ISPO.com erklärt die wichtigsten Eckpunkte, auf die speziell Männer beim Rennradkauf achten müssen. Besonders wichtig: Überlegen Sie sich genau, wo Sie das Rad einsetzen möchten.
Profi-Rennräder sind für Anfänger nicht geeignet
Während ein hochwertiges Tourenrad auch dem Neuling das Fahren erleichtert, bekommt der Rad-Novize mit einem Profi-Rennrad schnell Probleme. Schon zu Beginn auf allen Rad-Komfort zu verzichten, ist daher wenig ratsam. Gerade auf langen Strecken machen Rücken und Gesäß das ohne Eingewöhnung nicht mit.
Viele Hersteller bieten Rennräder speziell für den Freizeitsport an. Da darf der Rahmen dann doch eine gewisse Elastizität besitzen und der Lenker wirkt in höherer Position immer noch tief genug. Auch bei der Breite und damit der Auflagefläche der Reifen gibt es Unterschiede.
Den geplanten Einsatz vor dem Kauf des Rennrads bedenken
Rennräder sind nervöse Sprinter. Neben einer straffen Führung verlangen sie, im Gegensatz zum Spinning Bike, nach einem geeigneten Gelände. Dieses besteht im Normalfall aus glattem Asphalt, nicht aus Schotter oder Sand. Die Frage ist also: Sind die Strecken in Ihrer Umgebung zum Rennradfahren geeignet?
Ihre Einsatzpläne werden auch den Fahrradhändler interessieren, denn letztlich entscheidet die Nutzung über das passende Rad. So gibt es sogar Cross-Rennräder, also Hybrid-Modelle aus Rennrad und Mountainbike.
Das neue Rennrad: Aus Carbon oder Aluminium?
Trotz Kaufberatung ist es von Vorteil, sich im Vorfeld des Neuerwerbs mit einigen Grundsätzen des Rennradfahrens auseinandersetzen. Sonst stehen Sie am Ende mit einem 5kg-Titan-Bike auf der Straße und das neue Familienauto rückt in weite Ferne. Fünfstellige Beträge kann man für ein Hightech-Rennrad nämlich durchaus zahlen, wobei der Preis meist in dem Maße steigt, in dem das Gewicht sinkt.
Es gilt: Gelegenheitsfahrer brauchen nicht zwingend ein federleichtes Rad aus Carbon oder Titan. Aluminium ist für den Radsport ein geeigneter und relativ günstiger Werkstoff. Zehn Kilo und mehr sollte das Rennrad aber auch dann nicht auf die Waage bringen.
Für schwere Männer: das Rennrad hält hohen Belastungen stand
Apropos Gewicht: Wie ist es eigentlich mit dem Fahrer? Für so manchen Käufer ist gerade das Abnehmen die Motivation, wenn es um ein neues Rennrad geht. Da haben die dünnen Reifen zu Beginn also reichlich zu schleppen.
Als Argument gegen den Kauf eines Rennrads können die zusätzlichen Kilos nicht herhalten. Ausreichende Steife vorausgesetzt, halten Qualitäts-Rennräder auch Schwergewichte im Sattel aus. Wie viele N/mm2 es genau sein müssen, verrät wiederum der Fachhändler. Sprechen Sie das Thema der Belastungsgrenzen offen an.
Verkehrstauglichkeit – darauf müssen Sie achten
Um dem Gesetz Genüge zu tun, muss ein Rad im Straßenverkehr viele Voraussetzungen erfüllen. Mit den vorgeschriebenen rutschfesten Pedalen und zwei sicheren Bremsen – den Standard setzt hier Shimano – hat das Rennrad keine Probleme. Beim Licht sieht das schon anders aus. Es fehlt am Sportgerät Rennrad und muss – wie auch Klingel und Reflektoren – separat installiert werden.
Ein echtes Problem ist aber auch das seit 2013 nicht mehr. Seit rund drei Jahren dürfen nämlich auch batteriebetriebene Leuchten zum Einsatz kommen. Eine fest installierte Lichtmaschine am Rad braucht es damit nicht mehr.
Rennräder genießen sogar einen Sonderstatus gemäß § 67 Abschnitt 11 StVZO: Sie dürfen bis zu einem Gewicht von elf Kilo mit geringerer Batterieleistung (Nennspannung unter 6V) fahren. Auch Scheinwerfer und Schlussleuchte müssen beim Einschalten nicht zwingend gekoppelt sein.
Beratung und Probefahrt gehören beim Rennradkauf dazu
Preis, Ausstattung, Zoll, Rahmengröße, Sattelform, Lenkerhöhe, Material – der Kauf eines Herren-Rennrads ist mit vielen Fragen verbunden. Unerfahrene Rennradfahrer sind da schnell überfordert.
Wenn Sie ein Rennrad kaufen wollen, ist eine fachliche Beratung daher zwingend. Diese gibt es auch online in hoher Qualität, aber leider nicht mit Probefahrt. Wir raten daher dringend zum Gang ins Fachgeschäft, selbst wenn die Rennräder beim Online-Kauf etwas günstiger sein können.
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