
Auf der größtmöglichen Bühne brannten Zinedine Zidane die Sicherungen durch. Im Finale der Fußball-WM 2006 in Berlin traf Frankreichs Kapitän zunächst ins Tor, ehe er sein Team in der Verlängerung selbst auf die Verliererstraße brachte. Nachdem sein italienischer Gegenspieler Marco Materazzi ihn auf dem Platz verbal mit Beleidigungen gegenüber Zidanes Familienmitgliedern traktierte, rammte Zidane ihm den Kopf in den Brustkorb und streckte Materazzi abseits des Spielgeschehens nieder. Schiedsrichter Horacio Marcelo Elizondo zeigte Zidane daraufhin die Rote Karte. Italien setzte sich im Elfmeterschießen durch. Für Zidane war das verlorene Finale und der Platzverweis das unrühmliche, aber spektakuläre Ende seiner Nationalmannschaftskarriere.

Im Kampf um Olympia-Bronze 2008 in Peking beraubte sich der Kubaner Angel Matos selbst aller Chancen – und seiner eigenen Taekwondo-Karriere. Weil Matos eine Auszeit überzogen hatte, disqualifizierte Kampfrichter Chakir Chelbat ihn. Dabei führte Matos zu diesem Zeitpunkt nach Punkten. Der Olympiasieger von 2000 verlor daraufhin die Nerven: Er trat dem Kampfrichter ins Gesicht. Die Folge: Lebenslange Sperre für Matos und dessen Coach Leudis Gonzalez. Bronze ging an den Kasachen Arman Tschilmanow.

Die Boxwelt fieberte auf jenen 28. Juni 1997 hin. Das Rematch zwischen Mike Tyson und Evander Holyfield um den WBA-Schwergewichtstitel stand an. Und der Kampf wurde legendär – allerdings aus einem kuriosen Grund: Weil Holyfield Tyson mit kleinen Kopfstößen und taktischen Spielereien aus der Fassung brachte, griff Tyson gleich zweimal zu unfairen Mitteln. Er hielt Holyfields Kopf fest und biss ihm ein Stück des Ohres ab. Nach dem zweiten Bissversuch Tysons entschied das Kampfgericht vor Beginn der vierten Runde, ihn zu disqualifizieren und Holyfield zum Sieger zu erklären. Tyson versuchte daraufhin, auf Holyfield und Polizisten loszugehen. Als er die Halle verließ, bewarfen ihn aufgebrachte Fans mit Münzen, Feuerzeugen und Bier.

Der US-Amerikaner John McEnroe war für seine Ausbrüche auf dem Tennisplatz berüchtigt. Am berühmtesten wurde sein Wutanfall von Wimbledon 1981. Nachdem der Schiedsrichter einen Aufschlag McEnroes Aus gegeben hatte, ging McEnroe mit den Worten „You cannot be serious!“ (zu Deutsch: ‚Das kann nicht dein Ernst sein!‘) auf ihn los, ehe er in eine Schimpftirade überging. Zugegeben: McEnroe hatte wohl recht. Der Aufschlag war laut TV-Bildern ein Ass. Für McEnroe aber letztlich kein Beinbruch: Er gewann das Turnier damals, holte insgesamt sieben Grand-Slam-Titel und benannte seine 2002 erschienene Autobiographie nach seinem berühmten Ausspruch, der noch heute in der Tenniswelt ein geflügeltes Wort ist.

Am 25. Januar 1995 wurde es Eric Cantona zu viel. Der französische Stürmer in Diensten von Manchester United sprang während eines Spiels gegen Crystal Palace via Kung-Fu-Tritt in einen Zuschauer hinein, der ihn zuvor wegen seiner Herkunft beleidigt und bespuckt hatte sowie den Hitlergruß zeigte. Cantona sah für die Aktion die Rote Karte und wurde für acht Monate gesperrt. In einem Interview sagte der frühere Publikumsliebling von Manchester United Jahre später, dass er nur eines an der Aktion bereue: „Ich habe den Palace-Fan nicht hart genug erwischt. Ich hätte ihn härter treffen sollen.”

Fußfehler beim Aufschlag sind im Profitennis eine absolute Ausnahme. Umso ungehaltener reagierte Serena Williams bei den US Open 2009, als eine Schiedsrichterin bei ihr einen eben solchen Fehler beanstandete. „Ich stopfe dir diesen verdammten Ball in deinen verdammten Hals“, schrie die ehemalige Weltranglistenerste der Unparteiischen entgegen. Das Resultat: 10.500 Dollar Strafe für Williams. Noch brisanter war Williams‘ Auftritt im Finale der US Open 2018: Nachdem sie von Schiedsrichter Carlos Ramos wegen unerlaubten Coachings aus der Zuschauerbox verwarnt wurde, begann Williams eine Privatfehde mit Ramos. „Ich betrüge nicht, um zu gewinnen. Da verliere ich lieber“, oder „du wirst nie wieder ein Match von mir leiten, solange du lebst“, sowie Verunglimpfungen als „Dieb“ und „Lügner“ folgten – ebenso wie weitere Verwarnungen bis hin zu einer Spielstrafe für Williams. Ihre Gegnerin und Siegerin Naomi Osaka stand nach dem unwürdigen Schauspiel bei der Siegerzeremonie ihres ersten Grand-Slam-Titels unter Tränen in einem von Buhrufen erfüllten Arthur Ashe Stadion.
- Awards
- Bergsport
- Bike
- Fitness
- Health
- ISPO Beijing
- ISPO Munich
- ISPO Shanghai
- Running
- Brands
- Nachhaltigkeit
- Olympia
- Outdoor
- Promotion
- Sportbusiness
- Textrends
- Triathlon
- Wassersport
- Wintersport
- eSports
- SportsTech
- OutDoor by ISPO
- Heroes
- Sport Fashion
- Urban Culture
- Challenges of a CEO
- Messen
- Sports
- Find the Balance
- Produktreviews
- Magazin