Nachhaltigkeit/09.05.2023

Transformation geht nur gemeinsam! Wie die Outdoorbranche die Trendwende schafft.

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Eine intakte Natur ist die Basis unseres Fortbestehens auf unserem Planeten und der Kern des Outdoor Geschäftes. Doch werden die nächsten Generationen von Outdoor-Fans die Natur noch genießen können? Der Sustainability Hub ist der Treffpunkt für Projekte, Innovationen und neue Geschäftsmodelle, um das Thema Zirkularität und Klimaschutz weiterzubringen. Alexandra Denker von der Messe München und Cira Riedel von GreenroomVoice erklären im Interview, wie die Branche im Sustainability Hub auf der OutDoor by ISPO 2023 Antworten auf diese Frage findet.

Was ist der Sustainability Hub?

  • Kuratierte Ausstellungsfläche mit Bildungsansatz zur Nachhaltigkeit (täglich)
  • Führungen durch GreenroomVoice (täglich, 11:00 bis 12:00 Uhr)
  • EOG-Programm mit Vorträgen und Workshops (montags, 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr)
  • Networking- und Cateringbereich (täglich, ganztägig)
  • Vorträge und Präsentationen (täglich, ab 9:30 Uhr)
  • Ort: Atrium 3, inklusive Speakers Corner

Wann und warum wurde der Sustainability Hub ins Leben gerufen?
Cira Riedel: Der Sustainability Hub wurde bereits 2010 auf der ISPO Munich ins Leben gerufen. Es sollte als zentrales Forum für Nachhaltigkeitsthemen in der Outdoor-Branche dienen. Dann hat es sich schnell zum zentralen Treffpunkt weiterentwickelt, wo sich alle Experten und Interessierte zum Thema Nachhaltigkeit in allen Aspekten austauschen.

Auch letztes Jahr zur OutDoor by ISPO und zur ISPO Munich gab es den Sustainability Hub. Wie hat die Branche diese Area angenommen und was bedeutet das für 2023?
Alexandra Denker: Die Area wurde sehr gut angenommen, wir haben Ausstellende aus verschiedensten Teilen der Wertschöpfungskette. Das heißt, es sind Materiallieferanten, Marken und Organisationen dabei, die sich auf darauf fokussieren, mehr Nachhaltigkeit zu ermöglichen.

Dazu gehören zirkuläre Materialen und Geschäftsmodelle, Klimaschutz, der Einsatz für faire und sichere Arbeitsbedingungen und Transparenz in die tiefere Lieferkette. Das heißt auch über die zuliefernden Betriebe bis zu den Rohmaterialen hinaus, um nur einige Beispiele zu nennen. Es stellen sowohl Brands als auch Medien und NGO’s aus. Die Besucher*innen bekommen also einen sehr guten Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Branche.

Dabei ist das Thema Transparenz und Rückverfolgbarkeit von großer Wichtigkeit, denn nur was man kennt und/oder misst kann man auch verbessern. Der Sustainability Hub ist auch dieses Jahr wieder ein guter Treffpunkt, um sich auszutauschen, zu lernen, zu netzwerken und neue Partner*innen zu finden.

Bildcredit:
Messe München GmbH

Welche Vision hat der Sustainability Hub auf der OutDoor by ISPO 2023 und was sind die Hauptthemen und warum?
Cira Riedel: Der Sustainability Hub soll wieder der Place-to-be für eine nachhaltige Zukunft werden. Dieses Jahr steht für uns besonders das Thema Zirkularität im Mittelpunkt. Das beinhaltet die Ansätze zu einer längeren Haltbarkeit, einer guten Reparierbarkeit und grundsätzlich die Verhinderung von Abfall um unser alt hergebrachtes lineares Geschäftsmodell in einen Kreislauf zu verwandeln. Dabei ist es selbstverständlich auch der Klimaschutz oberste Priorität. Ohne Zirkularität werden die ambitionierten Ziele der EU nicht erreicht werden können.

Das Thema betrifft die komplette Branche, vom Rohmaterial über das Design, dem Händler*innen, Nutzer*innen und letztendlich auch Recycler*innen, also alle Stakeholder des Kreislaufes. Da wollen wir Aufklärungsarbeit leisten und Projekte vorstellen, die sich mit diesen Themen beschäftigen.

Wie ist der Sustainability Hub aufgebaut?
Alexandra Denker: Der Sustainability Hub befindet sich im Atrium 3 und ist somit noch zentraler gelegen als 2022. Es gibt jeden Morgen um 11 Uhr geführte Touren, viele Möglichkeiten, sich zu informierten und sich mit anderen Branchenexpert*innen auszutauschen. Um das Atrium herum gibt es einige Showrooms, in denen wichtige Player wie die EOG ihre Programme präsentieren und als Infopoint fungieren. Im Cateringbereich gibt es Arbeitsplätze, Essensmöglichkeiten, WLAN, Steckdosen und Networking-Möglichkeiten auf einer kollaborativen Arbeitsfläche. Im Atrium ist außerdem die Speakers Corner aufgebaut, eine kuratierte Bühne, auf der Speaker*innen Nachhaltigkeitsthemen präsentieren.

Selbst im Standbau arbeiten wir an nachhaltigen Lösungen. Wir haben mit unserem Standbau-Partner Meplan ein nahezu komplett zirkuläres System gefunden. Das heißt, der größte Teil des Materials für den Hub ist schon mehrmals verwendet worden und wird auch weiterhin verwendet werden. Es wird lokal produziert und gelagert, somit sind auch die Transportwege kurz.

Mehr Infos dazu: https://www.meplan.com/nachhaltigkeit/woodi/ 

Links: Cira Riedel, GreenroomVoice / Rechts: Alexandra Denker, Messe München GmbH
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Welche Aussteller*innen, die Nachhaltigkeit bereits leben und als Pioniere vorangehen, stellen im Sustainability Hub aus?
Cira Riedel: Da gibt es einige, die auf der OutDoor by ISPO 2023 teilnehmen. Bei den zuliefernden Unternehmen ist vor allem Re:Down zu erwähnen, die Daunen-Recycling für Outdoor-Kleidung anbieten. Außerdem ist Teijin mit dabei, ein Zulieferer, der auf chemisches Recycling von Textilien spezialisiert ist. Auch Blueloop ist vertreten, ein Unternehmen, das sich auf das Recycling von Post-Consumer-Textilien fokussiert. Wenn man sich für innovative und nachhaltige Unternehmen interessiert, sollte man diese Aussteller*innen auf jeden Fall besuchen!

Diese Brands findest du ebenfalls im Sustainability Hub:

Lavalan I Billerud I ClimatePartner I Outdoor Industry Compass I European Outdoor Group I Rab & Lowe Alpine (Equip) I Exped I Globetrotter Ausrüstung I GreenroomVoice I Heimplanet I Hohenstein I Icebug I INSITE Insoles I Iteratif I Jonsac I IFAT I It’s great out there I Suston I Mountain Equipment I Picture Organic Clothing I Social & Labor Convergence Program I myclimate I Südwolle Group I Sympatex I Grüner Knopf I VAUDE 

Was dürfen Besucher*innen des Sustainability Hubs auf keinen Fall verpassen?
Alexandra Denker: Auf jeden Fall ist die tägliche Führung durch den Sustainability Hub von 11:00 - 12:00 Uhr sehr interessant, wo man in einer Stunde kompakt einen Überblick über den Sustainability Hub bekommt und auch die Möglichkeit hat, die Aussteller*innen persönlich zu treffen. Das Bühnenprogramm natürlich, von morgens bis abends, ist ein einziges Highlight. Vor allem aber das Programm der EOG am Montagvormittag, wo sich hier die Gelegenheit bietet, ausgewählte Inhalte des bekannten European Outdoor Summits anzuhören.

Bildcredit:
Messe München GmbH

Im Sustainability Hub befindet sich dieses Jahr die Speaker Corner. Was hält das Programm dieses Jahr für die Teilnehmer*innen der OutDoor by ISPO bereit?
Alexandra Denker: Jeder Tag auf der OutDoor by ISPO hat seine eigenen Highlights. Der Sonntag bietet direkt ein vielversprechendes Programm mit dem Trendreport zu Nachhaltigkeit und Zirkularität, präsentiert von Louisa Smith. Außerdem hält die IFAT ein Cross Industry Panel zum Thema „Chemisches Recycling”. GreenroomVoice gibt einen Überblick über die relevanten Initiativen der EU, im Anschluss eine Einführung in die „Ökodesign-Verordnung von der EU“ präsentiert vom Outdoor Industry Compass. Die Verleihung des Textrends Awards findet auch statt.

Am Montag starten wir mit dem Industry Breakfast und einem ausgiebigen Programm der EOG. Zudem kommt das Outdoor Retailer Climate Commitment auf die Bühne, vorgestellt von Bergzeit und Yonderland. Diese haben sich gemeinschaftlich dazu verpflichtet, sich aktiv sich für das Erreichen der Pariser Klimaziele einzusetzen. Und die Beiträge von Sympatex und Equip zum Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung und Material Facts sollte man auch auf keinen Fall verpassen.

Am Dienstag wird dann der ISPO Award im Freigelände verliehen. Neben Weiterbildungen im Bereich Nachhaltigkeit oder der täglichen Führung durch den Sustainability Hub findet auch der Climate Pitch von “CHANGESthatMATTER” statt. Das ist eine interaktive und spielerische Konferenz, die Einblicke in das komplexe Zusammenspiel von den wichtigsten Aspekten im Klimawandel gibt.

Beim Cross Industry Panel holt ihr die IFAT als Schwester-Messe auf die Bühne. Welche Bedeutung hat das für die OutDoor by ISPO und die Outdoor-Branche?
Alexandra Denker: Die IFAT als Messe für Umwelttechnologien wird ein Panel organisieren, das sich mit chemischem Recycling beschäftigt. Das passt gut zur OutDoor by ISPO, weil unsere Aussteller*innen, genau mit diesen Fragen konfrontiert werden, wenn sie die Zirkularität anstreben. Die Antworten liefern die Aussteller*innen der IFAT, denn diese haben die Technologien dafür, dass chemisches Recycling oder auch andere Recycling-Prozesse überhaupt möglich werden.

Und wir wünschen uns natürlich, dass die Branchen da mehr zusammenarbeiten und dadurch gemeinsam Lösungen finden. Und das ist erst der Start der Zusammenarbeit der beiden Messen!

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