Warum ist Ihr Produkt einzigartig und wodurch unterscheidet es sich vom restlichen Marktangebot?
Erstens wurde der Kern des Snowboards vollständig neu entworfen. Statt des traditionellen Holzkerns werden gebogene Bambus-Stringer in Kombination mit Kork verwendet. Der Bambus leitet die Energie genau dorthin, wo sie gebraucht wird. Der Kork macht das Board leichter und absorbiert die Vibrationen.
Dieser neue Kern wird anschließend mit Schichten aus Flachsfaser als Ersatz für die klassische Glasfaser zusammengebaut. Anstelle des üblichen ölbasierten Harzes wird ein Bio-Epoxidharz verwendet, das zu 50% aus industriellem Abfall besteht. Das Endprodukt ist leichter, dämpft die Vibrationen und ist eines der umweltfreundlichsten Snowboards auf dem Markt.
Was ist die Zielgruppe Ihres Produkts?
Dank unserer umweltfreundlichen und hohen Positionierung erreichen wir ein naturverbundenes Publikum, das Interesse an hochwertigen Produkten hat. Mit anderen Worten: Snowboarder, die größten Spaß auf der Piste haben und gleichzeitig die Umwelt schonen wollen.
Wie und wann sind Sie auf die Idee für dieses Produkt gekommen?
Selim, Gründer von Anticonf und Chef der Abteilung für F&E, kam die Idee nach jahrelanger Arbeit an der Entwicklung anderer Sportausrüstung. Er hat die Fähigkeit, über den Tellerrand des Engineering hinaus zu schauen, was von unschätzbarem Wert für uns ist.
Was waren die wichtigsten Schritte und größten Schwierigkeiten bei der Entwicklung des Produkts?
Zu Beginn des Projektes, 2015, gehörte es in der Sportindustrie zum allgemeinen Glauben, dass umweltfreundliche Materialien gleichbedeutend mit schlechter Leistung sind. Die Ingenieure von Anticonf mussten den Produktentwicklungsprozess völlig neu konzipieren und neue Innovationen ins Spiel bringen, um ein Snowboard zu entwickeln, das sowohl umweltfreundlich ist als auch gute Leistung bringt.
Was waren die wichtigsten Erkenntnisse und Dinge, die Sie von der Idee bis hin zur Auszeichnung bei ISPO Brandnew gelernt haben?
Teamarbeit ist das A und O. Die Idee kam von Selim, unserem talentierten Abteilungschef für F&E, aber bis zur Auszeichnung bei ISPO Brandnew brauchte es ein ganzes Team. Tag und Nacht wurde geschuftet, um den ersten Prototypen zu entwickeln, die Kommunikation in die Wege zu leiten und die Teilnahme an der Fachmesse vorzubereiten. Dank der Anticonf-Familie haben wir es am Ende gemeinsam geschafft.
Wie haben Sie es geschafft, ein Netzwerk aufzubauen und Partner bzw. Investoren zu finden?
Wir arbeiteten zunächst mit persönlichen Kontakten, aber es braucht Zeit, die richtigen Personen zu finden. Unter diesem Aspekt rückte ISPO Brandnew uns ins Rampenlicht, damit uns auch die führenden Unternehmen der Branche wahrnehmen, und ermöglichte es uns, unser Netzwerk zu erweitern. Zudem arbeiten wir eng mit unseren Rohstofflieferanten zusammen, beispielsweise mit Amorim (Marktführer für Kork).
Was sind Ihre drei wichtigsten Tipps für andere Gründer?
1. Man muss die nötige Distanz schaffen und sich um Klarheit bemühen: Wenn man ein klares Ziel vor Augen hat, werden alle Entscheidungen, die man täglich treffen muss, viel intuitiver; man setzt die richtigen Prioritäten und trifft die richtigen Entscheidungen.
2. Über den Tellerrand schauen und Ideen austesten: Unser Modell lebt von kreativen Ideen kombiniert mit iterativen Tauglichkeitstests.
3. Fördert die Gemeinschaft: Sie bietet Unterstützung, egal, wie das Geschäft läuft. Sie ist der einzige Grund dafür, dass das Projekt funktioniert.
Was macht Ihr Unternehmen einzigartig?
Anticonf ist eher als Gemeinschaft organisiert als wie ein traditionelles Unternehmen. Wir stehen in direktem Kontakt mit all unseren Kunden. Die Nähe zu den Snowboardern, die unsere Produkte verwenden, ist unerlässlich und erlaubt es uns, unsere Produkte auf eine Weise immer weiter zu optimieren, die unseren Kunden wichtig ist.
Die Anticonf-Gemeinschaft hilft uns auch direkt bei dem Projekt, indem sie bei der Herstellung mitarbeitet oder uns bei Veranstaltungen begleitet etc.
Was sollte man unbedingt über das Marktsegment wissen, in dem Sie tätig sind?
Die Innovation in der Wintersportindustrie ist begrenzt. Ein großer Teil des Budgets für F&E geht in Gestaltung und Dekoration der Ausstattung. Und nur ein paar Stakeholder sind flexibel genug, um echte Innovation mit einzubringen.
Was sind die nächsten Schritte bei der Entwicklung Ihres Produkts und Ihres Unternehmens?
Wir haben große Neuigkeiten: Wir werden Wakeboards und Ausrüstung für das Kitesurfen mit der gleichen Kern-Technologie entwickeln! Die ersten Prototypen wurden in diesem Sommer getestet.
Inwiefern haben Sie von ISPO Brandnew profitiert?
Unsere Präsenz auf dem Markt und die Erweiterung unseres Netzwerkes waren die zwei direkten Vorteile. Aber ISPO half uns auch indirekt, indem sie Feedback zu unseren Produkten von zahlreichen Stakeholdern sammelten (von Snowboardern, Industriellen, Händlern usw.). Und Feedback ist unglaublich nützlich!
Wie hat sich ISPO Brandnew auf Ihr Netzwerk ausgewirkt? Konnten Sie neue Kontakte knüpfen, die für Ihre künftige Entwicklung wichtig sind?
Wir haben bei der ISPO alle möglichen Kontakte geknüpft. Zu den wertvollsten von ihnen zählen die marktführenden Snowboard-Stakeholder und Rohstofflieferanten. Wir haben immer noch regelmäßig Kontakt zu vielen Menschen, die wir bei der ISPO München getroffen haben, zum Beispiel im Hinblick auf ausstehende Geschäftsentwicklungen.
Name: Anticonf
Motto: umweltfreundlicher, leichter, stärker
Standort: Schweiz
Webseite: www.anticonf.com
Facebook: https://www.facebook.com/anticonf.swiss.boards/
Instagram: https://www.instagram.com/anticonf/
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCl8050OShIiIAO1X0HkU6kw
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