Der Responsible Down Standard (RDS) wurde 2014 ins Leben gerufen und gehört heute zu den am meisten genutzten Daunen-Standards in der Bekleidungsindustrie. Ursprünglich von The North Face initiiert und in Zusammenarbeit mit der Non-Profit-Organisation Textile Exchange und der unabhängigen Zertifizierungsagentur Control Union Certifications entwickelt, soll er sicherzustellen, dass Enten und Gänse, von denen Daunen gewonnen werden, gemäß diverser Tierwohl-Kriterien gehalten werden. Grund für die Schaffung dieses Standards waren zunehmende Proteste von Tierschützern, die die Methoden zur Gewinnung von Daunen angeprangert haben und mehr Verantwortung von der Bekleidungsindustrie geforderten. Hinzu kam die besonders komplexe Lieferkette, die von den Bekleidungsfirmen kaum kontrolliert werden konnte. The North Face hat die Eigentumsrechte am RDS an Textile Exchange übertragen.
Die Daunen dürfen ausschließlich aus Schlachtrupf gewonnen werden, stammen also von toten Tieren. Lebendrupf ist verboten. Die Tiere müssen unter tierleidfreien Umständen gehalten und dürfen nicht zwangsgefüttert werden. Seit der Revision 2019 müssen die Tiere vor der Schlachtung betäubt werden. Zudem sollen jetzt auch die Zuchtfarmen, in denen die Elterntiere gehalten werden, in die Kontrolle mit aufgenommen werden. Diese miteinzubeziehen macht Sinn, weil vor allem die Elterntiere aufgrund ihrer längeren Lebensdauer vom Lebendrupf bedroht sind.
Nur Produkte, die zu 100 Prozent RDS Daunen beinhalten, dürfen das Siegel tragen. Ein RDS-Zertifikat ist 14 Monate lang gültig und wird innerhalb dieser Zeit durch angekündigte und unangekündigte Kontrollen überprüft. Die Kriterien und Ansprüche des Standards sind detailliert online zugänglich. Weltweit wurden bereits 900 große und kleine Farmen zertifiziert.
Das Siegel adressiert ausschließlich den Aspekt Tierwohl. Es werden entsprechend keine weiterführenden Aussagen zu Umwelt- oder Sozialaspekten bei der Weiterverarbeitung der Daunen getroffen.
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