Es besteht nun Gewissheit, dass die österreichischen Bergsteiger David Lama und Hansjörg Auer am 16.04. in den kanadischen Rocky Mountains zusammen mit ihrem amerikanischen Kameraden Jess Roskelley von einer Lawine erfasst und getötet worden sind.
Am Sonntag waren Rettungsmannschaften in der Lage, die Leichen der drei Kletterer zu bergen. Zunächst war dies aufgrund der Lawinengefahr nicht möglich. Dies teilte der staatliche Betreiber der kanadischen Nationalparks, Parks Canada, in einer Pressemitteilung mit.
„Parks Canada spricht ihren Familien, Freunden und Lieben unser aufrichtiges Beileid aus. Wir möchten auch die Auswirkungen hervorheben, die dies auf die engen, lokalen und internationalen Klettergemeinden hatte. Unsere Gedanken sind mit Familien, Freunden und all denen, die von diesem tragischen Vorfall betroffen sind“, sagte die Behörde in einer per E-Mail versandten Erklärung.
Zuvor gingen die Behörden zwar vom Tod der Kletterer aus. Das österreichische Außenministerium wollte aber den Tod nicht bestätigen, bevor nicht die Körper geborgen und identifiziert sein.
Der Vater von Jess Roskelley, John Roskelley, sagte in einem Gespräch mit „Spokesman Review“, dass das Trio eine schwierige Route an der östlichen Seite des Howse Peak bestiegen hätte, die als M16 bekannt ist.
Howse Peak befindet sich im Nationalpark Banff und ist mit 3295 Metern Höhe der höchste Berg der Waputik Mountains, einem Teilgebiet der kanadischen Rockies. Das Unglück ereignete sich offenbar während des Abstiegs.
Lamas Eltern veröffentlichten am Freitag ein Statement auf seiner offiziellen Website: „David lebte für die Berge und seine Leidenschaft für das Klettern und Bergsteigen hat uns als Familie geprägt und begleitet. Er folgte stets seinem Weg und lebte seinen Traum. Das nun Geschehene werden wir als Teil davon akzeptieren.“
Lama wurde 1990 als Sohn eines Nepalesen und einer Tirolerin in Innsbruck geboren und gilt als einer der größten Stars der Kletterszene. 2012 gelang ihm die erste freie Begehung der Kompressor-Route am Cerro Torre. 2018 glückte ihm die Erstbesteigung des 6895 Meter hohen Lunag Ri in Nepal über den Westpfeiler.
Der 1984 geborene Hansjörg Auer wurde insbesondere durch seine Free-Solo-Begehung an der Marmolada-Südwand in den Dolomiten bekannt. Jess Roskelley war der jüngste Bergsteiger gewesen, der den Mount Everest bestiegen hatte.
Der Tod der drei Spitzen-Kletterer löste große Trauer und entsetzte Reaktionen in der Alpinisten-Community aus.
„Wir akzeptieren den Verlust, der unerwartet eintritt, als Gegenleistung für die Bande der Freundschaft, die durch die Erfahrung des Lebens in der Majestät der Natur entstehen“, schrieb der US-amerikanische Felsenkletterer Conrad Anker auf Facebook. „Es ist nie einfach, geliebte Menschen zu verlieren, besonders wenn sie noch so viel Leben zu leben haben.“
Auch der italienische Bergsteiger Reinhold Messner zeigte sich schockiert. Er habe Lama und Auer persönlich gekannt, sagte Messner der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Lama habe seine „Kletterkunst in große Dimensionen getragen“ und zudem über eine „starke Ausstrahlung" verfügt. Auer wiederum, mit dem er in noch engerem Kontakt stand, sei "in jeder Disziplin absolute Weltspitze“ gewesen.
Der Unfall machte Messner nachdenklich was den Preis des Bergsteigens angeht. Von den Weltbesten, die sich in diesem Bereich bewegen, komme die Hälfte ums Leben – dies sei schon immer so gewesen.
„Bergsteigen in dieser Dimension ist faszinierend. Aber es ist auch schwer zu vertreten“, so Messner.
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