„Wer Neuland sucht, hat am Mount Logan und im Rest der Saint Elias Mountains auf Lebzeiten genug zu tun“, schreibt Eckehard Radehose in seinem Buch „Traumberge Amerikas – Alaska bis Feuerland“ und warnt schon im nächsten Satz, „Alpenbergsteiger sollten die Höhe und Kälte des Berges im Frühjahr auf keinen Fall unterschätzen“. Tatsächlich sind es gerade diese drei Punkte, die den Mount Logan für Bergsteiger so „unnahbar“ machen: 1.) die Weite des Landes und des Berg-Plateaus selbst, 2.) die Höhe in unmittelbarer Nähe zum Pol und 3.) die extremen klimatischen Bedingungen. Gemessen an den bergsteigerischen Aktivitäten am Denali, dem höchsten Gipfel Nordamerikas, herrscht am Mount Logan majestätische Stille und Einsamkeit. Nur wenige Bergsteiger kommen in den Kluane National Park, um den Gipfelsturm zu wagen.
Aufgrund der Abgelegenheit des Mount Logan ist die Anreise eigentlich nur per Flugzeug möglich. Der Kluane National Park, in dem Nordamerikas Seven Second Summit sich auftürmt, hat eine Ausdehnung von mehr als 22.000 Quadratkilometern und ist damit der größte Park im Yukon. Die Parkverwaltung hat ihren Sitz in Haines Junction. Von hier starten zahlreiche Touren ins Hinterland, und auch der Flugservice zum Quintino-Sella-Gletscher kann von hier organisiert werden. Auf dem Gletscher in circa 2.800 Meter Höhe entsteht oft das Basislager für den Aufstieg auf den Mount Logan.
Der Mount Logan bildet an seinem Gipfel ein riesiges Hochplateau. Dessen Ausdehnung lässt sich anhand einer Schilderung des Südtiroler Bergsteigers Hans Kammerlander ermessen, dem vorgeworfen wurde, 2010 ein Gipfelfoto gepostet zu haben, obwohl er gar nicht auf dem Gipfel stand. Bei bergsteigen.com räumte Kammerlander zu diesem Vorwurf später ein, sich womöglich geirrt zu haben: „Das Gipfelplateau des Mount Logan ist riesig, rund 8,5 Kilometer lang. Als wir über den Sattel dort hinauf kamen, haben wir konsequenterweise den Gipfel angesteuert, der uns am höchsten schien…“. 2012 bestieg er den Gipfel dann erneut, mit besserer Orientierung.
Mount Logan besitzt nach derzeitigen Messungen eine Höhe von 5.959 Metern. In früheren Jahren war er sogar als 6.000er eingestuft worden. Trotz der Höhe unter der 6.000er-Marke benötigen Bergsteiger eine lange Akklimatisierungsphase. Grund ist die Nähe zum Pol, die Einfluss auf den Sauerstoffgehalt der Luft besitzt. So sollen die Luftbedingungen auf dem Gipfel-Plateau denen anderer Gipfel bei etwa 7.000 Metern ähneln. Zugleich erzwingt das riesige Hochplateau einen langen Aufenthalt in der Höhe, da große Strecken zurückgelegt werden müssen.
Auf dem Plateau des Mount Logan herrschen extreme klimatische Bedingungen. Im Winter können die Temperaturen hier bis -45 Grad Celsius fallen, auch im Sommer herrschen Minusgrade. Der Durchschnitt liegt im Jahresmittel bei eisigen -27 Grad. Hinzu kommen starke Winde, die Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erreichen können. Mehr als 30 km/h sind es fast immer. All das macht das Bergsteigen schwer. Gerade in den Höhenlagen zwischen 3.000 und 4.000 Metern kommt es zudem zu starken Schneefällen und am Gipfel zu Verwehungen auf dem Eisfeld, das teilweise mehrere hundert Meter dick ist.
Die Erstbesteigung des Mount Logan gelang am 23. Juni 1925. An der Expedition, die vom US-amerikanischen Bergsteiger Albert MacCarthy geleitet wurde, waren mehrere kanadische und US-amerikanische Bergspezialisten beteiligt, so unter anderem Fred Lambart, Andrew Taylor und Norman Read. Weitere Expeditionen folgen, wobei immer neue Routen erkundet wurden. Heute gelten neben der King Trench Route rund ein Dutzend weiterer Aufstiegswege als möglich. Die Kosten für eine Besteigung des Mount Logan liegen ab/bis Anchorage bei rund 7.500 Euro.
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