Zwei Skier und zwei Stöcke gegen ein breites Board – Ski fahren ist wesentlich komplexer als Snowboarden und verlangt deutlich mehr Koordination.
Während man auf dem Snowboard Richtung und Geschwindigkeit durch Gewichtsverlagerung beeinflusst, muss der Skifahrer beide Arme und beide Beine aufeinander abstimmen. Das fällt am Anfang schwerer.
Leichter zu erlernen ist also das Snowboarden, vor allem für jene, die schon Erfahrung mit Skateboards oder Surfboards haben.
Wenn die seitliche Blickrichtung und das Balancieren noch ungewohnt sind, dauern Skifahren und Snowboard fahren im Anfängerstatus ähnlich lange. Zum Könner bringt man es dann auf dem Snowboard jedoch deutlich schneller als auf Skiern.
Was Ski-Anfängern jedoch deutlich leichter fällt: Das Liften mit dem Bügellift bzw. Schlepplift. Für Snowboard-Beginner ist oft ein eher unangenehmes und beklemmendes Gefühl, seitlich den Berg hinaufgezogen zu werden.
Auch die Beförderung mit dem Sessellift stellt für Snowboard-Einsteiger eine etwas größere Herausforderung dar. Schließlich musst du beim Ein- und Ausstieg das Gleichgewicht halten.
Spätestens in der Gondel herrscht aber Chancengleichheit.
Skifahren ist schneller als Snowboardfahren, jedenfalls was die Rekorde betrifft. Durch die größere Breite und Reibung des Boards liegt die Spitzengeschwindigkeit beim Snowboard bei maximal 200 km/h. Die schnellsten Skifahrer (Speedski) bringen es auf mehr als 250 km/h.
Im Anfängerbereich und für Gelegenheitsfahrer macht sich der Tempo-Unterschied zwischen Ski und Snowboard allerdings nicht so gravierend bemerkbar. Beim Skifahren werden meist Geschwindigkeiten zwischen 30 und 60 km/h gemessen.
Mit der Erfahrung eines Skilehrers kann man sogar die 100 km/h-Marke knacken. Beim Snowboard können Schuss-Fahrten ähnlich schnell werden. Der Spaß liegt aber für die meisten Snowboarder aber ohnehin eher im schnellen Fahren von Kurven (Carven), Rampen und Hindernissen sowie im Springen, wie sich in den Funparks vieler Skigebiete beobachten lässt.
Mit dem Lift den Hang rauf, dann die Piste wieder runter, das ist der Alltag vieler Skifahrer. Es liegt aber an jedem selbst, wieviel Abwechslung er aus dem Skifahren herausholt.
Der Sport selbst ist durchaus vielfältig: Ob bei entsprechender Erfahrung jenseits der Pisten im Tiefschnee, auf Skitouren oder im Funpark.
Die gleichen Möglichkeiten bietet das Snowboardfahren. Um jenseits von Liften auf die Berge zu kommen, schnallt man sich entweder das Board auf den Rücken und benutzt Schneeschuhe oder kauft sich ein Splitboard, das sich beim Bergauf-Fahren in Tourenski aufteilen lässt.
Snowboard als relativ junge Sportart wird längst nicht mehr nur von Jüngeren gefahren, Skischulen bieten auch Anfängerkurse für Erwachsene zwischen 18 und 88 Jahren an.
Der Grund für die Beliebtheit unter Jugendlichen liegt vor allem darin, dass sich das Snowboardfahren leichter erlernen lässt, vor allem bei vorherigen Erfahrungen mit der seitlichen Gewichtsverlagerung durch das Skateboardfahren.
Die auffällige Gestaltung der Boards und der Snowboardkleidung verstärkt das jugendliche Image der Sportart – auch wenn das Skifahren durch die Freestyle- und Freeride-Bewegung längst aufgeholt hat.
Skifahren gilt jedoch bei vielen immer noch als klassischer Wintersport, den man von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter zwischen gemütlich und sportlich ausüben kann. Beim Snowboard steht eher der Spaßfaktor im Vordergrund (Stichwort: Funpark mit Rampen und Halfpipe).
Skifahren und Snowboarden ähneln sich aus sportmedizinischer Sicht, was die Beanspruchung der Muskeln angeht. Snowboarding gilt jedoch als körperbetonter.
Identisch ist bei beiden Sportarten die starke Beanspruchung von Oberschenkeln, Waden und Gesäßmuskeln.
Durch die ständige Gewichtsverlagerung auf dem Snowboard werden jedoch die Hüftmuskulatur und die Sprunggelenks-Muskulatur deutlich stärker belastet, ebenso der Oberkörper. Die Beweglichkeit und Stabilität des Rumpfes wird durch die Bauchmuskeln und Rückenmuskulatur (Rückenstrecker) gewährleistet.
Werden beim Skifahren die Skistöcke stark genutzt, beansprucht das Abdrücken zusätzlich die Arm-, Brust- und Schultermuskulatur.
Auch in der Verletzungsstatistik lassen sich die Unterschiede erkennen: Bei den Skifahrern sind naturgemäß deutlich mehr Knieverletzungen erkennen. Snowboarder erleiden dafür mehr Handgelenks-nahe Brüche.
Der Herzmuskel wird oberhalb von 2.000 Metern Höhe beim Skifahren und Snowboarden gleichermaßen stärker beansprucht. In geringerer Höhe besteht für das Herz-Kreislauf-System eine deutlich geringere Gefahr der Überlastung.
Snowboarden | Skifahren |
• Oberschenkel • Waden • Gesäß • Hüfte • Rücken • Bauch • Sprunggelenks-Muskulatur | • Oberschenkel • Waden • Gesäß |
Die Ausrüstung von Skifahrern und Snowboardern hat viele Überschneidungen, die Kosten sind daher ähnlich hoch. Skifahrer brauchen Skistiefel, Skier und Stöcke; Snowboarder Boots und Board.
Ansonsten benötigen die Aktiven in beiden Sportarten einen Helm, eine Ski- bzw. Snowboardbrille, Handschuhe und Skikleidung bestehend aus Skijacke, Skihose, Skisocken und Funktionsunterwäsche.
Wegen der höheren Verletzungsgefahr durch Sprünge tragen viele Snowboarder einen Rückenprotektor, manche auch einen Hosenprotektor mit Schutz für Oberschenkel, Steißbein und Hüfte sowie Handgelenk-Protektoren Diese können das Risiko von Handgelenksbrüchen deutlich senken.
Der Erwerb der vollständigen Ausrüstung schlägt mit ungefähr 800 Euro zu Buche, wobei man rund 400 Euro allein für das Board beziehungsweise die Skier samt Bindung einplanen muss.
Gerade bei professionellen Raceboards kann es dann auch schnell vierstellig werden, für Einsteiger ist das jedoch (noch) kein Thema.
Gerade zu Beginn der Ski-Karriere ist es eine gute Option, Skier oder Board zu leihen. So kann man später besser beurteilen, in welche Ausstattung investiert werden sollte.
Egal, ob du dich letztlich für Ski oder Snowboard entscheiden: Wir wünschen viel Spaß beim Wintersport!
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