Nach 25 Jahren Profikarriere ist für Ole Einar Björndalen jetzt Schluss. „Dies ist meine letzte Saison“, verkündete der 44-Jährige Anfang April 2018 in seiner norwegischen Heimatstadt Simostranda.
Ein Rücktritt aus Biathlon-Müdigkeit war es nicht. Viel mehr hat der Körper die entscheidenden Signale gesendet: Im Sommer litt Björndalen unter Herrhythmusstörungen. Zwar waren diese nicht zwingend gefährlich, doch Ärzte und Familie empfahlen ihm daraufhin, sich vom Profisport zu verabschieden.
Björndalen war immer ein Perfektionist im Training und konnte sich schinden wie kein Zweiter. In Björndalens Leben war einfach alles auf Biathlon ausgerichtet, selbst das Privatleben. Seine erste Ehefrau war die Südtiroler Biathletin Nathalie Santer. Von ihr wurde er 2015 geschieden.
Seit 16. Juli 2016 ist er mit der weißrussischen Top-Biathletin Darja Domratschewa verheiratet. Am 1. Oktober 2016 wurde ihre gemeinsame Tochter Xenia geboren.
Gut vier Monate nach der Geburt – am 12. Februar 2017 - gewannen beide Elternteile im österreichischen Hochfilzen am gleichen Tag eine WM-Medaille. Perfekt für den Biathlon-König Björndalen: „Ich kann tun, was ich vorher auch getan habe und noch dazu Zeit mit meiner Familie verbringen.“
Seine siebten Olympischen Spiele konnte der Rekord-Weltmeister jedoch nicht mehr bestreiten. Björndalen hat die Qualifikationsnorm für die Winterspiele 2018 in Pyeongchang verpasst, er wurde vom norwegischen Verband nicht nominiert. Damit fanden erstmals seit 1992 wieder Olympischen Winterspiele ohne Björndalen statt.
Erfolge:
Schon bei seinen ersten Olympischen Spielen in 1998 in Nagano gewann Björndalen Gold – der erste von acht Biathlon-Olympiasiegen insgesamt. Bei Weltmeisterschaften hat er unglaubliche 20 Titel und insgesamt 45 Medaillen gewonnen.
Wegen seines unstillbaren Titel-Hungers und unglaublichen Ehrgeizes hat er den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Kannibale“.
Social:
Instagram: über 78.000 Abonnenten
Facebook: über 218.000 Likes
Wegen Training und familiärer Verpflichtungen blieb zuletzt wenig Zeit für Social Media. Ab und zu mal ein Schnappschuss mit Frau Darja, ein paar Bilder vom Training, Einsatz für die Nachwuchsarbeit das muss reichen. Die Zahl der Fans des Biathlon-Königs ist trotzdem gewaltig.
Natürlich spielen auch Sponsoren eine Rolle – denn Björndalen ist ein König der Selbstvermarktung.
Ausrüster/Sponsoren:
Certina, Madshus (Ski, Stöcke), Odlo (Handschuhe), Casco (Brille)
Einnahmen:
Neben stattlichen Preisgeldeinnahmen – im Winter 2016/2017 waren es um die 50.000 Euro – soll Björndalen jährlich mindestens zehn Millionen norwegische Kronen allein durch private Werbeeinnahmen mit Großsponsoren wie Certina kassieren. Das ist eine reichliche Million Euro. Damit steht er in einer Reihe mit anderen Wintersport-Großverdienern wie Felix Neureuther, Lindsey Vonn oder Lara Gut.
Dazu kommen üppige Kontrakte mit Ausrüstern. Natürlich überlässt der Perfektionist auch hier nichts dem Zufall: „Früher habe ich 95 Prozent meiner Verträge selbst gemacht.“ Und gut zu wissen: Viele seiner Geldgeber wollen die Zusammenarbeit auch nach seinem Rücktritt fortsetzen.
Im Netz gefragt:
Der Perfektionist ist auch ein Gleichgewichtskünstler. Als Kind trat er in einer norwegischen Fernsehshow auf und zog sich auf einem Seil balancierend bis auf die Unterhose aus und wieder an.
Und einen ganz speziellen Spleen hat Björndalen auch: „Staubsauger sind wichtig für mich.“ Alles soll immer schön sauber sein beim „Kannibalen“…
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