Wissenschaftler haben kürzlich berechnet, dass seit Mitte des 20. Jahrhunderts rund 8,3 Billionen Tonnen Plastik produziert worden sind und davon nur 9% recycelt wurden. Die Modeindustrie ist weltweit der zweitgrößte Umweltverschmutzer hinter der Ölindustrie. Eine andere Studie fand heraus, dass bei synthetische Fasern wie Polyester, Viskose und Spandex – die 65% der weltweiten Stoffproduktion ausmachen – 63% des Ausgangsmaterials aus herkömmlichem Plastik oder nicht-recycelten Materialien stammt. Die Frage ist also: Sollten Sportbekleidungsunternehmen mehr Abfall beziehen?
Sportbekleidungsunternehmen sind wesentliche Abnehmer von synthetischen Fasern. Alle Sportbekleidungsarten, von Workout-Bekleidung bis zu Wetsuits oder Fußballtrikots, werden aus einer oder mehreren synthetischen Fasern hergestellt. Synthetische Fasern haben dynamische Eigenschaften, die sie zu einer ausgezeichneten Wahl für diverse Aktivitäten machen.
Sportbekleidung wird immer populärer. Der Athleisure-Trend ist Wachstumstreiber in der Bekleidungsindustrie und während das Wachstum sich etwas verlangsamt, gibt es keinerlei Anzeichen, dass der Athleisure-Trend abbricht. China erlebt ebenfalls einen enormen Fitness-Hype und die Nachfrage wird in Bezug auf den Mittelstand und seinem verfügbaren Einkommen deutlich. Diese Nachfrage im Bereich Sportbekleidung wird natürlich den Bedarf an zur Herstellung benötigten Materialien erhöhen und so entsteht der Müll.
Sportbekleidung wird immer populärer. Der Athleisure-Trend ist Wachstumstreiber in der Bekleidungsindustrie und während das Wachstum sich etwas verlangsamt, gibt es keinerlei Anzeichen, dass der Athleisure-Trend abbricht. China erlebt ebenfalls einen enormen Fitness-Hype und die Nachfrage wird in Bezug auf den Mittelstand und seinem verfügbaren Einkommen deutlich. Diese Nachfrage im Bereich Sportbekleidung wird natürlich den Bedarf an zur Herstellung benötigten Materialien erhöhen und so entsteht der Müll.
Erinnern Sie sich an die 8,3 Billionen Tonnen Plastik, die in den letzten siebzig Jahren weltweit produziert wurden? Schätzungsweise 79.000 Tonnen davon haben eine schwimmende Insel gebildet, die so groß ist wie Texas und die zwischen Hawaii und Kalifornien umhertreibt. Wenn sich also die Sportbekleidungsunternehmen mehr auf die Verwendung synthetischer Fasern oder Garne aus Plastikabfällen konzentrieren würden, könnten sie möglicherweise dabei helfen den Müll in Ozeanen oder auf Deponien zu reduzieren.
Diese vielseitigen synthetischen Fasern haben jedoch einen großen Nachteil: Sie sind die wesentliche Quelle der Plastikverschmutzung der Meere. Immer wenn ein Kleidungsstück aus Synthetikfasern gewaschen wird, wird rund 1,7 Gramm Mikroplastik freigesetzt, das letztendlich im Meer landet. Meerestiere werden dann diese Fasern aufnehmen und entweder sterben oder gefangen und anschließend vom Menschen verzehrt werden, der wiederum die Giftstoffe zu sich nimmt.
Und das ist kein kleines Problem. 500.000 Tonnen Mikroplastik gelangen jährlich ins Meer und es sind schätzungsweise 1,4 Quadrillionen (das ist eine 1 gefolgt von fünfzehn Nullen) Mikrofasern, die bereits um die Welt schwimmen. Anders ausgedrückt: Im Hinblick auf einen Gewichtsvergleich könnte es bald mehr Mikroplastik in den Meeren geben als Fische, wenn sich nichts ändert. Es ist beängstigend und entsetzlich, aber es gibt immer Wege, die dabei helfen diese schrecklichen Statistiken abzumindern.
Ein Licht am Horizont ist die Adidas-Parley Kooperation. Um herkömmliches Plastik aus seiner Lieferkette zu verbannen, nutzt Adidas Plastik, das von Parley gesammelt wird, einer Organisation die es sich zur Aufgabe gemacht hat gegen die Meeresverschmutzung durch Plastik zu kämpfen und produziert neue Produkte aus Synthetikfasern. Dies ist ein Teil von Parleys umfassender AIR Strategie, die Plastikkonsum, wo dies möglich ist, reduzieren und sich bereits im Umlauf befindendes Plastik recyceln möchte und neue, nachhaltigere Materialen entwickeln will, um Plastik zu ersetzen.
Adidas ist nicht die einzige Marke, die die schmerzhaften Folgen von Plastik und synthetischen Fasern in der Lieferkette realisiert hat. Viele große Sportbekleidungsmarken haben damit begonnen ein nachhaltigeres Modell einzuführen. Nike, Mammut, Bureo, Burton, Jack Wolfskin, GRN, und Patagonia, um nur einige Marken zu nennen, verwenden alle recyceltes Plastik für ihre Produkte. Die kleine deutsche Marke Pyua nutzt zum Beispiel nur recyceltes Plastik für ihre Stoffe.
Nachhaltigkeit ist ein Konzept ohne einheitliche Lösung. Egal, ob die von den Bekleidungsunternehmen verwendeten Fasern natürlich oder synthetisch sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass große Mengen an Öl, Chemikalien und Wasser für ihre Herstellung benötigt werden. Aus diese Grund sollten Sportswear-Unternehmen versuchen, wo es nur geht, Müll und Verschmutzungen zu reduzieren. Textilien aus Plastikflaschen reduzieren den durch Textilien generierten Müll, der von herkömmlichen Textilien produziert wird. Dies ist besonders wichtig, da Verbraucher mehr und mehr Teile kaufen und sie immer weniger tragen. Angesichts der Tatsache, dass jede Minute 1 Million Plastikflaschen weltweit verbraucht werden, wird es definitiv keine Probleme geben den Bedarf an Synthetikfasern zu decken.
Marken müssen ihren Beitrag leisten, um ihren Verbrauchern zu vermitteln, wie diese die Produkte am besten pflegen können. Um die negativen Auswirkungen von Mikrofasern zu vermindern, gibt es zwei wesentliche Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist es, neue Waschmaschinen zu entwickeln und mit Filtern auszustatten, die in der Lage sind Mikrofasern aufzufangen. Diesen Schritt umzusetzen würde allerdings Jahre brauchen, da ein Großteil der Bevölkerung neue Waschmaschinen kaufen müsste. Die zweite Möglichkeit ist es, und hier haben Sportbekleidungsunternehmen direkten Einfluss, neue Stoffe zu entwickeln, die während eines Waschgangs weniger Fasern verlieren. In der Zwischenzeit können Unternehmen empfehlen, dass die Verbraucher gewisse Dinge tun, wie die Kleidung weniger oft und mit kaltem Wasser zu waschen oder Filter für ihre Waschmaschinen oder Beutel, die Mikrofasern auffangen.
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