Sports/08.01.2024

Zum Tod von Franz Beckenbauer: Der sportliche Werdegang des „Kaisers“

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Als Fußballer und Trainer war Franz Beckenbauer eine Lichtgestalt. Nach gesundheitlichen Rückschlägen wurde es zuletzt ruhiger um den „Kaiser“. Nun ist Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren verstorben. ISPO.com erinnert an seine wichtigsten Stationen und Erfolge als Spieler und Teamchef.

Franz Beckenbauer im Jahr 1976: In dem Jahr wurde er Europameister, Europapokalsieger, Weltpokalsieger sowie Fußballer des Jahres in Deutschland und Europa.
Franz Beckenbauer im Jahr 1976: In dem Jahr wurde er Europameister, Europapokalsieger, Weltpokalsieger sowie Fußballer des Jahres in Deutschland und Europa.

Weltmeister als Spieler 1974, Weltmeister als Teamchef 1990, Organisator der WM 2006 – Deutschland trauert um seine größte Fußball-Legende. Am Sonntag, den 7. Januar 2024, verlor Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren seinen letzten Kampf. Seit einiger Zeit litt er unter einer Reihe an Krankheiten, laut Medienberichten unter anderem Parkinson mit einhergehender Demenz. Aufgrund seiner unwiderstehlichen Aura wurde Beckenbauer, der nach dem WM-Titel 1990 auch mit dem ISPO Cup ausgezeichnet wurde, häufig als „Lichtgestalt“ bezeichnet. Diesem Nimbus konnten auch die Kontroversen rund um die Vergabe der WM 2006 nichts anhaben. Angeblich sollen damals Millionenzahlungen geflossen sein, um das Turnier nach Deutschland zu holen.

„Wir verlieren mit Franz Beckenbauer einen der ersten Weltsportler überhaupt, der trotz aller Erfolge ein echter Münchner mit Herz geblieben ist. Ein Botschafter des Sports und ein würdiger Träger des ISPO Cups.“
Tobias Gröber, Head of ISPO Group

Harry Valérien mit Franz Beckenbauer bei einer Aufzeichnung des aktuellen Sportstudios aus den Hallen der ISPO.
Franz Beckenbauer (r.) 1973 bei einer Aufzeichnung des aktuellen Sportstudios aus den Hallen der ISPO.
Bildcredit:
ISPO

Franz Beckenbauers einmalige Karriere im Fußball begann direkt vor seiner Haustür in Giesing. Denn dort, im Süden Münchens, lag der Sportplatz des SC 1906 München direkt vor der Haustür der Beckenbauers. Mit sechs Jahren fing Franz Beckenbauer dort mit dem Kicken an, ehe er mit 14 im Jahr 1959 zum FC Bayern München ging – dem Verein, mit dem er seine größten Erfolge feierte.

Mit 18 Jahren debütierte Beckenbauer 1964 in der ersten Mannschaft der Bayern und wurde schnell zum Leistungsträger – zu Beginn noch im Mittelfeld, später als Libero mit Offensivdrang. 1965 führte er die Bayern gemeinsam mit späteren Stars wie Gerd Müller oder Sepp Maier erstmals in die Bundesliga und später zu vier Meisterschaften.

Von München über New York nach Hamburg

1974 bis 1976 war Beckenbauer Kopf der Mannschaft, die dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister gewann.

1977 wechselte Beckenbauer dann in die USA zu den New York Cosmos, wo er gemeinsam mit Brasiliens Legende Pele spielte und bis 1980 drei Mal Meister wurde.

1980 kehrte Beckenbauer nach Deutschland zum Hamburger SV zurück, für den er bis 1982 in der Bundesliga 28 weitere Spiele bestritt, ehe er nach einer weiteren kurzen Stippvisite 1983 bei den New York Cosmos seine aktive Karriere beendete.

Auch in der Nationalmannschaft avancierte Beckenbauer nach seinem Debüt 1965 schnell zur Stammkraft und im weiteren Verlauf zum Kapitän. Er wurde mit Deutschland 1974 Weltmeister und 1972 Europameister. 1966 stand er zudem im WM-Finale, 1976 im EM-Finale.

Franz Beckenbauer: Auch als Trainer erfolgreich

Als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft von 1984 bis 1990 verpasste Beckenbauer zunächst große Titel, ehe er sich mit dem Triumph bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien im Finale gegen Argentinien und seinem legendären einsamen Spaziergang über das Feld in Rom als Weltmeister verabschiedete. Beckenbauer ist nach dem Brasilianer Mario Zagallo der Zweite überhaupt, der sowohl als Spieler, als auch als Trainer Weltmeister wurde.

Zweimal übernahm Beckenbauer in den 1990er Jahren als Interimstrainer die sportliche Leitung beim FC Bayern, zweimal gewann er dabei Titel: 1994 die deutsche Meisterschaft, 1996 den UEFA-Pokal.

Franz Beckenbauer: Die Stationen seiner Karriere

Als Spieler im Herrenbereich:

  • 1964-1977 FC Bayern München
  • 1977-1980 New York Cosmos
  • 1980-1982 Hamburger SV
  • 1983 New York Cosmos

Als Trainer:

  • 1984-1990 Deutschland (Teamchef)
  • 1990-1991 Olympique Marseille
  • 1994 FC Bayern München (interim)
  • 1996 FC Bayern München (interim)
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Franz Beckenbauer: Seine Titel und Ehrungen

Als Spieler:

  • Weltmeister: 1974
  • Europameister: 1972
  • Weltpokal-Sieger: 1976
  • Europapokalsieger der Landesmeister (3): 1974, 1975, 1976
  • Europapokalsieger der Pokalsieger: 1967
  • Deutscher Meister (5): 1969, 1972, 1973, 1974, 1982
  • DFB-Pokal-Sieger (4): 1966, 1967, 1969, 1971
  • US-Meister in der North American Soccer League (3): 1977, 1978, 1980

Als Trainer:

  • Weltmeister: 1990
  • UEFA-Pokal-Sieger: 1996
  • Deutscher Meister: 1994
  • Französischer Meister: 1991

Ehrungen:

  • Ballon d’Or (Europas Fußballer des Jahres): 1972, 1976
  • Deutschlands Fußballer des Jahres: 1966, 1968, 1974, 1976
  • Ehrenspielführer der deutschen Fußballnationalmannschaft: 1982
  • Silbernes Lorbeerblatt: 1966, 1967
  • FIFA-Weltauswahl des 20. Jahrhunderts, 1998
  • Platz 3 bei der Wahl zum Weltfußballer des 20. Jahrhunderts: 1999
  • Deutschlands Fußballer des Jahrhunderts: 2000
  • ISPO Cup: 1990

Die Preisträger des ISPO Cup in Bildern

Der Norweger Ole Einar Bjørndalen nennt seit 2019 einen ISPO Pokal sein eigen. Die Biathlon-Legende bestritt im Dezember 2018 den letzten Wettkampf. Er blickt unter anderem auf acht Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen sowie zahlreiche Gesamtweltcupsiege zurück. Er gilt als der erfolgreichste Biathlet der Geschichte.
2018 wurde die 93-jährige Gertrude „Gert“ Boyle (*1924,†3. November 2019) für ihr Lebenswerk geehrt. Sie war die Tochter des Columbia-Firmengründers Paul Lamfrom. Er gründete die Firma in Oregon, USA nach seiner Flucht aus Deutschland 1937. Später übernahm „Gert“ die Marke und sanierte sie grundlegend. Im Bild Boyles Sohn, Tim Boyle (Mitte), der seine Mutter zur Ehrung vertrat, sowie Flori Schuster, CEO Sporthaus Schuster (links) und Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München GmbH (
2014 – der Schwede David Lega hat als paralympischer Schwimmer insgesamt 14 Weltrekorde aufgestellt. Seit 2011 ist er in der Politik unterwegs, erst als Bürgermeister von Göteborg, inzwischen als Abgeordneter im Europäischen Parlament. Der ISPO Pokal wurde ihm von Klaus Dittrich, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Messe München (rechts), übergeben.
2013: Basejumper Felix Baumgartner (r.) sprang Ende 2012 aus der Stratosphäre: der mit über 38.900 Metern Höhe bis dahin höchste Fallschirmsprung. Zusätzlicher Rekord: 36.400 Meter freier Fall. Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München GmbH, verlieh dem Extremsportler im Folgejahr den ISPO Pokal.
2012 wurde Willy Bogner für sein Lebenswerk mit dem ISPO Pokal ausgezeichnet. Bogner gehörte in den 60er Jahren zu den besten deutschen Skirennfahrern und fuhr unter anderem fünf deutsche Meisterschaftstitel ein. Bekannt wurde er auch als Filmemacher unter anderem mit seinem Sport-Film „Fire + Ice“ (1986), der mit dem Bambi und dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. 1977 übernahm Willy Bogner die Premium-Bekleidungsfirma seines Vaters Willy Bogner Senior, die bis heute auch die deutsche Mannschaft b
2002: Ingemar Stenmark war von 1973 bis 1989 schwedischer Skirennläufer. Der zweimalige Olympiasieger, fünfmalige Weltmeister und dreimalige Gewinner des Gesamtweltcups gilt als einer der erfolgreichsten alpinen Skirennläufer seit 1967. Er gewann 86 Weltcups – bis heute kommt da niemand ran. Im Bild hält er den ISPO Pokal mit dem damaligen Messechef Manfred Wutzlhofer (l.). Außerdem dabei (v.l.n.r.): Hans Spitzner Staatssekretär a.D. Wirtschaftsministerium Bayern, die ehemalige 2. Bürgermeisterin von Münche
1998: Henry Maske (Mitte) bekam die Trophäe vom damaligen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe München, Manfred Wutzlhofer (links), überreicht – für seine außergewöhnlichen und fairen sportlichen Erfolge als Profiboxer. Maske war ab März 1993 IBF-Weltmeister im Halbschwergewicht – diesen Titel verteidigte er bis 1996.
Die 1993 mit dem ISPO Pokal ausgezeichnete Radsportlegende Eddy Merckx (l.) aus Belgien gilt als der erfolgreichsten Radrennfahrer aller Zeiten. Die Seite "Mémoire du Cyclisme" listet von 1966 bis 1978 insgesamt 525 Straßensiege auf, 98 Siege auf der Bahn sowie zwei Siege bei Querfeldein-Rennen. 1977 beendete er die Sportlerkarriere und baute unter seinem Namen ein Unternehmen auf, das Rennräder herstellt.
Der Österreicher Franz Klammer (Mitte), der als Skirennläufer berühmt wurde, verdiente sich 1992 den ISPO Pokal. Mit 25 Abfahrtssiegen ging er seinerzeit als erfolgreichster Abfahrer in die Weltcupgeschichte ein. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann Kammerer auch die Goldmedaille im Abfahrtslauf.
Der Südtiroler Reinhold Messner, der 2019 75 Jahre alt wurde, erhielt 1989 den ISPO Pokal (l.). Reinhold Messner gilt als einer der bekanntesten Bergsteiger der Welt und hat das Höhenbergsteigen stilistisch verändert. Er hat 1978 gemeinsam mit Peter Habeler als erster Mensch den Gipfel des Mount Everest ohne Sauerstoffflaschen erreicht. Von 1970 bis 1986 bestieg er auch 14 Achttausender - viele weitere extreme Gipfel folgten.
1987 ging der ISPO Pokal an die US-amerikanische Leichtathletin und dreifache Olympiasiegerin Wilma Rudolph (*1940; † 1994) (Mitte). Die Sprinterin ging 1960 auch als erste Frau der Welt mit unter 23 Sekunden über 200 Meter in die Geschichte ein. Ein Jahr später stellte sie mit 11,2 Sekunden über 100 Meter einen weiteren Weltrekord auf. Die von ihr ins Leben gerufene Wilma-Rudolph-Stiftung unterstützt Nachwuchsathletinnen.
1986 wurde Jean-Claude Killy, Skirennsportler aus Frankreich, mit dem ISPO Pokal ausgezeichnet. Im Bild (2.v.l.) im Gespräch mit dem damaligen Messechef Dr. Werner Marzin, Toni Sailer (3.v.l.) und Willy Bogner (4.v.l.). Der „Ski-Napoleon“, wie er seiner Zeit genannt wurde, dominierte den Rennsport in den 1960er Jahren. Er fuhr z.B. 1968 in Grenoble insgesamt gleich drei olympische Gold-Medaillen in den Kategorien Abfahrt, Riesenslalom und Slalom ein.
1985 bekam Österreichs wahrscheinlich berühmtester Skirennfahrer Toni Sailer (*1935 † 24. August 2009) einen ISPO Pokal. Toni Sailer (r.) war nicht nur Träger von drei olympischen Gold-Medaillen, gewonnen 1956 bei den Olympischen Winterspielen in Cortina D’Ampezzo und sieben Weltmeistertiteln, sondern auch Schauspieler und Sänger. Nach ihm ist die 2004 gegründete Premium-Sportmarke Toni Sailer benannt.
Pokalträger 1983: Pelé, der brasilianische Ausnahme-Fußballspieler (am Pult), der von vielen als bester Spieler aller Zeiten betitelt wird. Er schoss bis zum Ende seiner Fußballer-Karriere 1977 weit über 1250 Tore. 1999 wurde er vom Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zum Sportler des vergangenen Jahrhunderts gewählt.
Am 27.02.1982 wurde der damalige tschechoslowakische Ausnahme-Athlet Emil Zatopek (*1922; † 21. November 2000) Pokalträger (r.). Der Läufer stellte zwischen 1949 und 1955 zahlreiche Weltrekorde auf. 1948 gewann er in London olympisches Gold über 10.000 Meter, in Helsinki gewann er 1952 drei olympische Gold-Medaillen.
Max Schmeling (*1905; † 2. Februar 2005), der bis heute als einer der populärsten Sportler Deutschlands gilt, wurde 1972 ISPO Pokal Träger. Der deutsche Schwergewichtsboxer hielt von 1930 bis 1932 den Weltmeistertitel. Schmelings Boxkampf-Statistik lag bei 56 Siegen in 70 Profikämpfen.
Der deutsche Fußballprofi Fritz Walter (*1920; † 17. Juni 2002) wurde 1974 mit dem ISPO Pokal ausgezeichnet (r.). 20 Jahre zuvor führte er die deutsche Mannschaft zum historischen Fußball-WM-Titel („Wunder von Bern“). Er war der erste Nationalspieler, der zum Ehrenspielführer ernannt wurde.
Der erste ISPO Pokal ging 1971 an den Norweger Birger Ruud (*1911; † 13. Juni 1998). Der Pokalträger war legendärer Skispringer und Skirennläufer – er galt als einer der weltweit besten Skispringer der 1930er Jahre. 1932 und 1936 gewann er jeweils olympisches Gold beim Springen von der Großschanze. Er stellte auch zwei Schanzenrekorde auf und wurde fünfmal Weltmeister.
Der Norweger Ole Einar Bjørndalen nennt seit 2019 einen ISPO Pokal sein eigen. Die Biathlon-Legende bestritt im Dezember 2018 den letzten Wettkampf. Er blickt unter anderem auf acht Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen sowie zahlreiche Gesamtweltcupsiege zurück. Er gilt als der erfolgreichste Biathlet der Geschichte.
2018 wurde die 93-jährige Gertrude „Gert“ Boyle (*1924,†3. November 2019) für ihr Lebenswerk geehrt. Sie war die Tochter des Columbia-Firmengründers Paul Lamfrom. Er gründete die Firma in Oregon, USA nach seiner Flucht aus Deutschland 1937. Später übernahm „Gert“ die Marke und sanierte sie grundlegend. Im Bild Boyles Sohn, Tim Boyle (Mitte), der seine Mutter zur Ehrung vertrat, sowie Flori Schuster, CEO Sporthaus Schuster (links) und Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München GmbH (
2014 – der Schwede David Lega hat als paralympischer Schwimmer insgesamt 14 Weltrekorde aufgestellt. Seit 2011 ist er in der Politik unterwegs, erst als Bürgermeister von Göteborg, inzwischen als Abgeordneter im Europäischen Parlament. Der ISPO Pokal wurde ihm von Klaus Dittrich, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Messe München (rechts), übergeben.
2013: Basejumper Felix Baumgartner (r.) sprang Ende 2012 aus der Stratosphäre: der mit über 38.900 Metern Höhe bis dahin höchste Fallschirmsprung. Zusätzlicher Rekord: 36.400 Meter freier Fall. Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München GmbH, verlieh dem Extremsportler im Folgejahr den ISPO Pokal.
2012 wurde Willy Bogner für sein Lebenswerk mit dem ISPO Pokal ausgezeichnet. Bogner gehörte in den 60er Jahren zu den besten deutschen Skirennfahrern und fuhr unter anderem fünf deutsche Meisterschaftstitel ein. Bekannt wurde er auch als Filmemacher unter anderem mit seinem Sport-Film „Fire + Ice“ (1986), der mit dem Bambi und dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. 1977 übernahm Willy Bogner die Premium-Bekleidungsfirma seines Vaters Willy Bogner Senior, die bis heute auch die deutsche Mannschaft b
2002: Ingemar Stenmark war von 1973 bis 1989 schwedischer Skirennläufer. Der zweimalige Olympiasieger, fünfmalige Weltmeister und dreimalige Gewinner des Gesamtweltcups gilt als einer der erfolgreichsten alpinen Skirennläufer seit 1967. Er gewann 86 Weltcups – bis heute kommt da niemand ran. Im Bild hält er den ISPO Pokal mit dem damaligen Messechef Manfred Wutzlhofer (l.). Außerdem dabei (v.l.n.r.): Hans Spitzner Staatssekretär a.D. Wirtschaftsministerium Bayern, die ehemalige 2. Bürgermeisterin von Münche
1998: Henry Maske (Mitte) bekam die Trophäe vom damaligen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe München, Manfred Wutzlhofer (links), überreicht – für seine außergewöhnlichen und fairen sportlichen Erfolge als Profiboxer. Maske war ab März 1993 IBF-Weltmeister im Halbschwergewicht – diesen Titel verteidigte er bis 1996.
Die 1993 mit dem ISPO Pokal ausgezeichnete Radsportlegende Eddy Merckx (l.) aus Belgien gilt als der erfolgreichsten Radrennfahrer aller Zeiten. Die Seite "Mémoire du Cyclisme" listet von 1966 bis 1978 insgesamt 525 Straßensiege auf, 98 Siege auf der Bahn sowie zwei Siege bei Querfeldein-Rennen. 1977 beendete er die Sportlerkarriere und baute unter seinem Namen ein Unternehmen auf, das Rennräder herstellt.
Der Österreicher Franz Klammer (Mitte), der als Skirennläufer berühmt wurde, verdiente sich 1992 den ISPO Pokal. Mit 25 Abfahrtssiegen ging er seinerzeit als erfolgreichster Abfahrer in die Weltcupgeschichte ein. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann Kammerer auch die Goldmedaille im Abfahrtslauf.
Der Südtiroler Reinhold Messner, der 2019 75 Jahre alt wurde, erhielt 1989 den ISPO Pokal (l.). Reinhold Messner gilt als einer der bekanntesten Bergsteiger der Welt und hat das Höhenbergsteigen stilistisch verändert. Er hat 1978 gemeinsam mit Peter Habeler als erster Mensch den Gipfel des Mount Everest ohne Sauerstoffflaschen erreicht. Von 1970 bis 1986 bestieg er auch 14 Achttausender - viele weitere extreme Gipfel folgten.
1987 ging der ISPO Pokal an die US-amerikanische Leichtathletin und dreifache Olympiasiegerin Wilma Rudolph (*1940; † 1994) (Mitte). Die Sprinterin ging 1960 auch als erste Frau der Welt mit unter 23 Sekunden über 200 Meter in die Geschichte ein. Ein Jahr später stellte sie mit 11,2 Sekunden über 100 Meter einen weiteren Weltrekord auf. Die von ihr ins Leben gerufene Wilma-Rudolph-Stiftung unterstützt Nachwuchsathletinnen.
1986 wurde Jean-Claude Killy, Skirennsportler aus Frankreich, mit dem ISPO Pokal ausgezeichnet. Im Bild (2.v.l.) im Gespräch mit dem damaligen Messechef Dr. Werner Marzin, Toni Sailer (3.v.l.) und Willy Bogner (4.v.l.). Der „Ski-Napoleon“, wie er seiner Zeit genannt wurde, dominierte den Rennsport in den 1960er Jahren. Er fuhr z.B. 1968 in Grenoble insgesamt gleich drei olympische Gold-Medaillen in den Kategorien Abfahrt, Riesenslalom und Slalom ein.
1985 bekam Österreichs wahrscheinlich berühmtester Skirennfahrer Toni Sailer (*1935 † 24. August 2009) einen ISPO Pokal. Toni Sailer (r.) war nicht nur Träger von drei olympischen Gold-Medaillen, gewonnen 1956 bei den Olympischen Winterspielen in Cortina D’Ampezzo und sieben Weltmeistertiteln, sondern auch Schauspieler und Sänger. Nach ihm ist die 2004 gegründete Premium-Sportmarke Toni Sailer benannt.
Pokalträger 1983: Pelé, der brasilianische Ausnahme-Fußballspieler (am Pult), der von vielen als bester Spieler aller Zeiten betitelt wird. Er schoss bis zum Ende seiner Fußballer-Karriere 1977 weit über 1250 Tore. 1999 wurde er vom Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zum Sportler des vergangenen Jahrhunderts gewählt.
Am 27.02.1982 wurde der damalige tschechoslowakische Ausnahme-Athlet Emil Zatopek (*1922; † 21. November 2000) Pokalträger (r.). Der Läufer stellte zwischen 1949 und 1955 zahlreiche Weltrekorde auf. 1948 gewann er in London olympisches Gold über 10.000 Meter, in Helsinki gewann er 1952 drei olympische Gold-Medaillen.
Max Schmeling (*1905; † 2. Februar 2005), der bis heute als einer der populärsten Sportler Deutschlands gilt, wurde 1972 ISPO Pokal Träger. Der deutsche Schwergewichtsboxer hielt von 1930 bis 1932 den Weltmeistertitel. Schmelings Boxkampf-Statistik lag bei 56 Siegen in 70 Profikämpfen.
Der deutsche Fußballprofi Fritz Walter (*1920; † 17. Juni 2002) wurde 1974 mit dem ISPO Pokal ausgezeichnet (r.). 20 Jahre zuvor führte er die deutsche Mannschaft zum historischen Fußball-WM-Titel („Wunder von Bern“). Er war der erste Nationalspieler, der zum Ehrenspielführer ernannt wurde.
Der erste ISPO Pokal ging 1971 an den Norweger Birger Ruud (*1911; † 13. Juni 1998). Der Pokalträger war legendärer Skispringer und Skirennläufer – er galt als einer der weltweit besten Skispringer der 1930er Jahre. 1932 und 1936 gewann er jeweils olympisches Gold beim Springen von der Großschanze. Er stellte auch zwei Schanzenrekorde auf und wurde fünfmal Weltmeister.
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