Es war ein eindrucksvolles Bild! Wer vom 17. bis 19. Dezember das ICM in der Messe München betrat, konnte sich an Innovationen kaum satt sehen. Von Smartphone-Apps über Kleidung bis hin zu Snowboards und metergroßem Equipment standen die verschiedensten Produkte der Sportbranche reihenweise Spalier. Was sie alle gemeinsam hatten: Sie alle waren Bewerber für die wichtigste Auszeichnung im Sportartikelgeschäft, den ISPO Award 2019.
Insgesamt 456 Produkte warteten darauf, von der ISPO Award Jury ausprobiert, diskutiert und schließlich beurteilt zu werden. Ganze drei Tage dauerte das Jury-Meeting. Schließlich sollte jedem Produkt genügend Zeit gewidmet werden, um ein faires Urteil zu fällen.
Entsprechend hochkarätig war die Jury besetzt: 43 Expertinnen und Experten aus zwölf Nationen und verschiedensten Bereichen der Sportwelt prüften die ausgestellten Bewerber. Ob Firmengründer im Sportbusiness, professionelle Athletin oder Sportjournalist: Jedes Jurymitglied konnte und sollte Expertise zu gleichen Teilen einbringen.
„Aus meiner Sicht zeichnet den ISPO Award aus, dass wir viele Experten aus verschiedenen Bereichen des Marktes haben, die sich sehr konstruktiv in diesen Entscheidungsfindungsprozess einbringen“, sagte etwa Prof. Dr. Niels Nagel vom Deutschen Industrieverband für Fitness und Gesundheit (DIFG) und Jurymitglied im Segment Health & Fitness: „Wir machen uns in der Tiefe sehr viele Gedanken über die Produkte. Das bringt qualitative Entscheidungen.“
Qualitative Entscheidungen, das war natürlich auch der Anspruch der Jury im Segment Snowsports. Um diesem gerecht zu werden, ging es erstmals für einen Teil der Jury schon am Wochenende vor dem Meeting ins österreichische Lech, um Snowboards, Ski und Equipment auf der Piste persönlich auszuprobieren und so blumige Marketing-Floskeln in der Praxis als solche zu entlarven.
„Es ist wichtig, dass wir diese Insights aus der Praxis bekommen. Im Schnee können wir die Usability viel besser beurteilen als im Trockenen“, zog Sebastian Steinbach, Gründer und Inhaber von Blacksheepsports, nach dem Tryout-Tag in Lech Bilanz.
Zurück in der Messe München ging es dann schon in den frühen Morgenstunden los. Nach einem kurzen Jury-Gathering widmeten sich die Experten ihren Spezialsegmenten und nahmen sich Zeit, um sich die eingereichten Produkte zunächst in einem Free Cruising anzuschauen.
Bei den Judgings bildeten sich dann um die Tische Menschentrauben. Jedes Produkt wurde von der Fachjury einzeln ausprobiert und begutachtet, Bewerbervideos gesichtet und anschließend von der internationalen Jury auf Englisch diskutiert – und das ausgiebig und kontrovers.
Mittendrin: Cathy O’Dowd. Die Südafrikanerin, die inzwischen in Andorra lebt, ist die erste Frau, die den Mount Everest von der Nord- und der Südseite bestiegen hat. Sie weiß, worauf es bei Outdoor-Produkten ankommt und zeigte sich beeindruckt von den Bewerbern im Outdoor-Segment.
„Einer der auffälligsten Trends, den wir auch in unserer Entscheidung einfließen lassen, sind wiederverwertbare Materialien. Es gibt eine starke Bewegung hin zu nachhaltigeren Produktionsketten“, so O’Dowd. „Außerdem gibt es großartige Fortschritte bei der Gewichtsreduzierung. Funktionskleidung und Schuhe werden Jahr für Jahr leichter.“
Die professionelle Bergsportlerin sieht die Outdoor-Branche für die Zukunft gerüstet: „Wir haben viele innovative Materialen gesehen, die uns im Kampf gegen Plastikmüll voranbringen können.“
Bei der Beurteilung der Bewerber war der Eco-Aspekt neben Innovation, Design und Funktionalität eines von vier Kernkriterien, die jeweils zu 25 Prozent in die Bewertung eingehen. Um zu messbaren Jury-Ergebnissen zu kommen, beurteilten die Mitglieder per Tablet die Produkte. Dazu mussten sie mehrere Fragen auf einer Skala von 0 bis 10 beantworten. Die Bewerber mit dem höchsten Bewertungsschnitt in ihrem jeweiligen Segment sind ISPO Award Gold Winner oder Winner.
Am Mittwochabend dann das große Finale: Alle Gold Winner wurden der Jury noch einmal präsentiert, um aus ihnen das Product Of The Year zu küren. Wer nun die Gewinner des ISPO Award 2019 sind? Im Januar wissen wir mehr …
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