Jede Sekunde wird eine LKW-Ladung Textilmüll auf Deponien entsorgt oder verbrannt. Der Gegenwert von geschätzten 428 Mrd. Euro geht jährlich dadurch verloren, dass Kleidung kaum getragen und nur selten recycelt wird. Wenn sich nichts ändert, verbraucht die Modeindustrie bis 2050 rund ein Viertel des weltweiten Kohlenstoffbudgets. Durch das Waschen von Kleidung wird in jedem Jahr eine halbe Million Tonnen Kunststoffmikrofasern in die Meere freigesetzt – das entspricht mehr als 50 Mrd. Kunststoffflaschen. Dabei würde der schrittweise Abbau negativer Auswirkungen wie Müll, Wassernutzung, Energieverbrauch und Umweltverschmutzung die Situation wesentlich verbessern.
Die ursprünglich beim Copenhagen Fashion Summit im Mai 2017 als Circular Fibres Initiative eingeführte Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, führende Kräfte aus der Modeindustrie zusammenzubringen, darunter Marken, Städte, Philanthropen, NGOs und Innovatoren. Dadurch will sie die Zusammenarbeit und Innovationskraft fördern, die erforderlich sind, um eine neue Textilwirtschaft zu etablieren, die sich an den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft orientiert.
Ein Jahr später, beim Copenhagen Fashion Summit 2018, trat die Circular Fibres Initiative in ihre zweite Phase: Make Fashion Circular. Um zu gedeihen und nicht nur um zu überleben, muss die Modeindustrie ihr Betriebsmodell radikal umgestalten. Durch den Übergang in ein Kreislaufsystem kann die Branche sich enorme wirtschaftliche Möglichkeiten erschließen.
In einem Aufruf zur zyklischen Gestaltung der Mode haben sich Unternehmen, Regierungen, Innovatoren und Bürger dieser Sache verschrieben, darunter Burberry, Gap Inc., H&M, HSBC, NIKE Inc. und Stella McCartney als Kernpartner. Derzeit haben 16 Interessenbeteiligte, darunter städtische Behörden, Modeproduzenten, Designer und Marken, ihre Kräfte gebündelt, um die aktuelle Situation der Mode zu verändern und ihren negativen Auswirkungen entgegenzuwirken.
Der einflussreiche Bericht beschreibt eine Vision für ein System, das nicht nur den derzeit vorherrschenden schädigenden Trends ein Ende setzt, sondern auch die kreative Kraft der Modeindustrie zur Entwicklung einer neuen Textilwirtschaft heraufbeschwört. In einem solchen System ist die Kleidung darauf ausgelegt, länger zu halten und mehr getragen zu werden. Neue Geschäftsmodelle ermöglichen es, dass Kleidung geliehen, wiederverkauft oder einfacher recycelt werden kann, ohne dass bei der Produktion und Nutzung der Kleidung toxische Substanzen oder Schadstoffe freigesetzt werden.
„Die Art und Weise, wie wir heute Kleidung produzieren, nutzen und weiterverarbeiten, verursacht viel Müll. Durch die derzeit steigende Nachfrage verstärken sich die negativen Auswirkungen. Die Circular Fibres Initiative zielt darauf ab, den Wandel in der gesamten Industrie voranzutreiben, indem eine ehrgeizige, faktenbasierte Vision eines neuen globalen Textilsystems geschaffen wird, das auf den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft aufbaut, wirtschaftliche, umweltbezogene und gesellschaftliche Vorteile mit sich bringt und langfristig erfolgreich funktionieren kann“, so Dame Ellen MacArthur. Die erfolgreiche Solo-Langstreckenseglerin hat 2005 den Rekord für die schnellste Solo-Weltumseglung gebrochen und darüber hinaus die Ellen MacArthur Foundation gegründet.
Tatsache ist, dass dies das weitere Vorgehen ist – und machbar. ISPO Textrends-Gewinner Tintex Textiles ist das jüngste Mitglied der Initiative. Alle Teilnehmer der „Make Fashion Circular“-Initiative wollen gemeinsam die künftigen Systeme verbessern, damit die Bewohner der Erde, die Umwelt und Unternehmen davon profitieren, wobei sie ihre Arbeit auf drei Grundprinzipien stützt:
- Geschäftsmodelle, die den Lebenszyklus der Kleidung verlängern
- Materialien, die erneuerbar und sicher sind
- smarte Lösungen, durch die gebrauchte Kleidungsstücke wieder zu neuen werden
Neben Tintex Textiles sind folgende in der Mode führende Unternehmen bereits mit dabei: DuPont Biomaterials, Fung Group, Hallotex, I:Collect, Inditex, Kering, Lenzing Group, London Waste and Recycling Board, Nanushka, Primark, RadiciGroup, Solvay, Texaid, VF Corporation, W.L. Gore and Associates.
Die Initiative ist darauf ausgerichtet, sicherzustellen, dass Kleidung aus sicheren und erneuerbaren Materialien gefertigt wird, dank neuer Geschäftsmodelle mehr und länger verwendet werden kann und aus alten Kleidungsstücken wieder neue werden. Das Ziel der Circular Fibres Initiative ist es, eine neue Textilwirtschaft zu fördern, von der Unternehmen, die Gesellschaft und die Umwelt profitieren können. Verfolgen Sie uns aufmerksam: Wir gehen davon aus, dass es zahlreiche Entwicklungen mit durchgängigem Zyklus geben wird, wenn die Textilbranche ihr Angebot sauberer und verantwortungsbewusster gestaltet.
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