Neulich ist ein Angebot in mein E-Mail Postfach geflattert, in dem mir die Kooperation mit einem premium Hundefutter-Hersteller vorgeschlagen wurde. Kleiner Fakt am Rande: Ich habe keinen Hund. Also habe ich die Mail in den Papierkorb verschoben und mir nicht die Mühe gemacht zu antworten. Schließlich hat sich die Agentur bei der Recherche offensichtlich auch nicht viel Mühe gegeben. So was ärgert mich. Es gibt aber noch mehr Dinge, die ich bei der Umsetzung von Kooperationen zwischen Bloggern und Unternehmen immer wieder beobachte. Einige Ansätze finde ich sehr gut, andere eher dreist oder gar frech.
„Lieber Blogger, wir finden dein Profil wirklich sehr gut und denken, dass es gut zu unserer Marken passen würde…” so oder so ähnlich fängt beinahe jede E-Mail an. Dann wird meist in langen Textpassagen ergänzt, was genau dem Absender positiv aufgefallen ist: Die einheitliche Bildsprache zum Beispiel, meine fröhliche Art, dass ich gerne draußen bin.
Das klingt erstmal gut und ich höre das ja auch gerne. Gefühlt sind es aber immer die gleichen Punkte. Wenn dann der Name in einer anderen Schriftart oder Schriftgröße eingefügt ist, ist eh klar, dass es sich um einen Standardtext handelt. So besonders scheint meine Bildsprache also doch nicht zu sein, wenn es auch 20 weitere Blogger im gleichen Bereich zu hören bekommen.
Deshalb gilt hier: Weniger ist mehr. Mir ist eine E-Mail, die direkt zum Punkt kommt, deutlich lieber, als die vermeintlich persönliche und doch so unpersönliche Rundmail.
Apropos persönlich: Bei der Kooperation mit Bloggern buchen Unternehmen zwar Marketingleistungen, dabei darf aber nicht vergessen werden, dass man mit einem Menschen arbeitet. Der Blogger ist meist deshalb erfolgreich und kommt gut an, weil ein Teil der Persönlichkeit in die Veröffentlichungen mit eingebracht wird. Genau wie jeder andere freue ich mich, wenn meine Arbeit wertgeschätzt wird, und ich bin natürlich dankbar für ein konstruktives Feedback.
Ich gehe außerdem nur Kooperationen ein, die zu dem passen, was ich mache. Das ist ja auch im Interesse des Unternehmens, denn dann wirkt der Inhalt des Kooperationsbeitrages nicht wie ein Fremdkörper inmitten meiner anderen Inhalte. Trotzdem kommt es manchmal vor, dass ich ein Briefing mit sehr genauen Vorstellungen und Vorgaben bekomme, die sich an die Ausgestaltung der Inhalte richten.
Prinzipiell ist ein Briefing natürlich der richtige Weg. Beispielsweise kann darin
- auf eine besondere Eigenschaft des Produkts aufmerksam gemacht,
- weitere Wunschthemen bekannt gegeben,
- Hashtags, Wordings genannt
- ein Linkziel benannt oder
- der Kampagnenzeitraum abgesteckt werden.
Ein Briefing erleichtert also die Arbeit und ist die Grundlage einer guten Zusammenarbeit zwischen Blogger und Unternehmen.
Eine genaue Ausformulierung des Textes oder bildspezifische Vorgaben finde ich hingegen nicht gut. Den Inhalt gut zu gestalten, gehört zur Aufgabe des Bloggers. So fließt auch der jeweils eigene Stil in die Bildsprache und Textformulierung mit ein. Das wollen die Abonnenten schließlich sehen. Deshalb folgen sie Blogs, Vlogs und auf Facebook und Co.
Manche Unternehmen gehen noch weiter und setzen neben genauen Vorgaben noch mehrseitige Verträge auf. Manchmal sogar in einer Fremdsprache wie Englisch. So habe ich kürzlich für einen zweitägigen Aufenthalt bei einem Event einen 19-Seitigen Vertrag geschickt bekommen. 19 Seiten Juristenenglisch.
Das ist nicht gerade mein Fachgebiet. Also müsste so ein Vertrag eigentlich mit einem Anwalt besprochen werden. Dazu fehlen dem Blogger aber häufig die finanziellen Möglichkeiten. Außerdem sind ja bereits im Vorhinein durch das Angebot die Leistungen besprochen, die der Blogger erbringt. Daran sollten sich beide Parteien halten.
Besonders gut finde ich auch Anfragen von Sonnenbrillenherstellern (Sonnenbrille kann hier natürlich durch jedes x-beliebige Produkt ersetzt werden), die mir ein Modell meiner Wahl zusichern, wenn ich im Gegenzug zehn Fotos damit knipse und die Brille in jedem Video trage und namentlich erwähne. Das ist für den Blogger spätestens nach der dritten Sonnenbrillenanfrage nicht mehr lukrativ. Denn mit Sonnenbrillen alleine kann ich langfristig nicht meinen Kühlschrank füllen oder meine Miete zahlen.
Genauso wie eine Werbung in einer Zeitschrift, beim Fernsehen und im Radio Geld kostet, so kostet auch Werbung auf einem Bloggerkanal Geld. Zumindest dann, wenn der Blogger Reichweiten aufweist, die mit den eben genannten anderen Werbekanälen mithalten können.
Durch Kooperation mit Bloggern sollen mehr Menschen auf Produkte oder Marken aufmerksam werden. Es gibt aber noch mehr Vorteile für Unternehmen. Outdoorblogger nehmen die Produkte ja mit nach draußen und nutzen sie. Sonst könnten ja auch keine Beiträge entstehen. Wenn mir dabei was auffällt, gebe ich auch gerne Feedback.
So können Unternehmen auch von einer weiteren Testmeinung profitieren. Zudem lohnt es sich, Blogger bei der Produktauswahl mit einzubeziehen. Gibt es zum Beispiel verschiedene Farben oder Muster, dann finde ich es manchmal schade, dass mir einfach irgendein Modell zugeschickt wird. Unter Umständen nicht das, das mir am besten gefallen würde.
Aber das, was mir besonders gut gefällt, trage ich auch besonders häufig.
Wenn das Unternehmen eine Kooperation mit einem Blogger plant, aber bisher noch keine Erfahrungen in dem Bereich sammeln konnte, lohnt es sich, auf das Wissen eines Vermittlers zurückzugreifen. Dann flutscht die Zusammenarbeit. Aber aufgepasst: Nicht jede Online-Agentur weiß automatisch auch, wie die Arbeit mit Bloggern funktioniert.
Es lohnt sich also für beide Kooperationspartner, wenn nicht zu viel Einfluss genommen, zu viele Hürden geschaffen und zu viele redaktionelle Geschehnisse vorgegeben werden. Genauso lohnt es sich in der Regel auch, mit ein paar ausgewählten, wirklich passenden Bloggern zusammenzuarbeiten, anstatt eine große Masse zu bedienen.
Immer wieder werde ich zu Instagram-Weekends oder ähnlichen Veranstaltungen eingeladen. Meist sind da noch fünf bis zehn weitere Blogger dabei. Außerdem ist das Programm schon minutiös vorbestimmt und es werden viele “spannende Aktivitäten” angeboten.
Das Problem dabei ist: Das, was ich spannend finde, findet nicht zwangsläufig jemand anders auch spannend. Einige lieben Skifahren, andere gehen lieber Touren und wieder andere rodeln den Hang hinunter.
Sieht das Programm jetzt also vor, dass man erst eine Skitour geht, dann Ski fährt, in einer Hütte einkehrt, zurück rodelt, mit dem Hundeschlitten die Winterlandschaft erkundet und anschließend die Therme vor Ort nutzt, habe ich zwar ganz viel gemacht, aber nichts davon wirklich erlebt.
Wie also soll ich darüber berichten, wenn ich es gar nicht erlebt habe? Auch hier gilt: Weniger ist mehr!
Bei Marlene dreht sich auf marlenesleben alles um den Outdoorsport. Dabei zeigt die Wahlmünchnerin auf ihren Kanälen, dass man kein Profisportler sein muss, um Spaß in der Natur zu haben und die eigenen Grenzen auszuloten. Sie nimmt euch mit in die Skigebiete und auf Bergtouren, berichtet über den eigenen Kampf mit der Höhenangst, teilt persönliche Erfolgsmomente und möchte dazu einladen, selbst die Schuhe zu schnüren. Denn es gibt so viel zu entdecken & zu erleben da draußen! Das Abenteuer beginnt oft direkt vor der eigenen Haustür.
Sonntag, 26.01.2020: ISPO Munich Blogger Market
Blogger & Influencer Lounge, Eingang Ost
Blogger meets Aussteller - Lernt euch in entspannter Atmosphäre bei einem Brunch kennen!
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