Als Casper Steinfath seine faszinierende Geschichte erzählt, tummeln sich im Riesenpool des Outdoor & Watersports Village der ISPO Munich 2019 die Paddler. Plötzlich macht im Hintergrund es einen lauten „Platsch“ - ein Paddler fällt ins Wasser. Der Weltmeister schmunzelt. „Das Wichtigste beim Stand Up Paddling ist das Gleichgewicht“, sagt der sympathische Däne mit einem kleinen Zwinkern.
Casper Steinfath ist eine Legende im SUP-Sport. Im März 2018 überquerte der SUP-Weltmeister als erster Paddler den 147 Kilometer breiten Skagerrak. Die Meerenge zwischen Dänemark und Norwegen gehört zu den wildesten Gewässern Europas und ist bekannt für ihre starken Strömungen. Mehr als 18 Stunden benötigte der mehrmalige Weltmeister für die Querung. Die raue See und Temperaturen um den Gefrierpunkt machten die Unternehmung zum großen Abenteuer.
„Die größte Herausforderung war die extreme Kälte. Bei meinem ersten Versuch ist mir nach den ersten Kilometern die Trinkblase eingefroren“, verriet Steinfath. „Ich habe aus dem Misserfolg mehr gelernt als aus jedem Sieg.“ Den Leuchtturm am norwegischen Festland bereits vor Augen war der SUP-Weltmeister im ersten Anlauf nur zehn Kilometer vor dem Ziel seiner Träume an der ablandigen Strömung gescheitert.
„Im zweiten Versuch hat dann alles gepasst. Die mentale Einstellung stimmte und ich war besser vorbereitet“, so Steinfath. Ein detaillierter Ernährungsplan und ein größeres Board waren für den mehrfachen Weltmeister der Schlüssel zum Erfolg.
Derzeit arbeitet die SUP-Legende gemeinsam mit Regisseur Peter Altsted an einer Dokumentation über das Crossing. Besonders wichtig ist es dem Profi dabei, eine Inspiration für andere Paddler zu sein und möglichst viele Menschen für seine Sportart zu begeistern.
Die Veröffentlichung des Films ist für den Saisonstart im Mai geplant. Einen schönen Vorgeschmack bietet die Red-Bull-Doku „Standing on water“ über Steinfaths SUP-Werdegang.
Die Begeisterung von Casper Steinfath für seinen Sport ist deutlich zu spüren. Und der Funke springt über. Anfängern gibt der Profi folgende Tipps mit auf den Weg: „Am Anfang sorgt ein großes und stabiles Board für mehr Fahrspaß und viel Selbstvertrauen. 10 Foot x 32 Inch ist eine ideale Größe. Grundlegende Techniken erlernt man am schnellsten beim Profi. So sind schnelle Fortschritte garantiert und Angst kann gar nicht erst aufkommen.“
„Danach verbringt man am besten so viel wie möglich Zeit auf dem Wasser,“ so der Profi. Ideale Ergänzung zum Stand Up Paddling und eine weitere Passion von Steinfath ist das Surfen. „Das Wellenreiten ist ein besonders effektives Training für das Gleichgewicht und sorgt für eine gute körperliche Fitness.“
Im Winter verbringt der SUP-Profi seine Zeit am liebsten im Schnee. Steinfath ist passionierter Freerider. Noch vor wenigen Wochen nutzte er die Off-Season und war in Japan beim Powdern unterwegs.
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