Textilien/07.12.2016

Hybrid-Stoffe: von der Faser zum Gewebe

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Die Kombination verschiedener Fasern sowie innovative neue Gewebekonstruktionen mit Präzisionszonen setzen sich im Textilsektor durch.

Synergie der Fasern: Die Kombination von Merinowolle und Synthetik ist zukunftsweisend.
Synergie der Fasern: Die Kombination von Merinowolle und Synthetik ist zukunftsweisend.

In der vergangenen Saison hat sich in der Textilbranche ein synergetischer Ansatz herausgebildet. ISPO TEXTRENDS ist einer der Vorreiter des HYBRID-Trends, der das Beste aus der Welt der Naturfasern mit dem Besten aus der Welt der Kunstfasern kombiniert, um Komfort und Funktion für den Verbraucher bereitzustellen.

Thema der Performance Days, die vor kurzem in München stattfanden, waren Hybrid-Stoffe. Der Fokus lag jedoch nicht nur auf den Fasern und Geweben in Hybrid-Mischungen, sondern zudem auf der Einführung des Konzepts in den Bereichen Gewebekonstruktion und Bekleidungsdesign.

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Fasern im Fokus

Synergie der Fasern: Die Kombination von Merinowolle und Synthetik ist zukunftsweisend. Evertex ein Bluesign-Partner, hat ein Gewebe aus 42 % Merinowolle, 58 % Polyester und 4 % Spandex/Elasthan entwickelt, das nur 155g/qm wiegt. Die Kombination der beiden Garne verbessert die Performance des Produkts, das Feuchtigkeitsmanagement und thermische Eigenschaften bietet.

Die Zellulosefaser Tencel gewinnt im Funktionsbereich an Bedeutung. Tencel ist für seine Langlebigkeit sowie seinen extrem weichen Griff bekannt und wird jetzt auch in Hybrid-Mischungen eingesetzt. Labtex bietet ein Gewebe aus 85 % Polyester und 15 % Tencel an, mit einem Gewicht von nur 142 g/qm. B&J kombiniert ebenfalls Tencel und Polyester, mit einem Burnout-Muster für einen fließenden Camouflage-Look auf transparentem Hintergrund. Diese beiden Neuentwicklungen zeigen, welche Kombinationen verschiedener Basisfasern möglich sind. 

6% spandex/elastane 68% polyamide 26% polyester von Brugnoli.
6% spandex/elastane 68% polyamide 26% polyester von Brugnoli.
Bildcredit:
ISPO TEXTRENDS

Der Hybrid-Trend ist nicht nur auf Rundstrickwaren und Kettengewirke beschränkt. Vielmehr beobachten wir, dass Natur- mit Kunstfasern in gewebten doppelseitigen und aus drei Schichten bestehenden Oberstoffen gemischt werden.

Verschmelzung von Know-how

Der Hybrid-Gedanke kommt jedoch nicht nur in dem Einsatz verschiedener Garne zum Tragen, sondern darüber hinaus in der Nutzung von Know-how aus anderen Sektoren der Branche. Ein Beispiel ist Brugnoli mit seinem innovativen Häkel-Melange-Effekt. Dieser wird mittels des Nylon-Gehalts erreicht, mit einem kontrastierenden Farbergebnis infolge eines Färbebads für mehr Nachhaltigkeit.

51% polyester 9% spandex/elastane 40% Tencel von J&B.
51% polyester 9% spandex/elastane 40% Tencel von J&B.
Bildcredit:
ISPO TEXTRENDS

Das Endprodukt ist innovativ und macht sich Know-how aus dem Unterwäsche-Sektor zunutze. Es ist das Ergebnis eines übergreifenden Ansatzes, was visuelle Aspekte anbelangt – mit einem hohen Maß an Funktionalität für das Sport-Segment. 

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Präzisionszonen

Das Hybrid-Konzept wird auch auf die Gewebekonstruktion angewendet. Dabei geht es um Präzisionszonen bestimmter Garne im Gewebe, z. B. Spandex/Elasthan für Kompression oder Feuchtigkeitsmanagement in bestimmten Bereichen. Dies gilt insbesondere für den Sektor nahtloser Produkte, die sich durch eine unglaubliche Genauigkeit bei Designs und Gestaltung der Zonen auszeichnen (mehr dazu: Santoni: nahtlose Lösungen und Nachhaltigkeitsaspekte mit DEN/M). Eine steigende Zahl von Textilfabriken arbeitet jedoch außerdem an Weiterentwicklungen für den Schneiden-und-Nähen-Sektor und gestalten Flachgewebe für Funktionskleidung.

Penn Textile Solutions hat eine Reihe von Kettengewirken mit Zonenkompression und offener Netzstruktur zur Belüftung wichtiger Bereiche entwickelt.  H-One konzentriert sich auf eine Polyester-/Spandex-Mischung in Rundstrickwaren, bietet jedoch ebenfalls das Element der Belüftung bestimmter Zonen.

 

 

Vorteile für Marken

Warum also gehen Textilhersteller zu Präzisionsdesign bei der Gewebekonstruktion über? Die Antwort besteht aus zwei Teilen: Für Markenentwickler bedeutet dies die Eliminierung von Nähten. Ein hybrides Kleidungsstück ist möglich, das das Nahtlos- mit dem Schneiden-und-Nähen-Konzept kombiniert. Darüber hinaus ist das höhere Maß an Komfort und die zusätzliche Unterstützung, die das Endprodukt dem Verbraucher bietet, entscheidend.

Verpassen Sie nicht die neuesten von dem Hybrid-Trend inspirierten Entwicklungen im ISPO TEXTRENDS Forum auf der ISPO MUNICH vom 5. bis 8. Februar 2017. Eintrittskarten erhalten Sie hier >>>




Louisa Smith Autor: Louisa Smith