Wer interactiveSquash spielt, der steht ständig unter Beobachtung. Jede Bewegung der Sportler wird getracked – und bei Bedarf analysiert und ausgewertet. So bekommt der Profi live über die Projektionswand vor ihm ein Trainingsprogramm auf sich zugeschnitten – oder der Gelegenheitsspieler wird Teil eines Videospiels, das er mit Schläger und Ball bedient.
Dazu braucht es keine Verkabelung, keine Technik am Spieler – es reicht einen mit interactiveSquash ausgestatteten Court zu betreten. Wer's gerne unbedarft spaßig mag, der spielt dann eine Art Space Invaders und schießt mit dem Ball Aliens ab und wer sein Spiel feintunen will, der nutzt die Wand als Zielscheibe für filigrane Schläge. Und all das, was auf dem Court passiert, wird von einer App dokumentiert und gespeichert.
„Der erste digitale Sportscourt der Welt“
Markos Kern ist CEO von Kern Innovations und als Gründer ein Serientäter. Nun wagt er sich mit seiner Fun With Balls GmbH mit Blick in die digitale Zukunft an die Ballsportarten heran. Bei ISPO BRANDNEW wurde interactiveSquash in der Kategorie Fitness ausgezeichnet. Was er gelernt hat und was die nächsten Schritte für sein Unternehmen sind, erzählt er hier.
Herr Kern, was macht Ihr Produkt einzigartig und wie grenzt es sich vom restlichen Markt ab?
InteractiveSquash ist der erste digitale, wirklich intuitive Sportscourt der Welt. Über unsere Sensorik, Software und eine Projektion kann der Spieler komplett in moderne Trainingsmethoden und Spiele eintauchen. Generell wird momentan alles digitalisiert und für das Internet of Things tauglich gemacht. Wir konzentrieren uns auf smarte Räume. Keine Armbänder, zu ladende Akkus oder ähnliches.
Und wer ist die Zielgruppe für interactiveSquash?
Unsere Zielgruppe fächert sich recht breit, vom Profi bis zum Anfänger hat jeder Spaß und einen gutes Workout. Das System bietet die hervorragende Möglichkeit, einen sehr gesunden Sport nebenbei in einem Spiel zu betreiben. Vor allem Kinder sind kaum mehr zu bremsen. Wir sagen immer „Focus on the fun, not the burn!“ und nach einer Stunde auf dem Court weiß jeder, was damit gemeint ist.
Wie und wann kam Ihnen die Idee zu Ihrem Produkt?
Beim ersten Mal, als ich auf einem Squashcourt gespielt habe. Das war ziemlich genau ein Jahr vor der ISPO MUNICH 2017.
Und was waren dann die wichtigsten Schritte und größten Hindernisse bei der Entwicklung des Produkts?
Die Entwicklung, die Patente und der Eintritt in den teilweise sehr rückschrittlichen Squash-Markt.
Gründer sollten erst die größten Partner anpacken
Was sind Ihre wichtigsten Learnings und Erkenntisse von der Idee bis hin zur Prämierung bei ISPO BRANDNEW?
Geschwindigkeit und Flexibilität sind die wichtigsten Parameter, gerade wenn man große Probleme lösen will.
Wie sind Sie beim Aufbau Ihres Netzwerks und auf der Suche nach Partnern/Investoren vorgegangen?
Ich bin ein Fan der „Von oben nach unten“-Strategie: Fang bei dem größten Partner an, der am besten passen würde und lass nicht locker. Zu den kleineren kann man später auch immer noch gehen, bisher mussten wir das allerdings noch nicht.
Was sind Ihre wichtigsten Ratschläge für andere Gründer?
Vor allem: Nicht unterschätzen, wie aufwendig und anstrengend es sein kann. Viele Medien romantisieren das Gründen heutzutage und vernachlässigen, was es einem abverlangen kann. Mein Ratschlag: Einfach nie aufgeben, egal wie schwer oder ausweglos es manchmal aussieht.
Digitalisierung ist nicht nur ein nettes Gimmick
Was sind die besonderen Charakteristika Ihres Unternehmens?
Digitalisierung ist ja gerade das Thema im Sport. Ich glaube, wir sind eine der wenigen, die das wirklich ganzheitlich angehen und das Thema nicht nur als ein neues, nettes Gimmick sehen. Das gilt auch für die nächsten Produkte, die von uns kommen.
Was muss man über das Marktsegment, in dem Sie sich bewegen, unbedingt wissen?
Bisher sind wir ja nur im Squash-Bereich unterwegs und den muss man sich vorstellen wir vor ca. 15 Jahren. Bei vielen klingt das negativ, für uns ist es ein enormes Potenzial.
Was sind die nächsten Schritte in der Entwicklung Ihres Produktes und Unternehmens?
Wir arbeiten bereits an Produkten für weitere Sportarten, die wir noch dieses Jahr launchen.
Viele neue Kontakte dank ISPO BRANDNEW
Inwiefern haben Sie von ISPO BRANDNEW profitiert?
Die mediale Aufmerksamkeit hat sich sehr gut auf uns ausgewirkt. Auch hier darf man nicht vergessen, dass wir uns bisher in einer extremem Nische bewegen. Generell ist es unsere Mission Squash als Sport neu zu erfinden, da war die Auszeichnung definitiv hilfreich.
Wie hat sich ISPO BRANDNEW auf Ihr Netzwerk ausgewirkt? Haben Sie neue Kontakte für Ihre Weiterentwicklung knüpfen können?
Auf jeden Fall, während der Tage vor Ort haben sich eine Vielzahl von neuen Kontakten und Projekten auch aus anderen Bereichen und Industrien ergeben.
Infos zum Unternehmen:
Name: Fun with Balls GmbH
Standort: München
Web: www.interactivesquash.com
Gegründet: 2016
Mitarbeiter: 7 (Februar 2017)
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