Ob blutiger Anfänger oder Top-Spieler mit einstelligem Handicap – immer mehr Menschen lassen sich von Golf begeistern, denn der Rasensport verbindet die Aktivität mit der Erholung in freier Natur und fördert zugleich soziale Kontakte. War Golf lange Zeit als elitär verschrien, findet sich heute ein buntgemischtes Publikum auf dem Platz. Spätestens mit Trends wie dem Crossgolf hat es der Rasensport endgültig von seinem hohen Ross geschafft. Doch was ist eigentlich, wenn man Stunde um Stunde auf dem Grün verbringt – ist Golf allein nicht zu einseitig? Wie sieht es mit den Folgen für die Gesundheit aus?
Grundsätzlich sollte zu jeder intensiv trainierten Einzel-Sportart ein Ausgleich betrieben werden. Da sich beim Golf die Bewegungsmuster stetig wiederholen, ist ein Ausgleich besonders wichtig.
Gesundheit für die Wirbelsäule – Krafttraining
Als Ausgleichsport Nr. 1, ist jedem ambitionierten Golfer klassisches Krafttraining zu empfehlen. Insbesondere beim Abschlag wird die Wirbelsäule stark beansprucht – das kann sich schnell negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Durch die explosive Rotation wirken extreme Scherkräfte vor allem auf den Lendenwirbelbereich – Bandscheibenvorwölbungen oder gar Bandscheibenvorfälle sind bei Golf leider keine Seltenheit. Um dies zu vermeiden, gilt es in erster Linie die Muskulatur im unteren Rücken, sowie die seitlichen und geraden Bauchmuskeln aufzubauen, d.h. den gesamten Rumpf zu kräftigen. Ein Großteil der einwirkenden Kräfte wird dann von der Muskulatur absorbiert – Bandscheiben und Wirbel werden stabilisiert.
Beweglichkeit und Koordination – Fitness-Training
Ebenfalls häufig vernachlässigt: Beweglichkeit und Koordination. Unsere Muskulatur kann erst dann ihre gesamte Leistungsfähigkeit entfalten, wenn Verkürzungen, Blockaden und Verspannungen beseitigt sind. Insbesondere beim Abschlag ist jede Menge Explosivität vom gesamten Körper gefordert. Bis zu 400 verschiedene Muskeln müssen zum richtigen Zeitpunkt miteinander harmonieren, um die volle Abschlagshärte zu bringen. Koordinations- und Beweglichkeits-Übungen sind bestens geeignet, wenn es darum geht, den Bewegungsapparat geschmeidig zu halten. Burpees, Box-Jumps oder Kniebeugen auf einem Balancebrett, sind nur einige der Möglichkeiten, um einseitigen Belastungen beim Golf entgegenzuwirken.
Ausdauertraining – Laufen, Schwimmen, Radfahren
Jeder Mensch sollte im Sinne der Gesundheit über eine Grundlagenausdauer verfügen. Zwar ist die Ausdauerbelastung beim Golf geringer als zum Beispiel beim Fußball oder Marathon, unterschätzen darf man sie jedoch nicht. Wer als Golfer völlig auf Ausdauertraining verzichtet, sich am besten noch mit dem Caddy von Loch zu Loch kutschieren lässt, wird die mangelnde Kondition schnell bemerken. Golf-Legende Tiger Woods hat es vorgemacht: Der Erfolg des durchtrainierten Kaliforniers ist Experten zufolge maßgeblich von Kraft, Fitness und Ausdauer beeinflusst worden. Gepaart mit den technischen Qualitäten Woods und einer herausragenden mentalen Stärke kann so dauerhaft eine Leistung auf Weltklasse-Niveau abgerufen werden.
Fokus, Konzentration und mentale Stärke – Yoga, Pilates und Co.
Die Psyche spielt beim Golf eine wesentliche Rolle. Wer schon einmal ein Turnier gespielt hat, weiß, wie hoch der Druck sein kann. Mitspieler, Publikum und auch das Wetter spielen bei dem Outdoor-Sport schließlich nicht immer mit. Wenn dann ein Schlag über Sieg oder Niederlage entscheidet, können die Nerven schnell versagen.
Um im entscheidenden Moment über die notwendige mentale Stärke zu verfügen, sind Yoga, Pilates oder Autogenes Training das Mittel der Wahl. Die unterschiedlichen Übungen sorgen für innere Gelassenheit und schärfen die Konzentration. Nach einem anstrengenden Turnier auf dem Golfplatz sind sie zudem der perfekte Weg, um Stress abzubauen und so richtig zu entspannen.
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