Lange Zeit wurde das Splitboard von leidenschaftlichen Wintersportlern mit großer Skepsis betrachtet – nicht ganz zu Unrecht: Zwei völlig unterschiedliche Action Sports, Snowboarding und Skitourengehen, sollten plötzlich mit einem einzigen Sportgerät möglich sein?
Was unvereinbar klang, stellte sich auch in der Realität lange Zeit als nicht gänzlich ausgereift dar. Vor allem Snowboarder kritisierten Handling und Fahrverhalten des zweigeteilten Boards. Nach und nach fand man jedoch einen Weg, Materialien und Technik zu optimieren, bis das Splitboard seinem einteiligen Verwandten nahezu ebenbürtig war. Vor allem die Tüftler von „Voilé“, einem Spezialunternehmen aus Salt Lake City in den USA, bewiesen sich als Vorreiter bei der Entwicklung. So ist der Firmenname bis heute eng mit dem Hybrid-Board verknüpft. Doch worauf ist bei dem verhältnismäßig jungen Wintersport-Trend eigentlich zu achten?
Wie bei anderen Action Sports auch, gibt es beim Splitboard inzwischen eine riesige Auswahl in Größe, Form und Flexibilität. Um die richtige Wahl zu treffen, müssen zunächst das fahrerische Können und der Art des Geländes analysiert werden, in dem das Board vorrangig zum Einsatz kommen soll. Wer auf hohe Geschwindigkeiten und langgezogene Kurven auf buckelfreien, ebenerdigen Pisten abfährt, sollte ein verhältnismäßig langes und hartes Board wählen. Dieses ist zwar weniger wendig, besitzt aber ein stabileres Fahrverhalten und einen ruhigeren Lauf. Für Freestyler und Wintersport-Akrobaten, die sich an Grinds und Flips versuchen und auch vor steileren Hängen keinen Halt machen, empfiehlt sich dagegen eher ein kurzes und kompaktes Splitboard.
Die gute Nachricht für alle Snowboarder, die sich einmal an dem trendigen Zweiteiler versuchen wollen: Wer mit dem Snowboard klarkommt, wird auch mit dem Splitboard kein Probleme haben.
Beim Zerlegen des Splitboards kommt schnell eine weitere Frage auf: Welcher Ski gehört an welchen Fuß? Die naheliegende Lösung ist in diesem Fall nicht unbedingt die beste. Zwar ist es durch das „Voilé-System“ dem Fahrer selbst überlassen, wie er die Skier aufteilt – optimalerweise sollte jedoch der rechte Ski an den linken Fuß und umgekehrt. So zeigen die geschwungenen Spitzen des Boards voneinander weg und können beim Tourengehen nicht gegeneinander stoßen. Zudem ist es beim Queren von Steilhängen von Vorteil, wenn die gerade Innenseite des Splitboards nach außen und die taillierte Außenseite nach innen gerichtet ist. Dadurch lässt sich der zum Hang gerichtete Ski besser verkeilen.
Auch beim Aufstieg spielen Form und Größe des Splitboards eine Rolle. In seiner Funktion als Touren-Skier unterscheiden sich die Eigenschaften jedoch deutlich von denen des Snowboards. Hier gilt die Grundregel: Je länger die Tourenskier, desto unbequemer der Aufstieg. Insbesondere bei steilen Hängen, an denen Bogenlaufen oder Spitzkehre gefragt sind, wird es mit langen und schmalen Skiern schnell kompliziert. Das haben auch eingefleischte Tourengänger längst erkannt, weshalb der Trend zu den kürzeren und breiteren Brettern geht. Es empfiehlt sich daher, den Verlauf der geplanten Route gut zu kennen und das Board entsprechend zu wählen.
Die Frage nach dem richtigen Schuhwerk hängt in erster Linie von den persönlichen Vorlieben ab - spezielle Splitboard-Schuhe sind also keine Pflicht. Um beim Aufstieg den notwendigen Halt zu haben, eignen sich klassische Tourenski-Schuhe. Bei der Abfahrt sorgen wiederum Softboots für mehr Flexibilität und Wendigkeit, besonders wenn es um Manöver in Pulver- und Tiefschnee geht. Inzwischen gibt es einige Modelle, die beide Eigenschaften kombinieren.
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