Geht es um die „Seven Summits“, die jeweils höchsten Berge auf den sieben Kontinenten, kann es letztlich auch nur sieben Berge geben. Dennoch erheben gleich neun Gipfel einen Anspruch darauf, was sich vor allem geographisch begründet.
So ist die heute gängige Sicht nicht nur unter Extrembergsteigern, dass der Karstensz-Pyramide die Ehre gebührt, als höchster Berg Ozeaniens einer der „Seven Summits“ zu sein. Die Überlegung dahinter ist verständlich: Der Berg erhebt sich auf der australischen Kontinentalplatte, die politische Zugehörigkeit zu Indonesien und damit zu Asien spielt also keine Rolle.
Ähnlich verhält es sich mit Seven Summits-Kandidat Nr. 9, dem Mont Blanc in Europa. Der berühmte Alpengipfel würde nur dann zum erlauchten Summits-Kreis gehören, wenn man den höheren Elbrus im Kaukasus zu Asien zählt. Beide führenden Seven Summits-Modelle, erstellt von den Bergsteigern Dick Bass und Reinhold Messner, gehen jedoch nicht davon aus. Der Repräsentant Europas bei den Seven Summits ist demnach der Elbrus. Da sieht es für den Mount Kosciuszko schon besser aus, den zumindest der US-Amerikaner Dick Bass als höchste Kontinentalerhebung Australiens auf seiner Liste hat.
Der Mount Kosciuszko – höchster Berg auf dem australischen Festland
Der Mount Kosciuszko ist, wie erläutert, also nur vielleicht ein „Seven Summits“. Und selbst beim Ranking innerhalb Australiens muss man bei der Formulierung vorsichtig sein. Immerhin gibt es da noch den Big Ben auf der antarktischen Insel Heard. Dessen höchster Punkt, der Mawson Peak, misst 2.745 Meter. Politisch gehört die Insel zu Australien, womit Mount Peak zugleich Australiens höchste Erhebung bildet.
Nur auf dem australischen Festland muss sich Mount Kosciuszko offenbar nicht um den Superlativ streiten, oder? Nein, das muss er nicht – zumindest solange der benachbarte Mount Townsend nicht wächst oder neu vermessen wird. Schlappe 36 Meter beträgt der Unterschied zwischen den Gipfeln.
Bergsteigen – der Weg auf den Mount Kosciuszko
Die „Besteigung“ des 2.228 Meter hohen, also vergleichsweise niedrigen Mount Kosciuszko ist dann auch nicht mit der der anderen Seven Summits zu vergleichen. Mit Stirnrunzeln liest man gelegentlich die Schlagzeilen, dass gestandene Familienväter ihre minderjährigen Sprösslinge mit auf den Mount Everest schleppen wollen. Beim Gipfelsturm auf den Kosciuszko wäre das dagegen eine durchaus schöne Idee.
Mit dem Sessellift geht es ab Thredbo schon in einige Höhe, dann auf einem langsam ansteigenden Wanderweg dem Gipfel entgegen. In kaum drei Stunden ist dieser erreicht, geübte Bergfans dürften noch etwas schneller sein. Wem das nicht „würdig genug“ für einen Seven Summits-Aspiranten erscheint, kann den Abstieg über den Charlotte Pass wagen.
Auch hier wird niemand Probleme bekommen, der sicher zu Fuß unterwegs ist. Allerdings sollte man stets aufpassen, dass das Wetter nicht umschlägt. Der Wind kann in dieser Höhe recht kräftig blasen und die Kälte schneidend sein.
Wie der Mount Kosciuszko zu seinem Namen kam
Tadeusz Kościuszko, dessen Namen der Berg trägt, war ein polnischer General, der bis heute von vielen seiner Landsleute verehrt wird. Er kämpfte im Amerikanischen Unabhängigkeitskampf und setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein. 1794 führte er den Aufstand gegen die Russen und Preußen an, um die polnische Unabhängigkeit zu erreichen, allerdings ohne finalen Erfolg. Eine direkte Beziehung zum australischen Bergland hatte Kościuszko nicht. Dass der Berg heute seinem Namen trägt, ist einem seiner Bewunderer zu verdanken: dem Forscher Sir Paul Edmund de Strzelecki aus Posen. Er war der Erste, der den Berg bestiegen hat und sich 1840 für diesen Namen entschied.
Skisport statt Bergsteigen
Die meisten Menschen, die Thredbo und die Region rund um Mount Kosciuszko in den Snowy Mountains besuchen, kommen nicht zum Bergsteigen, sondern um ihre Skier und Snowboards auf die Pisten zu bringen – zumindest in der Saison zwischen Juni und Oktober.
Nirgendwo sonst kann man in Australien so gut Wintersport betreiben, entsprechend begehrt (und teuer!) ist das Vergnügen auch. Mit 69 Liften kann man hier, in den Snowy Mountains, aber durchaus mit so mancher Alpen-Region mithalten.
Auch im Sommer locken die australischen Berge übrigens nicht nur Trecking-Touristen und Bergsteiger an, denn nicht jeder Sportler ist hier zu Fuß unterwegs. Traditionell erkundet man das Hochland per Pferd, wobei sich zahlreiche Touren buchen lassen.
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