie, mein Team, meine Sponsoren und alle Fans des alpinen Skirennsports niemals möglich gewesen“. Aber die 28-Jährige ist nicht nur bekannt für ihre Emotionalität, sondern auch für ihren mittlerweile vehementen Einsatz für einen nachhaltigeren Skizirkus. Im Februar 2023 unterschrieb sie einen Brief, in dem 140 Wintersportler*innen den Ski- und Snowboard-Weltverband FIS auffordern, mehr Engagement im Kampf gegen die Klimaproblematik zu zeigen.
Auch wenn sie älter ist als ihr Laufkollege Kelvin Kiptum, die beiden eint ihr kometenhafter Aufstieg auf der Marathon-Distanz und die Nominierung als Weltathlet*in des Jahres. Allerdings feierte Assefa bereits als Jugendliche erste Erfolge auf der 800-Meter-Distanz. Und nun pulverisierte auch sie 2023 den Weltrekord über die 42,195 Kilometer. Bei ihrem Lauf in Berlin benötigte sie gerade mal 2:11:53 Stunden. Eineinhalb Jahre zuvor – bei ihrem allerersten Marathon-Start – standen noch mehr als 2,5 Stunden zu Buche. Beflügelt hat sie sicher auch ihr Wunderschuh: Adidas hat einen extrem leichten Laufschuh entwickelt, in dessen Sohle eine Carbon-Platte eingearbeitet ist. Laut Expert*innen soll der Laufstil damit um vieles ökonomischer werden.
Die Red-Bull-Athletin verblüffte 2023 einmal mehr die Konkurrenz. Die 24-Jährige scheint an der Wand nämlich für jedes Problem eine Lösung zu haben. Derzeit gilt die Slowenin als beste Kletterin der Welt und beeindruckte mit ihrem Zweifach-Gold bei der WM in Bern. Auch wenn Janja im Oktober durch den asiatischen Raum tourte, setzt sie sich trotzdem für Klimathemen ein. Ende Oktober machte sie beispielsweise die Partnerschaft mit einem Energiehaus-Produzenten aus ihrer Heimat publik. Im März dieses Jahres zierte sie den slowenischen Cosmopolitan-Titel und zeigte mal eine ganz andere Seite von sich: „Ich bin froh, dass ich meine sportliche und persönliche Geschichte auf diese Weise mit anderen teilen kann, ohne mich dabei zu verstellen.“
2009 holte sie die erste Medaille bei Weltmeisterschaften, bei der Schwimm-WM in Japan 2023 gewann die Schwedin Medaille Nummer 21. Damit überholte sie ihr Idol Michael Phelps und stellte einen neuen Rekord für die meisten Podestplätze im Einzelschwimmen auf. Ihr Ticket für Paris hat die 30-Jährige auch bereits gelöst. Nach Beijing 2008, London 2012, Rio de Janeiro 2016, Tokio 2020(21), ist das damit ihre fünfte Olympiateilnahme und erneut könnte eine Medaille drin sein. Damit sie auch mal was anderes macht, und gleichzeitig ihr Körpergefühl trainiert, schnappt sie sich zurzeit gerne mal ein Surfbrett – auf Fuerteventura.
Sie sagt von sich selbst, sie sei eine Bergsteigerin, die in den Bergen mit der Schwerkraft tanzt und ihr Glück sei dort, wo die Felsen sind. Früher hat sie im Iran Kletterkurse angeboten, aber mit jeder Reise ins Ausland und jedem Erheben ihrer Stimme für Menschenrechte, stieg die Gefahr für die Aktivistin. Jetzt lebt die Sportwissenschaftlerin in Italien, weil ihr Engagement für Frauenrechte ihr ihre Heimat entrissen hat. Eine Rückkehr in den Iran ist unmöglich. Gerade erst hat sie mit der Vogue Deutschland über Freiheit, Sicherheit, Politik und Menschenrechte gesprochen. Aber die Profisportlerin hinterlässt auch in der Kletterwelt ihre Spuren: Weltweit hat Eshqi mehr als 80 neue Routen eröffnet. Aktuell ist sie nominiert für den 21st Century Adventurer Award, mit dem die European Outdoor Film Tour (EOFT) die Abenteurer*innen unserer Zeit feiert. Bis zum 1. Februar 2024 könnt ihr hier abstimmen.
Wunderkind, Jahrhunderttalent, Ausnahmestürmerin: Die Kommentator*innen bei der WM 2023 überschlugen sich geradezu, um den Leistungen der 18-jährigen Fußballerin nur annähernd gerecht zu werden. Ihr kometenhafter Aufstieg ist das eine, aber der Weg nach ihrer Krebserkrankung im Alter von 15 und anschließender Chemotherapie zurück an die sportliche Spitze ist mehr als bemerkenswert. Die junge Kolumbianerin ist Vorbild für viele Frauen auf der ganzen Welt, die mit einer ähnlichen Diagnose zu kämpfen haben: Alles ist möglich. Ihr Vertrag bei Real Madrid läuft noch bis 2027. Also viel Zeit für das junge Talent, sich auszuprobieren und ihre Fähigkeiten zu festigen. Und neben der Ehrung für das schönste WM-Tor hat Caicedo kürzlich noch die Trophäe „Golden Girl“ 2023 abgestaubt.
Rund 264.000 Euro versucht Kristin Harila derzeit für Suche und Bergung von Gina Marie Rzucidl und Tenjen „Lama“ Sherpa zu sammeln. Die US-Amerikanerin und ihr nepalesischer Bergführer waren im Oktober dieses Jahres bei einem Rekordversuch an der Shishapangma von einer Lawine erfasst worden und gelten seitdem als vermisst. Die norwegische Sportlerin möchte die beiden im Frühjahr ihren Familien zurückbringen – und ein Einsatz dieser Größenordnung kostet viel Geld. Harila selbst musste sich dieses Jahr bereits vorwerfen lassen, dass sie bei ihrem eigenen Weltrekordversuch einem sterbenden Sherpa die notwendige Hilfe verweigerte – mit dabei war auch der jetzt verstorbene „Lama“. Er hatte der 37-jährigen Norwegerin geholfen, ihren Rekord aufzustellen: In 92 Tagen auf allen 14 Achttausender Gipfeln zu stehen. Vermutlich wird der Bergsteigerin auch deshalb das Datum ihres Erfolges, der 27. Juli 2023, für immer in Erinnerung bleiben: Sie musste zum einen sehr viel Hass ertragen und gleichzeitig verlor sie nun den Freund, der ihr half, diesen Triumph zu feiern.
Ihre Namensvetterin Elisabeth Egger (Handbikefahrerin) startete bei den Paralympischen Spielen in Tokio und Elisabeth „Eli“ Egger ist die erste Frau, die bei den Red-Bull X-Alps ins Ziel kam. Bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft im Biwakfliegen kam sie auf insgesamt 2.277,56 Kilometer. 1.997,98 Kilometer flog sie mit dem Paragleitschirm, 279,58 Kilometer legte sie zu Fuß zurück. Kürzlich wurde sie gefragt, warum es immer noch so wenige Frauen in der Fliegerszene gibt, und was diese von den Männern unterscheidet. „Frauen fliegen anders“, sagte die Superwoman. Ihre jüngste Challenge: Start bei den „Hike and Fly Championships“ in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Flügen inmitten der Tower von Dubai.
Ob die Running-Queen im Alter von 66 Jahren auch noch Ultras laufen wird? Vermutlich schon, denn gerade erst absolvierte Courtney Dauwalter gemeinsam mit ihrer Mutter Tracy einen 100-Kilometer-Lauf. „Sie hat erst letzten Sommer mit Trailrunning angefangen. Jederzeit ist der perfekte Zeitpunkt, um ein neues Ziel zu verfolgen“, postete die US-Amerikaner stolz auf Instagram. Aus welchem Holz sie selbst geschnitzt ist, zeigte die 38-Jährige in diesem Sommer. Die Fashionista der Ultra-Szene krönt sich mit einem Triple und gewinnt als erste Frau die drei härtesten 100-Meilen-Rennen innerhalb eines Jahres: Western States 100, Hardrock 100 und den Ultratrail du Mont Blanc. Damit ist sie aktuell die beste Ultratrail-Läuferin der Welt.
Wenn die 13-Jährige auf ihrem Skateboard durch die Halfpipe wirbelt, dann wird einem bereits beim Zuschauen schwindlig. 2023 war ihr Jahr: Als erste Frau steht die Australierin einen 720er und steht damit im Guinness Buch der Rekorde, außerdem gewann sie zweimal Gold bei den X-Games in Kalifornien. Der 720er gilt übrigens als einer der schwierigsten Tricks – dabei dreht sich das Skateboard unter den Füßen zweimal komplett in der Luft, also um 720 Grad. Für eine 13-Jährige verdient die junge Australierin auch schon ein bisschen Geld: Bis dato ist es ihr gelungen, fast 60.000 US-Dollar an Preisgeldern einzufahren. Tendenz steigend. Ihr nächstes Ziel: der Start bei den Olympischen Spiele in Paris in der Disziplin Skateboarding Park. Wer den jungen Skateboard-Star unterstützen will – mehr Infos gibt es hier.
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