Der Fahrradhändlerverbund ZEG hatte die Fahrradsparte von Kettler bereits 2015 übernommen. Diese hat mit der Insolvenz also nichts zu tun.
Georg Honkomp, der Vorstandsvorsitzende der ZEG, schrieb in einem offenen Brief: „Nicht hinzunehmen ist jedoch, dass es selbst Leitmedien wie der Spiegel, die FAZ, Welt oder Süddeutsche Zeitung und Dpa an jeglicher Sorgfalts- und Recherchepflicht bei der Darstellung des Sachverhaltes fehlen lassen.“
Honkamp weiter: „Wie kann die Aussage ,Ein Kettler wie bisher wird es künftig nicht mehr geben. Der Markenname kann möglicherweise weiterexistieren, Produkte Made in Germany wird es aber nicht mehr geben', unkommentiert hingenommen und veröffentlicht werden?“
Damit bezog sich Honkomp auf Meldungen, die Martin Lambrecht, den Anwalt des Fitnessgeräte-Herstellers Kettler zitieren, aber nicht klar stellen, dass die Fahrradsparte nicht mehr zu dem Fitnessgeräte-Hersteller gehört.
Der Kettler Alu-Rad GmbH sei sehr erfolgreich am Mark schrieb Honkamp. Beleg dafür ist unter anderem, dass das Unternehmen seine Mitarbeiterzahl seit der Trennung verdoppelt habe und im Saarland eine neue Produktionsstätte baut.
Der Werbespot mit Testimonial Bastian Schweinsteiger soll gezielt junge Menschen ansprechen:
Ins Schlingern geriet Kettcar-Hersteller Kettler schon etwas länger – dreimal in den vergangenen vier Jahren musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Nun geht es beim Kettcar-Hersteller nicht mehr weiter. „Wir können die Produktion nicht weiterführen. Sie ist in der heutigen Struktur nicht mehr lebensfähig“, sagte Rechtsanwalt Martin Lambrecht der Deutschen Presse-Agentur. Er berät die Firma im Insolvenzverfahren.
Damit muss das Freizeit- und Fitnessgeräte-Unternehmen seine deutschen Werke 70 Jahre nach der Gründung schließen. Die verbliebenen rund 550 Kettler-Mitarbeiter wurden auf einer Betriebsversammlung über die Schließung informiert. 400 Mitarbeiter wurden dabei widerruflich freigestellt. Die Produktion in Deutschland sei nicht mehr profitabel.
Anfang des Jahres 2019 sah es sogar noch gut aus, nach der zweiten Insolvenz stieg der Finanzinvestor Lafayette Mittelstand Capital ein und ließ Hoffnung auf Besserung aufkommen. Lafayette wollte mit Kettler „die Kurve von der Traditions- zur Trendmarke“ bekommen. Was anscheinend nicht mehr gelang.
So steht das Aus des deutschen Traditionsunternehmens fest. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kettler zu einem gefragten Hersteller für Sportgeräte und Fahrräder und das weltberühmte Tretauto Kettcar. Doch schon 2009 baute Kettler Arbeitsplätze ab, 2015 kam dann die Insolvenz und ein weiterer Stellenabbau, von der Fahrradsparte trennte sich das Unternehmen. Nach 2015 und 2018 folgt nun die dritte Insolvenz
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