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Vor den Olympischen Spielen 1972 in München war der Langstreckenläufer Lasse Viren wohl kaum jemandem ein Begriff. Doch mit seinem Comeback-Lauf über die 10.000 Meter schrieb er sich in die Geschichtsbücher. Der damals 23-jährige Finne stürzte nach knapp 5000 Metern, rappelte sich wieder auf und legte eine einmalige Aufholjagd hin. Während Mitfavorit Mohamed Gammoudi, der über den gestürzten Viren strauchelte, aufgeben musste, überholte der Finne den führenden Briten David Bedford und stürmte nicht nur zu Gold, sondern auch zur Weltrekordzeit von 27:38 Minuten.
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Alpe d’Huez ist eine der traditionsreichsten Bergankünfte der Tour de France. 1999 ereignete sich hier einer der wohl berühmtesten Stürze der Tour-Geschichte. Der Italiener Giuseppe Guerini vom Team Telekom war auf dem Weg zum Etappensieg. Wie bei Bergankünften üblich, mussten sich die Fahrer eine Schneise durch die Menschenmassen bahnen. Doch ein Fan, der für einen Schnappschuss zu lange auf der Straße stand, konnte nicht rechtzeitig ausweichen. Es kam zur Kollision, Guerini stürzte, konnte sich aber wieder aufraffen, aufs Rad steigen und die Etappe tatsächlich als Tagessieger beenden.
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Als Führender der Formel-1-Fahrerwertung ging Niki Lauda im August 1976 in den Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring. Dort jedoch verunglückte der Österreicher mit seinem Ferrari schwer. Während Lauda im Unglückswagen das Bewusstsein verlor, fing der Bolide Feuer. Lauda atmete giftige Gase ein und erlitt schwere Verbrennungen am Kopf. Die Rettung durch weitere Fahrer, die Lauda aus dem Cockpit zogen, retteten ihm das Leben. Doch nur 42 Tage später ging Lauda wieder für ein Rennen an den Start – trotz offener Wunden im Gesicht und Atemproblemen wurde er in Italien Vierter. Zwar wurde Lauda 1976 am Ende nicht mehr Weltmeister, doch im Folgejahr 1977 fuhr der Österreicher trotz Spätfolgen seines Unfalls und schwerer Zerwürfnisse mit der Teamführung zum WM-Titel.
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Von 1991 bis 1993 dominierte die Serbin Monica Seles die Tenniswelt, erreichte in 34 Turnieren, die sie spielte, 33 Endspiele und war Weltranglistenerste. Doch am 30. April 1993 rammte ein psychisch gestörter Fan von Seles' sportlicher Rivalin Steffi Graf der damals 20-Jährigen bei einem Spiel in Hamburg ein Messer in den Rücken. Zwei Jahre lang konnte Seles kein Profi-Match spielen, ehe sie im August 1995 zurückkehrte und im Januar 1996 sogar wieder die Australian Open gewann. Es folgten weitere Turniersiege - aber die Dominanz der frühen 90er erreichte Seles nicht mehr. Die Ex-Spielerin Pam Shriver sagte rückblickend im Hinblick auf den durch das Attentat beeinträchtigten Zweikampf Seles vs. Graf: "Man hat uns um das Duell einer Generation betrogen."
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Nach einem Europapokalspiel in Belgrad im Februar 1958 musste das Fußball-Team von Manchester United in München zwischenlanden, damit das Flugzeug für den Weiterflug nach Manchester betankt werden konnte. Beim Startversuch im verschneiten München verhinderte vermutlich Schneematsch auf der Startbahn, dass das Flugzeug die nötige Geschwindigkeit zum Abheben erreichte. Das Flugzeug mit 44 Insassen, darunter Trainer und Mannschaft des Fußballklubs, raste mit knapp 200 km/h in Häuser und Bäume nahe des Flughafens München-Riem. 20 Menschen, darunter acht Spieler des Teams, kamen ums Leben. Trainer Matt Busby sowie neun Spieler, darunter der spätere Weltmeister Bobby Charlton, überlebten. Busby formte aus dem gebeutelten Verein in den kommenden Jahren wieder ein Titelteam. Zehn Jahre nach dem Unglück gewann United mit Busby als Trainer den Europapokal der Landesmeister.
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Bethany Hamilton war schon in jungen Jahren eine der besten Surferinnen der USA, gewann diverse Juniorenturniere, doch dann verlor sie bei einer Hai-Attacke mit 13 Jahren ihren linken Arm. Hamilton kämpfte dennoch weiter um ihre Karriere als Profi-Surferin, gewann mit Rip Curl einen Sponsor, veröffentlichte mehrere Bücher und gewann 2014 unter anderem den Surf 'n' Sea Pipeline Women's Pro. Ihr aktuelles Ziel: Die Qualifikation für die WSL Women's Championship Tour.
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Der Italiener Alessandro Zanardi war im Motorsport eine feste Größe, fuhr erfolgreich in der Formel 1 und der US-Cart-Serie. Doch ein schwerer Unfall auf dem Lausitzring, bei dem Zanardis schleudernder Wagen von einem anderen Boliden mit 320 km/h getroffen wurde, veränderte alles. Zanardi usste siebenmal wiederbelebt werden und verlor beide Beine oberhalb der Knie. Doch Zanardi kämpfte sich zurück, trat mehrfach mit Prothesen in diversen Rennserien an und wurde mit dem Handbike zu einem der weltbesten Athleten. Viermal gewann er Gold bei den Paralympics. Im Sommer 2020 die nächste Tragödie: Zanardi verlor bei einem unangemeldeten Rennen in Italien die Kontrolle über sein Handbike und stieß mit einem entgegenkommenden LKW zusammen. Nach Monaten auf der Intensivstation und mehreren Operationen am Kopf hat sich Zanardis Zustand im August verbessert.
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