Bis in die 1930er Jahre konnte man mit Steigeisen nur seitlich über vereiste Felsen und auf Gletschern vorankommen. Erst die Erfindung der Frontzacken ermöglichte das Klettern mit dem Gesicht zum Berg. Es dauerte dann noch bis in die 1970er, bis das aufwändige Schmieden der Steigeisen der industriellen Fertigung wich und damit schließlich einen neuen Outdoor-Trendsport hervorbrachte: das Klettern an gefrorenen Wasserfällen, über Eiswände und auf Eiszapfen.
Keine „leichten“ Modelle verwenden
Wegen der hohen Beanspruchung sind ausschließlich harte Steigeisen aus Stahl und Titan zum Eisklettern geeignet, die „leichten“ Allrounder-Modelle für das alpine Bergsteigen aus Aluminium reichen nicht aus.
Untrügliches Erkennungsmerkmal der Steigeisen fürs Eisklettern sind neben dem höheren Gewicht (für ein Paar circa 1 kg) die Frontzacken oder Frontalzacken, die vorn von den Steigeisen abstehen und für einen sicheren Halt Richtung Wand sorgen.
Die wichtigsten Kriterien:
• aus Stahl (oder Titan) gefertigt
• mindestens 8 Vertikal-Zacken, die in Laufrichtung und quer dazu angeordnet sind
• Gewicht über 900 g, „leichtere“ Modelle sind nicht geeignet
• möglichst austauschbare Frontal-Zacken
• Antistollplatten aus glattem Gummi oder Kunststoff dienen der Sicherheit, denn sie verhindern Schneeklumpen zwischen den Zacken. (auch separat erhältlich)
Bei der Bindung gibt es für Eiskletterer mehrere Optionen. Grundsätzlich werden zwei Bindungsarten bei Steigeisen unterschieden: Riemenbindung und Kipphebel. Während sich die Riemenbindung flexibel für verschiedene Schuhmodelle verwenden lässt, ist der Kipphebel vergleichbar der Bindung am Skistiefel leichter und schneller zu öffnen und zu schließen, hält sicherer, passt aber nur an spezielle Schuhe.
Wer bereits „steigeisengeeignete“ oder „bedingt steigeisengeeignete“ Bergschuhe hat, wird die Steigeisen passend dazu wählen. Ansonsten sind für das Eisklettern Steigeisen mit Kipphebel-Bindung mit Metallbügeln die erste Wahl. Die dafür ausschließlich verwendbaren „steigeisengeeigneten Schuhe“ – mit Stegen an der Spitze und Ferse zum Einrasten der Metallbügel — verfügen grundsätzlich über eine festere Sohle, was fürs Eisklettern weitere Vorteile in punkto Stabilität, Verletzungsrisiko und Wärmeisolation bedeutet.
Vorteile der Kipphebel-Bindung
• einfach und schnell zu öffnen und zu schließen
• sicherer Halt des Steigeisens am Schuh
• längere Lebensdauer der Metallbügel im Vergleich zu Nylon-Riemen, die mit der Zeit porös werden
Während der Mittelsteg des Steigeisens, der die Vorder- und Hinterplatte verbindet, beim alpinen Bergsteigen eine möglichst hohe Bewegungsfreiheit ermöglichen soll, ist beim Eisklettern eine höhere Steifigkeit nötig, entweder halbsteif oder steif.
Bekannte Hersteller für Steigeisen
• Black Diamond
• Petzl
• Grivel
Im Sinne der Sicherheit und Vielseitigkeit werden auch bei Steigeisen immer neue Systeme entwickelt. So sind die Frontzacken bei der Lynx-Serie von Petzl austauschbar. Für das Eisklettern kommen kurze, in der Eisrinne eher lange Doppelzacken zum Einsatz. Beim Mixed-Klettern wird teilwiese mit asynchronen Zackenpositionen gearbeitet. Beim Dry-Tooling wird eine lange Monozacke verwendet.
Zum sicheren Eisklettern gehört neben der geeigneten Ausrüstung, also vor allem auch neben den richtigen Steigeisen, ein Kurs über das richtige Verhalten im Eis und die Technik des Kletterns. Angebote gibt es bei vielen Skischulen und beim Deutschen Alpenverein.
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