Die Sportevent-Szene hatte es in Zeiten von Corona besonders schwer. Umso größer ist bei Fans und Sportlern die Vorfreude auf die European Championships Munich 2022. 4700 Athleten werden dann erstmals in der Geschichte des Formats in nur einer Stadt um EM-Gold in der Leichtathletik sowie im Beachvolleyball, Kanu-Rennsport, Klettern, Radsport (inklusive Straße, Bahn, Mountainbike und BMX Freestyle), Rudern, Tischtennis, Triathlon und Turnen kämpfen.
Nachhaltig, kreativ und kulturell – die European Championships Munich 2022 vom 11. bis 21. August 2022 sollen eine Benchmark dafür werden, wie ein Sportevent der Zukunft ausschauen kann. Besonders im Fokus der Organisatoren steht dabei die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Insgesamt sechs Kernziele wurden dafür definiert.
Ein wichtiges davon sind die Sportstätten: München nutzt fast ausschließlich die bestehende Infrastruktur von den Sommerspielen 1972. Wo temporäre Einrichtungen nötig sind, sollen sie danach wiederverwendet oder recycelt werden.
Das Event-Zentrum wird der Olympiapark sein, wo neben den Leichtathletik-, Mountainbike-, Triathlon- und Turn-Wettbewerben auch ein Großteil des Rahmenprogramms und die abendliche Medaillenvergabe über die Bühne gehen wird. Auf der Regattastrecke in Oberschleißheim sollen wie vor fünf Jahrzehnten die Ruder- und Kanuwettbewerbe stattfinden. In der Rudi-Sedlmayer-Halle wird das Tischtennis-Turnier zu sehen sein. Die Bahnrad-Wettbewerbe sind auf dem Gelände der Messe München geplant, wo normalerweise die ISPO Munich Zehntausende Besucher anlockt.
Und die Münchner Innenstadt wird ebenfalls einbezogen: Auf den Königsplatz sind die spektakulären Publikumssportarten Klettern und Beachvolleyball geplant, der Odeonsplatz ist Ziel für die Marathonläufe, die Geher-Wettbewerbe und die Straßenradsportrennen.
Das zeigt schon, dass Munich 2022 ein Sportevent der kurzen Wege sein wird. Was zur Erreichung des zweiten wichtigen Nachhaltigkeitsziels beiträgt: Der Transport bei dem Großevent soll klimaneutral abgewickelt werden. Auch beim Thema Abfall wollen die Organisatoren mit einer größtmöglichen Recycling-Rate neue Maßstäbe setzen. Beispielsweise soll die die Nutzung von Mehrweggeschirr das Gesamtmüllaufkommen reduzieren.
Besonders wichtig sind die zwei sozialen Kernthemen in Sachen Nachhaltigkeit: Barrierefreiheit und eine nachhaltige Wirkung auf den Breiten und Leistungssport. Ganzheitlich wird das Konzept, indem eine positive lokale Wertschöpfung angestrebt wird und so auch die ökonomische Nachhaltigkeit Berücksichtigung findet.
Dazu soll auch „The Roofs“ beitragen – das Begleit-Festival mit einem bunten Mix aus Kultur, Kunst, Musik und Food. Der Name ist eine Hommage an das berühmte Zeltdach im Olympiapark. Dort sollen Eventinseln die Besucher unterhalten und zum Mitmachen anregen: Geplant sind zum Beispiel Water Roof, Kids Roof, Creative Roof, Cultural Roof, Market Roof, Technology Roof und Activation Roof. Sie sollen dazu beitragen, neben eingefleischten Sportfans auch neue Zielgruppen für die Themen Sport und Gesundheit zu begeistern.
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