Greenroom Voice ist eine Agentur, die sich auf die Kommunikation über Nachhaltigkeit im Outdoor-Sport spezialisiert hat. Sie wurde 2012 von den beiden Journalistinnen Cira Riedel und Stéphane Robin sowie der Chemie-Ingenieurin Anna Rodewald gegründet. Seit vielen Jahren veranstaltet Greenroom Voice im Auftrag der Messe auf der ISPO Munich den Sustainability Hub. In diesem Jahr geht es um die beiden Schwerpunkte Kreislaufwirtschaft und Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. Wir trafen Cira und Anna, um mehr über ihre Arbeit und das Konzept von greenroomvoice.com zu erfahren.
ISPO.com: Bevor wir über den Sustainability Hub und eure Arbeit sprechen: Was ist euer beruflicher Background?
Cira Riedel: Ursprünglich habe ich an der Filmhochschule studiert und dort auch mit einem Diplom abgeschlossen. Im Anschluss habe ich dann noch einen Master in interaktivem Multimedia gemacht. Seit Anfang der 90er-Jahre arbeite ich aber als Boardsport-Journalistin. Während meiner Mitarbeit in der Redaktion des Schweizer Boardsport- und Lifestyle-Magazins 7Sky entstand die Idee zur Plattform greenroomvoice.com. Damals war es unser Ziel, eine transparente Kommunikation zu nachhaltigen Themen in der Boardsport-Branche zu fördern.
Anna Rodewald: Ich bin diplomierte Chemieingenieurin und habe später einen Master in Responsible Management gemacht. Ich habe als Ingenieurin 20 Jahre in den verschiedensten Prozessstufen der Textilindustrie gearbeitet, Schwerpunkt dabei waren Funktionstextilien für diverse Anwendungsbereiche. Seit 2013 arbeite ich freiberuflich als Beraterin und Begleiterin für Organisationen und junge Menschen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung und systemischem Design. Ebenfalls 2013 lernte ich Cira kennen und bin seitdem bei Greenroom Voice als Partnerin dabei.
Welche Rolle spielt Outdoor-Sport in eurem Leben?
Cira: Für mich bedeutet die Natur mehr als eine Möglichkeit für sportliche Aktivitäten. Sie bietet uns als Familie ein Lebensgefühl. Besonders beim Surfen, Snowboarden oder Trekking schätze ich die Unmittelbarkeit des Erlebens und dadurch ist mir auch jeden Tag bewusst, wieviel auf dem Spiel steht.
Anna: Ich liebe jegliche Art von Bergsport und versuche so viel Zeit wie möglich draußen zu verbringen. Für mich persönlich ist die Natur Inspiration und Ruhepol zugleich, Raum für Bewegung und Begegnung. Draußen bin ich kreativ und geerdet, vieles Alltägliches bekommt hier für mich eine größere Perspektive, Grenzen verschieben sich.
Mit Cira teile ich eine große Leidenschaft für den Outdoor-Sport und wir schätzen die Genialität der Natur. Diese gilt es zu erhalten und durch unsere Arbeit wollen wir einen Teil dazu beitragen.
Was ist die Idee eurer Plattform www.greenroomvoice.com?
Cira: Es war um das Jahr 2008, als mir auffiel, dass die Marken der Boardsport-Industrie in ihrer Kommunikation vermehrt nachhaltige Produkte in den Vordergrund stellten. Also stellte ich Nachforschungen an, was dies im Einzelnen bedeutet und recherchierte die Fakten zu den einzelnen Produkten. Dabei wurde mir vor allem eins bewusst: Es geht immer um den Kontext, in dem eine Entscheidung getroffen wird. So entstand damals bei uns in der Redaktion von 7Sky die Idee zu Greenroom als Online-Plattform, auf der diese Informationen und ihre Zusammenhänge faktenbasiert dargestellt und von jedem nachgelesen werden können. Im Jahr 2013 kam Anna mit ihrer Kompetenz dazu und hat uns ermöglicht, dem journalistischen Ansatz noch eine Ebene an tieferem technischem Verständnis hinzuzufügen.
Anna: Dabei verfolgen wir einen objektiven und journalistischen Ansatz und wollen komplexe Zusammenhänge gut verständlich aufbereiten. Das machen wir für Händler, Medien, Messen, auf denen wir Showcases zu spezifischen Themen der Nachhaltigkeit zeigen, aber auch Marken und deren Lieferanten. Unser Ziel, vor allem mit den CSR-Profilen unserer Mitglieder ist es, vertrauenswürdige und überprüfbare Informationen zu liefern und diese klar und verständlich zu kommunizieren.
Euer Fokus liegt heute nicht mehr allein auf der Boardsport-Branche, richtig?
Cira: Es wurde schnell klar, dass die Outdoor-Branche im Thema Nachhaltigkeit schon vieles erreicht hat, natürlich gibt es auch noch viele Baustellen. Aber die Menschen, die sich mit den Themen der Nachhaltigkeit bei den Outdoor-Marken beschäftigen, sind meistens Profis. Es ist also ein reiches Universum an guten Praxisbeispielen und proaktivem Verhalten.
Anna: Ja, in der gesamten Outdoor-Branche gibt es immer mehr Brands, die Probleme sogar deutlich ansprechen und diesen mit durchdachten Konzepten begegnen wollen. Solche positiven Beispiele können wir auf unserer Online-Plattform, aber auch am Stand des Sustainability Hubs, sehr gut darstellen und kommunizieren. Eine Beschränkung allein auf Herstellungsverfahren im Boardsport wäre viel zu speziell.
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