„Andere Marken wetteifern darum, wer die Verwendung von recycelten Synthetikfasern am lautstärksten anpreisen kann. Und obwohl diese Fasern sicherlich besser sind als nicht recycelte, sind sie weder biologisch abbaubar noch natürlich und erhöhen trotzdem die Nachfrage. So jedoch können wir unsere Ozeane und Wälder – und sogar unsere Nahrung – nicht von Kunststoffmikrofasern befreien“, sagte Linus Zetterlund, Marketing Director von Röjk Superwear.
Das Versprechen der schwedischen Marke, die 2010 gegründet wurde, ist ehrgeizig, aber nicht unmöglich. Die Ziele beschränken sich nicht nur auf Stoffe, Reißverschlüsse, Kordelzüge und Stoffverzierungen, sondern betreffen auch alle Farben, die im Färbungsprozess zum Einsatz kommen. Das heißt, man wird keine synthetisch hergestellten Farben oder Chemikalien mehr verwenden. Stattdessen wird das Unternehmen hauptsächlich Farben aus recycelten Nahrungsmittelprodukten einsetzen. Diese können beispielsweise aus Nüssen, Gewürzen, Gemüse und dergleichen aus der Lebensmittelindustrie gewonnen werden. Dieser Prozess kommt bereits für das Earth-Colors-Sortiment von Archromazum Einsatz und wird nun von anderen Marken weltweit übernommen. Die Entscheidung von Röjk Superwear, dies auf sämtliche Bestandteile des Sortiments auszudehnen, ist jedoch ein Novum.
Derzeit verwendet die Marke nur Substanzen, die unter anderem von OEKO-TEX, Bluesign, FSCundREACH zertifiziert werden. Jedoch hält man diese Lösung auf lange Sicht nicht für nachhaltig. „Natürlich werden wir nicht die gleichgroße Farbauswahl bieten können wie zuvor und generell sind diese Färbungsmethoden kostenaufwändiger, aber im Gegensatz zu unserer Konkurrenz sind wir fest entschlossen, alles Mögliche zum Wohle unseres Planeten zu tun, selbst wenn es uns ein wenig Profit kostet“, sagte Zetterlund und fügte hinzu, dass es im Endeffekt nur darauf ankomme, dass man beim Kauf von Röjk Superwear-Produkte absolut sicher sein kann, dass diese vollkommen ohne fossile Brennstoffe, nachhaltig und nach ethischen Grundsätzen hergestellt wurden.
Nicht nur die Kollektionen werden künftig dem Umweltschutz Rechnung tragen, sondern das Unternehmen verspricht, dass ab 2023 alle Verpackungsmaterialien zu 100% biologisch abbaubar sein werden. Tüten, Kartons und Etiketten gelten in der Regel als Müll, da sie keinen Wiederverkaufswert haben. Aus diesem Grund landen viele Verpackungsreste oft in der Natur. Deswegen wird es immer wichtiger, dass sie vollständig biologisch abbaubar sind.
Verbraucher schützen den Planeten am besten, indem sie ihre Kleidung richtig pflegen und sie bei Bedarf ausbessern. Erst wenn man meint, der alte Pulli oder die alte Jacke habe ausgedient, kann man sich entscheiden, ob man das Kleidungstück recycelt oder es auf dem Boden ausbreitet, um darauf Gemüse wachsen zu lassen, wenn man möchte. Und sollte das Kleidungsstück aus irgendeinem Grund doch in einem Wald oder einem See landen, wird es sich irgendwann selbst zersetzen und eins mit der Erde werden, statt sie zu verschmutzen“, so Zetterlund.
Zurzeit befindet sich der Produktionsstandort von Röjkin Europa. Ein wesentlicher Teil der Stoffe sowie der fertigen Endprodukte werden in Schweden produziert, was neue Arbeitsplätze schafft und die Lieferwege verkürzt. Auf diese Weise verringert das Unternehmen seinen CO2-Ausstoß. Zudem sind wir damit an der Spitze der Produktionskette.
„Wir werden Produktionsstätten außerhalb von Europa jedoch nicht ausschließen, sofern diese noch vorteilhafter für die Umwelt sind. Das kann beispielsweise auch bedeuten, dass wir Lieferwege verkürzen oder unseren CO2-Ausstoß verringern, in dem wir die Näharbeiten für ein Kleidungsstück an einen Standort verlegen, der sich in der Nähe der Fabrik befindet, die den Stoff produziert, statt den fertigen Stoff durch die gesamte Welt zu verschiffen, um ihn nähen zu lassen, und ihn dann anschließend wieder zurück ins Warenlager zu schicken. Nichtsdestotrotz streben wir stets danach, auf möglichst lokaler Ebene zu arbeiten, um sowohl dem Planeten als auch unserer Heimat etwas Gutes zu tun“, erklärte er.
Es ist ein gewagtes Versprechen einer Marke, die zukünftige Start-up-Unternehmen und bereits etablierte Marken dazu anhalten soll, sich ebenfalls der Zukunft des Planeten zu verschreiben. Die Logistik hinter größeren globalen Unternehmen würde ein Versprechen auf einer solchen Ebene unmöglich machen, doch die zunehmende Verfügbarkeit von nachhaltigen Inhaltsstoffen zwingt die Unternehmen zumindest dazu, sich zur Verwendung von weniger Verpackungsmaterial zu verpflichten oder biologisch abbaubare Alternativen für Verzierungen, Textilien und Fasern zu finden und bereits vorhandene Fasern von aussortierten Kleidungsstücken zu recyceln.
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