Outdoor/29.01.2018

So erklärt die Scandinavian Outdoor Group ihre DNA

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Für die Scandinavian Outdoor Group sind Nachhaltigkeit und Kooperation maßgeblich, Geheimniskrämerei und Rivalität rücken für Umweltschutz und gemeinsame Vermarktung in den Hintergrund. SOG-Boss David Ekelund erklärt die DNA der Outdoor-Gruppe, der 66 Brands aus Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland und Island angehören.

David Ekelund (Chairman of the Board) und Sofia Karlström (Coordinator) auf der SOG-Stage
David Ekelund (Chairman of the Board) und Sofia Karlström (Coordinator) auf der SOG-Stage

Samarbejde, samarbeid, samarbejde, yhteistyö, samstarf – das bedeutet Zusammenarbeit auf Dänisch, Norwegisch, Schwedisch, Finnisch und Isländisch. Oder man kann auch einfach Scandinavian Outdoor Group (SOG) sagen. Denn obwohl die mittlerweile 66 SOG-Mitglieder mitunter direkte Konkurrenten in der Outdoor-Branche sind, klappt die Kooperation von Jahr zu Jahr besser.

Das Ergebnis konnte im Scandinavian Village der ISPO Munich 2018 betrachtet werden. „Die Überlegung bei der Gründung der Scandinavian Outdoor Group im Jahr 2000 war: Du bringst zehn Kunden mit, ich bringe zehn Kunden mit – und wir haben alle etwas davon“, erzählt David Ekelund, der das Ehrenamt des SOG-Vorsitzenden innehat.

David Ekelund: Rechnen in Skandinavien geht anders

„Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune“ – Pippi Langstrumpf hat uns beigebracht, dass Skandinavier auch mal eigenwillige Rechnungen anstellen. Was letztlich egal ist, solange das Endergebnis stimmt. Bei der Scandinavien Outdoor Group ist dem so. Und so sagt auch Ekelund: „1 plus 1 kann auch 3 sein.“

Was der charismatische Manager, der sein Gehalt als Geschäftsführer der schwedischen Marke ICEBUG verdient, meint: „Wenn Unternehmen in manchen Projekten kooperieren, kommt am Ende mehr raus, als wenn jeder alleine loslegt.“

Selbstverständnis der SOG: „Wenig Politik, viel Kooperation“

Weil bei der Scandinavien Outdoor Group schlanke Strukturen im Vordergrund stehen – im Büro in Åre (Schweden) gibt es nur zwei festangestellte Mitarbeiterinnen –, versteht man sich als Plattform und nicht als Industrieverband mit Lobbyarbeit. „Wenig Politik, viel Kooperation“, erklärt Ekelund, der von sich selbst sagt, dass er für sein Amt als SOG-Boss gerade mal einen Arbeitstag pro Monat aufwendet.

„Wenn ich für ein Projekt von ICEBUG Unterstützung benötige, habe ich dank der SOG gleich mehrere Adressen parat, an die ich mich sofort wenden kann“, erzählt Ekelund.

Scandinavien Outdoor Group: Bündnis für Umweltschutz

Für ein solch wichtiges Thema wie dem Umweltschutz schließen auch Firmen ein Bündnis, die sich sonst so „grün“ sind wie Adidas und Puma. So arbeiten nun die Sustainability Manager von Haglöfs, Fjällräven, Houdini Sportswear und Peak Performance – allesamt mit Sitz in Stockholm – an einer gemeinsamen Strategie, um ihre Zulieferer zu einem verantwortungsvolleren Umgang beim Thema Mikroplastik zu bewegen.

„Wir finden, dass die Aktivität der Stofflieferanten, auf die wir uns verlassen, ausbaufähig ist“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Ein Teil der Strategie: Auf der ISPO Munich 2018 laden die vier Brands ihre Lieferanten zu einem Supplier-Seminar, um über den aktuellen Stand der Forschung und mögliche Auswege zu informieren.

Brands aus Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark, Island

Umweltschutz spielt eine wichtige Rolle in Skandinavien. Die Brands aus Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark und Island sehen sich als Vorreiter der Nachhaltigkeitsbewegung. Um dieser innerhalb der SOG zu noch größerer Bedeutung zu verhelfen, gehört seit 2017 Christiane Dolva dem Vorstand an. Die 34-Jährige ist Operational and Sustainability Mananger bei Fjällräven. Ihre Aufgabe: „Wie können wir unsere Mitglieder bei ihren Nachhaltigkeitszielen unterstützen?“

Eine Umfrage unter den Marken, die Dolva angestoßen hat, hat ergeben, dass die SOG-Mitglieder schon viel für die Umwelt tun. Aber besser geht immer, findet die Managerin: „Ich hoffe, dass wir bei der SOG einen Punkt erreichen können, an dem wir eine gemeinsame Charta unterzeichnen können, die angibt, welches Niveau wir als Gruppe erreichen wollen. Mit hohen Ambitionen, natürlich.“

Wie SOG seine Offenheit erklärt

Womit schon eines der Top-Themen für den nächsten European Outdoor Summit (EOS) gesetzt ist, der im September 2018 in Malmö stattfinden wird. „Wir sind happy, dass der EOS an seinen Ursprungsort, nach Schweden, zurückkehrt“, sagt SOG-Boss Ekelund. „Wir laden alle Outdoor-Manager und -Enthusiasten herzlich ein, mit uns über die Themen der Zukunft zu sprechen.“

Manch ein anderer mag sich über die Offenheit wundern, mit der die Skandinavier ihre Innovationen teilen. Aber dieser Gemeinschaftssinn, den man auf der ISPO Munich an den offenen, besucherfreundlichen Messeständen im Scandinavian Village gut erkennen kann, ist eben Teil der DNA.

„Wenn es dein Ziel, ist die Umwelt zu verbessern, kannst du deine Innovation nicht für dich selbst behalten“, erklärt Joel Svedlund, Projektmanager bei Peak Innovation. Um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, muss man eben samarbejde, samarbeide, samarbeta, yhteistyötä, vinna saman.

Drei neue Brands in der Scandinavian Outdoor Group

  • Inuheat aus Schweden feiert 2018 erst seinen fünften Geburtstag und bietet eine Wearable-Heating-Technologie an: Halle A2 Stand 232.
  • Auch Pinewood kommt aus Schweden, wurde 1996 gegründet und bietet Funktionsmaterialien an.
  • VJ Sport aus Finnland produziert Outdoor-Schuhe mit besonderem Augenmerk auf guten Grip seit nahezu 30 Jahren: Halle A2 Stand 233.