Der Österreicher Marcel Hirscher geht nach sieben Gesamtweltcup-Siegen in Folge als absoluter Topfavorit in die neue Alpin-Saison.
Zum Saisonstart im österreichischen Sölden nimmt ISPO.com die fünf Topverdiener des Männer-Weltcups gemessen an ihren Preisgeldern und die zwei bekanntesten deutschen Skifahrer unter die Lupe und beleuchtet ihre Sponsoren, Fans und Erfolge.
Preisgeld 2017/18: 588.015,59 Euro
Instagram-Fans: 479.900
Sponsoren: Raiffeisen, Audi, Komperdell, Energiapura, Picker, Ski Austria, Salzburger Land, Under Armour, TechnoGym, Red Bull
Ausrüster: Atomic
Seit der Saison 2011/2012 hat der Österreicher jedes Jahr den Gesamtweltcup gewonnen. Kein Wunder, dass er auch in der vergangenen Saison das mit Abstand größte Preisgeld kassiert hat – jedenfalls unter den Männern. Die Frauen-Championess Mikaela Shiffrin toppte den Dominator bei den FIS-Ausschüttungen sogar noch.
Als Seriensieger ist Hirscher für Sponsoren ein reizvoller Partner: Kopfsponsor Raiffeisen verlängerte im September den Vertrag mit dem 29-Jährigen um zwei Jahre – obwohl Hirscher selbst noch nicht weiß, ober er seine Karriere auch nach 2018/19 fortsetzen wird. Laut „Österreich“ kassierte der Familienvater von der Bank eine Million Euro jährlich. Gut investiertes Geld: Das Focus Institut bezifferte Hirschers Werbewert für seine Sponsoren bei satten sieben Millionen Euro. Kein anderer Österreicher ist als Werbegesicht so wertvoll.
Auch Ausrüster Atomic verlängerte 2018 um weitere zwei Jahre mit Hirscher.
Preisgeld 2017/18: 302.990,72 Euro
Instagram-Fans: 153.000
Sponsoren: Telenor, Red Bull, DHL, Energiapura, Komperdell, Dunderverk, Husqvarna, SPM Sport Equipment
Ausrüster: Rossignol, Oakley, Sweet Protection, Reusch
Im vergangenen Winter war der Norweger Henrik Kristoffersen Marcel Hirschers größter Konkurrent um die große Kristallkugel. Dieses Jahr will der 24-Jährige den Österreicher knacken. Doch zum Saisonstart brennt im norwegischen Alpin-Team einmal mehr der Baum – Schuld ist das liebe Geld: Kristoffersen fordert vom norwegischen Skiverband nicht weniger als 1,6 Millionen Euro.
Hintergrund: Im Gegensatz zu den letzten Jahren bekommen Kristoffersen und Teamkollege Aksel Lund Svindal keine Ausnahme mehr beim Kopfsponsor: Während in der Vergangenheit bei beiden ihr persönlicher Sponsor Red Bull auf dem Helm warb, besteht der norwegische Verband nun auf Teamsponsor Telenor. Schon in den letzten Jahren sorgte die Thematik im Team für böses Blut. 2016 streikte Kristoffersen sogar.
Nun fordert er mit anwaltlicher Unterstützung 1,6 Millionen Euro Schadenersatz. In Norwegen kommt das nicht gut an: „Henrik torpediert die Grundwerte unseres Erfolgssystems, sorgt für böses Blut in der Mannschaft“, schreibt etwa die norwegische Zeitung Dagbladet.
Preisgeld 2017/18: 229.062,15 Euro
Instagram-Fans: 73.500
Sponsoren: Raiffeisen, BKW, Die Bauhelden, Emmental, Swisscom, Helvetia, Audi, Lillydoo Babycare
Ausrüster: Head, Leki, Peak Performance
2018 ist für Beat Feuz eine einzige Erfolgsgeschichte: Silber und Bronze bei den Olympischen Spielen, Weltcup-Sieger in der Abfahrt. Und im Sommer ist der Schweizer auch noch Vater geworden. Bei allem Erfolg lässt es Feuz beim Marketing ruhiger angehen. Dennoch hat es der gelernte Maurer auf eine beachtliche Sponsorensammlung geschafft. Und auf Instagram kann man Familienleben und Marketing ja verbinden - siehe unten.
Auf Head-Skiern ist Feuz seit 2012 unterwegs. Zuvor wurde er von Salomon ausgerüstet.
Preisgeld 2017/18: 211.610,84 Euro
Instagram-Fans: 451.000
Sponsoren: Red Bull, Longines, Telenor
Ausrüster: Head, Oakley, Sweet Protextion, Swix
Wie auch Henrik Kristoffersen muss Teamkollege Aksel Lund Svindal in dieser Saison auf das Logo seines Sponsors Red Bull auf dem Helm wegen des Vertrags des norwegischen Verbands mit Telenor verzichten. Svindal geht im Gegensatz zu Kristoffersen relativ widerstandslos in seine vielleicht letzte Weltcup-Saison. „Man zeigt bei Red Bull Gott sei Dank viel Verständnis. Und die Leute im Verband wissen, dass ich nicht absichtlich irgendeinen Scheiß mache“, sagte Svindal zum Thema.
Bereits seit 2007 ist der Uhrenhersteller Longines ein Svindal-Sponsor.
Preisgeld 2017/18: 184.610,70 Euro
Instagram-Fans: 203.000
Sponsoren: Telenor, Viking, Gudbrandsdal Energi, Tine, Hublot
Ausrüster: Head, Level, Swix
Der Norweger Kjetil Jansrud, der bereits den Abfahrts- und Super-G-Weltcup gewonnen hat, setzt bei seinen Partnern auf Kontinuität: Mit Head-Ausrüstung ist er bereits seit 2011 unterwegs. Level-Handschuhe trug er schon mit 17 Jahren – und Gudbrandsdal Energi war als regionaler Energieversorger Jansrud-Unterstützer, als der mit zwölf Jahren für seinen lokalen Skiklub in Vinstra fuhr.
Jansrud blieb dem Unternehmen treu: 2014 hat er eine private Kooperation mit Gudbrandsdal Energi unterschrieben. Als Nicht-Red-Bull-Athlet bleibt Jansrud auch vom Hickhack mit dem norwegischen Skiverband verschont.
Preisgeld 2017/18: 148.215,39 Euro
Instagram-Fans: 33.400
Sponsoren: Sölden, Red Bull, Bogner
Ausrüster: Rossignol, Uvex, Ziener
Fast aus dem Nichts gewann Thomas Dreßen in der vergangenen Saison die legendäre Abfahrt auf der Streif in Kitzbühel. Der Garmisch-Partenkirchener ist schon seit seiner Kindheit auf Rossignol-Ski unterwegs. Nach dem Durchbruch im Weltcup gehört er inzwischen auch zum Rossignol-Marketing-Aushängeschild: Der Band of Heroes.
Als Kopfsponsor wirbt der Ort des Weltcup-Auftakts Sölden auf Dreßens Helm und Mütze. Dreßen entschied sich bewusst für den österreichischen Skiort, in dem sein Vater bei einem Seilbahnunfall tödlich verunglückte.
„Es war mir wichtig, dass mich ein Sponsor nicht aus Mitleid, sondern wegen meines sportlichen Potenzials unterstützt“, sagt Dreßen selbst dazu.
Preisgeld 2017/18: 39.512,40 Euro
Instagram-Fans: 355.000
Sponsoren: Xenofit, Verla, Bogner, Asics, Beweg dich schlau, Snowtrex, Xion Webdesign, Speedo, OMV
Ausrüster: Nordica, Ziener, Leki, Uvex
Auch wenn die vergangene Saison wegen eines Kreuzbandrisses für Felix Neureuther früh gelaufen war, bleibt der 33-Jährige der größte deutsche Alpin-Star. Der zweimalige Gesamtweltcup-Zweite ist seit Jahren in Werbespots für seine Sponsoren auf deutschen Fernsehbildschirmen allgegenwärtig. Für Weihenstephan wird man ihn jedoch nicht mehr im TV sehen: Nach zwei Jahren ließ der Milchproduktehersteller im Sommer 2018 den Vertrag mit Neureuther auslaufen.
Dafür war Neureuther selbst umtriebig: Anfang des Jahres verkündete er seine Teilhaberschaft am Lawinenrucksack-Produzenten ABS. Zudem veröffentlichte Neureuther im September ein Kinderbuch und zum Saisonstart in Kooperation mit Sony Music eine Single zu seinem Kinderförderungs-Projekt „Beweg dich schlau!“ Im Februar 2019 soll sogar ein ganzes Album erscheinen.
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