„Eric ist einfach ein Ausnahmetalent. Wenn es drauf ankommt, ist er auf den Punkt topfit. Und dabei ist er immer auf dem Boden geblieben. Auch ein Verdienst seiner Familie“, sagt Kombinierer-Bundestrainer Hermann Weinbuch. Seine erste WM-Medaille gewann Frenzel 2009 – damals war er schon Papa. Inzwischen hat der 53-malige Weltcupsieger drei Kinder und konzentriert sich vor allem auf die Großereignisse. Eines der letzten großen Ziele des inzwischen 32 Jahre alten Athleten ist die Heim-WM in diesem Winter in Oberstdorf.
Dafür hat sich die Führungsfigur des deutschen Teams mit dem Spitznamen „Effe“ im höheren Wettkampfalter noch einmal in absolute Topform gebracht. "Eric hat akribisch gearbeitet und vor allem im Springen große Schritte nach vorne gemacht. Er ist immer sehr fokussiert, sehr gut vorbereitet und um einiges stärker als letztes Jahr“, so Weinbuch. Das zeigte er im November 2020 gleich beim Weltcup-Auftakt im finnischen Kuusamo, als er auf Platz zwei landete. Frenzels letzter Weltcup-Sieg (13. März 2018 in Trondheim) liegt inzwischen fast drei Jahre zurück, aber bei Großereignissen ist er immer ein Goldanwärter. Bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Seefeld 2019 gewann erst Gold im Einzel von der Großschanze und dann gemeinsam mit Fabian Rießle im Teamsprint.
Auch bei den Olympischen Spielen 2018 in Südkorea lief es für Frenzel: Erst kam ihm die Ehre zuteil, die deutsche Mannschaft bei der Eröffnungsfeier als Fahnenträger ins Olympiastadion zu führen. Dann glänzte er in der Nordischen Kombination aus Normalschanze und 10 Kilometern Langlauf. Mit einem furiosen Schlussspurt sicherte sich Frenzel nach Sotschi 2014 sein zweites Olympiagold. Wenige Tage später darf er sich dann noch über Bronze freuen. Beim historischen Dreifachtriumph der deutschen Nordischen Kombinierer landet Frenzel hinter Johannes Rydzek und Fabian Rießle auf Rang drei.
Bei der Feier nach dem Sprintrennen im deutschen Haus dann der kurze Schock. Frenzel verliert einen Teil seines Schneidezahns. Er hat ihn sich an einer Sektflasche abgebrochen. Das scheint ihm aber nichts ausgemacht zu haben: Im Team-Wettbewerb geht Frenzel zusammen mit seinen Kollegen Johannes Rydzek, Fabian Rießle und Vinzenz Geiger als Favorit in den Wettkampf. Das Quartett erfüllt die Erwartungen und siegt nach dem Springen von der Großschanze und dem Langlauf über 4x5 Kilometer mit mehr als einer Minute Vorsprung vor Norwegen und Österreich.
Frische Kräfte für seine Erfolge verleiht Frenzel die Familie: Im Sommer 2018 wurde er bereits zum dritten Mal Papa – nach den beiden Jungs Philipp und Johannes brachte seine Frau Laura die kleine Emma auf die Welt. Laura ist Frenzels stärkster Rückhalt – genau wie Frenzels Mama.
Erfolge:
Von 2013 bis 2017 gewann Frenzel fünf Mal in Serie den Gesamtweltcup. Damit überholte er sogar die finnische Kombinierer-Legende Hannu Manninen. Bei den nordischen Weltmeisterschaften von Seefeld hat Frenzel mit zwei Titeln seine einmalige WM-Gold-Bilanz auf sieben geschraubt und damit den Teamkollegen Johannes Rydzek (6xGold) überholt. Seine größten Triumphe waren die Einzel-Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang von der Normalschanze sowie das Team-Gold 2018.
Social:
Instagram: über 26.500 Follower
Facebook: ca. 60.000 Likes
Auch mitten in der Saison ist auf Eric Frenzels Social-Media-Kanälen immer wieder Familienzeit. Bei den Fans kommt der Einblick gut an, Frenzels Auftritt im Netz wirkt authentisch. In Sachen Follower kommt er nicht an die Stars der Skisprung- oder Alpin-Szene heran.
Sein Kopfsponsor Viessmann, eine Heizungsfirma, ist ihm seit über einem Jahrzehnt treu. Auf dem Ski findet sich Witron, eine Logistikfirma, als Sponsor, zudem wird Frenzel von Adidas unterstützt. Wichtigster Ausrüster ist die Skifirma Fischer. Vor Olympia 2018 zeigte Adidas zum Beispiel in Berlin Riesen-Plakate mit Frenzel drauf, um die Sport-Fans auf die Winterspiele einzustimmen.
Einnahmen:
Im laufenden Winter 2020/2021 hat Frenzel bislang 6250 Schweizer Franken verdient. Für die beiden WM-Titel von Seefeld 2019 bekam er etwa 20.000 Schweizer Franken.
„Geld spielt für mich nicht die Hauptrolle. Die Titel und Siege stehen im Vordergrund. Geld bekommt man sowieso erst, wenn die Erfolge da sind“, sagt Frenzel. Das meiste Geld kann er im Weltcup verdienen. Die Olympia-Goldmedaillen haben dem gebürtigen Sachsen jeweils 20.000 Euro von der Sporthilfe gebracht. Vom Deutschen Skiverband (DSV) gibt es für große Erfolge wie Gesamtweltcup-Siege oder Goldmedaillen je nach Finanzlage einen Bonus am Saisonende. In der Regel ist das eine Summe im Bereich zwischen 5000 und 10.000 Euro. Inklusive Sponsoreneinnahmen konnte Frenzel in guten Jahren bis zu 250.000 Euro verdienen. Derzeit dürfte es mangels Erfolgen im finanziell lukrativen Weltcup deutlich weniger sein.
Parallel zu seiner Laufbahn als Profisportler ist Frenzel durch seinen Job bei der Bundeswehr abgesichert. Für die Zeit danach setzt er auf ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens in Mittweida. „Damit habe ich alle Optionen für die Zukunft. Denn ausgesorgt werde ich am Ende meiner sportlichen Karriere nicht haben“, sagt Frenzel.
Er ist zufrieden mit dem, was er hat, auch wenn manche Fußballer in einer Woche mehr verdienen als er im ganzen Jahr: „Ich führe als Sportler ein Leben, dass sich andere wünschen. Ich habe alles, was ich brauche: ein Auto, ein Haus, aber das Wichtigste von allem ist meine Familie.“
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