In der neuen Stadt sollen nicht nur großflächige Trainingsmöglichkeiten für die verschiedensten eSport-Teams zur Verfügung stehen, sondern auch ein Hotel, ein eigener Freizeitpark sowie ein Krankenhaus, das speziell auf eSportler und ihre Krankheitsbilder abgestimmt sein soll.
Insgesamt sind 14 Gebäudekomplexe für die eSport-Stadt geplant. Bis zur Fertigstellung werden auch noch rund 2,2 Milliarden Euro in das chinesische eSport-Projekt fließen – alles finanziert durch den Staat in Personalunion mit der hiesigen Stadtverwaltung.
Als erste Mannschaft bezog LGD-Gaming, bekannt für seine erfolgreichen „League of Legends“- und „Dota 2“-Teams, ihr Quartier in Hangzhou und bestimmte es zu seiner Zentrale. Dort sitzt mittlerweile auch Allied Sports, ein Joint Venture, das verschiedene eSports-Arenen betreibt.
Darunter befinden sich in China die Beijing-Arena, die Tianjin-Arena und in den USA die eSports-Arenen in Oakland sowie Las Vegas. Hinter dem Konsortium stehen sowohl diverse eSport-Firmen wie auch Spielehersteller und Publisher. Einer der bekanntesten Teilhaber dürfte „Ourgame International“ sein, die Organisatoren der WPT „World Poker Tour“.
Wenn es nach den Machern der eSport-City geht, dann sollen noch viele andere Teams folgen und so mehrere 10.000 Gamer in den nächsten Jahren nach Hangzhou gelockt werden. Gleichzeitig verspricht sich die Stadt auch einen finanziellen Rückfluss von mehr als 100 Millionen Euro in Form diverser Steuereinnahmen.
Darüber hinaus wird die Stadt im Jahr 2022 auch Ausrichter der Asian-Games sein. Bereits bei den Asian-Games im letzten Jahr in Indonesiens Hauptstadt Jakarta wurde eSport erfolgreich als Demonstrationssportart ins Programm aufgenommen. Dank dieser Ausrichtung möchte die Zentralregierung in Beijing Nachhaltigkeit garantieren und auch zukünftig eine große Auslastung des Objekts garantieren. Die Millionenmetropole soll die Hauptstadt des eSport werden.
Das sind nicht die einzigen Pläne für die Schaffung eines eSport-Zentrums in einer chinesischen Stadt. Das Tech-Unternehmen Tencent – die Macher hinter Fortnite und PUBG – hat einen Vertrag mit Wuhu, einer Stadt mit rund vier Millionen Einwohnern in der Provinz Anhui, zur Gründung einer eSport-City abgeschlossen.
Interessanterweise liegen beide Städte nur rund drei Autostunden voneinander entfernt. Im Gegensatz zu Hangzhou wird das eSport-Areal in Wuhu vor den Toren der Stadt entstehen. Leider ist unklar, ob die Grundsteinlegung bereits stattgefunden hat, und auch ein Datum für das Projektende ist bislang noch nicht nach außen gedrungen. Fest steht aber: Genau wie in Hangzhou soll sich hier ebenfalls alles um das Thema eSport drehen.
Deswegen sehen die Planungen neben einem Trainingszentrum einen Freizeitpark, ein Tech-Center sowie eine eigene eSport-Universität vor. Diese soll eSportler ausbilden und fördern. Darüber hinaus soll neben einem Animationsstudio auch das neue Cloud-Center des chinesischen Tech-Giganten entstehen. Ebenso sollen eSport-Turniere und weitere Veranstaltungen rund um das Thema eSport stattfinden.
In der Stadt Chongqing in der chinesischen Provinz Zhongxian entstand mit dem „Zhongxian Stadium“ in den vergangenen Jahren ein weiterer Standort für den eSport, der im weiteren Jahresverlauf fertiggestellt sein soll. Insgesamt sollen hier 20.000 Zuschauer Platz finden. Neben der Arena werden in den nächsten Monaten ein Hotel sowie ein Zentrum nicht nur für Gaming-Start-ups entstehen.
Genau wie in Hangzhou möchte auch Wuhu und Chongqing finanziell vom eSport-Boom profitieren und erhofft sich neben den möglichen Steuereinnahmen auch noch einen Tourismus-Boom durch das Projekt. Es bleibt abzuwarten, ob sich eine eSport-Stadt durchsetzen kann und sich andere Länder an ähnliche Projekte wagen.
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